Endbericht - IBO
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**FAV: BGBl Nr.331/1997 Feuerungsanlagenverordnung<br />
Tabelle 14: Einstufung der Entsorgungseigenschaften und Verwertungspotentiale von Baustoffen<br />
9.2.1.2. klima:aktiv Dienstleistungsgebäude und Total Quality Building<br />
In den Gebäudebewertungen „klima:aktiv Dienstleistungsgebäude“ und „Total Quality Building“<br />
wird die im Rahmen des Passivhaus-Bauteilkatalogs entwickelte Methode für Baukonstruktionen<br />
herangezogen, um einen Entsorgungsindikator für das gesamte Gebäude zu berechnen.<br />
Der Entsorgungsindikator stellt ein mit Entsorgungs- und Recyclingeigenschaften gewichtetes<br />
Volumen dar. Die Bilanzgrenze für den Entsorgungsindikator des Gebäudes ist dieselbe wie für<br />
den OI3 (thermische Gebäudehülle mit folgenden Unterschieden:<br />
- Fenster und Türen werden im Entsorgungsindikator nicht berücksichtigt.<br />
- Die Nutzungsdauer der Baustoffschichten ist zu berücksichtigen.<br />
- Hinterlüftete Konstruktionen sind zu berücksichtigen.<br />
Der EI eines Gebäudes ist der flächengewichtete Mittelwert der Entsorgungsindikatoren der<br />
Konstruktionen (EIKon).<br />
Jedes Bauteil innerhalb der Bilanzgrenze wird in mehreren Schritten bewertet.<br />
1. Berechnung des anfallendes Volumen<br />
2. Gewichtung mit der Entsorgungseinstufung der Baustoffe<br />
3. Gewichtung mit dem Verwertungspotential der Baustoffe<br />
4. Addition der Baustoffergebnisse<br />
5. Berücksichtigung der Abfallfraktionen<br />
Die aus diesem Verfahren für jeden Bauteil resultierenden Entsorgungsindikatoren EIKon werden<br />
durch die Flächen gemittelt und so der Entsorgungsindikator EI des Gebäudes errechnet. Die<br />
Zuordnung der klima:aktiv Punkte erfolgt durch folgende lineare Funktion:<br />
50 Punkte für EI < 1,0<br />
- 25*EI + 75 Punkte für 1,0 < EI < 3,0<br />
0 Punkte für EI > 3,0<br />
9.2.1.3. ABC-Disposal<br />
Ziel von ABC-Disposal war die Entwicklung einer Methode zur systematischen Bewertung der<br />
Entsorgungseigenschaften von Baumaterialien am Ende des Gebäudelebensweges, wobei unter<br />
dem Begriff „Entsorgung“ sämtliche Behandlungsmöglichkeiten für Abbruchmaterialien<br />
(Wiederverwendung, stoffliche Verwertung, thermische Verwertung, Beseitigung) verstanden<br />
wurden. Der Entwicklung der Bewertungsmethode ging eine umfassende Grundlagenrecherche<br />
über die Entsorgungseigenschaften und -praxis der relevanten Baumaterialien voraus.<br />
Die Schwierigkeit bei der standardmäßigen Anwendung liegt in der Komplexität der Fragestellung,<br />
das derzeit noch kein einfaches Schema erlaubt, das auf Knopfdruck eindeutige Ergebnisse liefert.<br />
Anders als bei der Ökobilanz der Gebäudeerrichtung, die eindeutig definiert werden kann, gibt es<br />
beim Abbruch unterschiedlichste Vorgangsweisen – vom verwertungsorientierten Rückbau bis zum<br />
„Abbruch mit der Birne“ – so dass die unterschiedlichen Fraktionen, die ins Recycling, zur<br />
Verbrennung oder in die Deponierung wandern, sehr unterschiedlich aussehen können.<br />
In ABC-Disposal wird von einem verwertungsorientierten Rückbau ausgegangen. Die<br />
Entsorgungsprozesse (Entsorgungswege der Baumaterialien, Aufbereitung, Recyclingverfahren)<br />
werden in Abhängigkeit von der Einbausituation definiert und orientieren sich am derzeitigen Stand<br />
der Technik). Die Entsorgungsprozesse werden mittels quantitativer und qualitativer Indikatoren<br />
abgebildet.<br />
Für die quantitative Bewertung wird die Ökobilanz-Methode nach CML (2001) herangezogen. Als<br />
wesentliche Quelle für Ökobilanzdaten zu Entsorgungsprozessen dient ECOINVENT v 2.0.<br />
Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />
www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 235/310