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Endbericht - IBO

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4.5.1.2. Transporte<br />

Transporte nach dem Gebrauch haben entweder das Ziel „Entsorgung“ oder das Ziel „Recycling“.<br />

Baustoffdeponien sind zwar heute noch flächendeckend in geringer Entfernung vorhanden, in<br />

Zukunft ist aber mit einer Verknappung von Ablagerungsmöglichkeiten und von einem<br />

umfangreicheren Baustoffrecycling auszugehen. Um die Transportaufwendungen dennoch in<br />

Schranken zu halten, sind mehrere Maßnahmen umzusetzen, z.B.<br />

Aufbau eines flächendeckenden Netzes dezentraler Recyclinganlagen<br />

Verwendung von Materialien, die regional verwertet werden können, z.B. Materialien, die<br />

ohne Aufbereitung und spezifische Kenntnisse wiederverwendet werden können wie z.B.<br />

Holz, Kies oder Dachdeckungen oder Materialien, die mit relativ geringen Aufwand<br />

aufbereitet werden können und für die ein hoher regionaler Bedarf besteht, wie z.B. Beton.<br />

Verringerung der Anzahl eingesetzter Materialien – dadurch fallen die Materialien<br />

konzentriert in höherer Menge an und eine Rückführung in den Produktionsprozess<br />

rentabler.<br />

Verringerung des Transportvolumens – beim Transport von Dämmstoffen und Dämmstoffabfällen<br />

wird sehr viel Luft transportiert, durch Komprimieren des Transportguts könnten die<br />

Fuhren deutlich reduziert werden.<br />

Grundsätzlich kann jedoch gesagt werden, dass für Recyclinganlagen längere<br />

Transportwege in Kauf genommen werden können, wenn dadurch bessere Effizienzen in<br />

Großanlagen erzielt werden können. Die Ökobilanz wird trotz längeren Transportwegen<br />

immer noch deutlich besser ausfallen als bei Deponierung oder energetischer Verwertung<br />

(M. Heyde, 2010)<br />

Zusätzlich zur Transportweglänge spielt auch die Transportart eine Rolle. Importe aus Übersee<br />

werden pro tkm energetisch besser bewertet als Festlandtransporte. Also muss neben der<br />

Entfernung auch das Transportmittel betrachtet werden.<br />

Abbildung 81: Energieverbrauch verschiedener Transportmittel (http://ecologic-architecture.org)<br />

Abfälle eignen sich als transportzeitunkritische Güter z.B. gut für den Binnenschifftransport. Der<br />

Transport von Aushub und Erdmaterial, Metallschrott, Glas, Kunststoff, Papier etc. auf<br />

Binnenschiffen könnte die Straßeninfrastruktur signifikant entlasten, Luftverschmutzung und Lärm<br />

reduzieren und zugleich die Sicherheit der Transporte. In Frankreich, Deutschland, den<br />

Niederlanden und England wird die Binnenschifffahrt bereits für den Abfalltransport genutzt.<br />

Beispielsweise erfolgt der Transport von Hausmüll der französischen Stadt Lille in die 60 km<br />

entfernte Verwertungseinrichtung Blaringhem auf dem Wasser. Jährlich werden so etwa 120.000 t<br />

Abfall transportiert. Das entspricht einer Entlastung der Straßenverbindung um mindestens 10.000<br />

LKW-Fahrten pro Jahr. Die Beispiele aus dem Ausland zeigen, dass die wesentliche Motivation<br />

der Projekte meist die Reduktion des LKW-Verkehrs im Ballungsraum ist und für Binnenschiffstransporte<br />

äußerst kurze Distanzen wirtschaftlich dargestellt werden. In Österreich hätte die<br />

Donauschifffahrt Potenzial und ausreichend Kapazität. (Handbuch der Donauschifffahrt 2005)<br />

4.5.1.3. Umweltbelastungen<br />

Zwar gibt es auch bei Baumaterialien Aufbereitungsprozesse, welche Umweltbelastungen<br />

verursachen, diese sind aber in der Regel deutlich geringer als beim Abbau von Rohstoffen. So<br />

entstehen beim Recycling von Aluminium im Refiner ca. 500 Kilogramm Salzschlacke pro Tonne<br />

zurückgewonnenem Sekundäraluminium. Die Menge und Toxizität der Salzschlacke ist nicht zu<br />

Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />

www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 119/310

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