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Endbericht - IBO

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4.4.5.1.4. Schaumglasplatten<br />

„Schaumglasplatten bestehen aus Glaspulver, das mit einem kohlenstoffhältigen Blähmittel<br />

versehen und auf ca. 1000 °C erhitzt wird. Beim Oxidieren des Kohlenstoffs bilden sich Gasblasen,<br />

die in der abgekühlten Masse eingeschlossen werden. Nebenbestandteile der Gasfüllung sind<br />

Schwefelwasserstoffe aus dem Schwefelgehalt des Kohlenstoffes. (ZWIENER und MÖTZL 2006)<br />

Die Hauptanwendungsgebiete von Schaumglasplatten liegen in der Außendämmung erdberührter<br />

Bauteile (Perimeterdämmung, Bodenplattendämmung), Flachdächern sowie allen druckbelasteten<br />

Anwendungen.<br />

In Sandbett verlegte Platten können bei gutem Zustand wieder- bzw. als Schüttmaterial<br />

weiterverwendet werden. Bei sortenreiner Trennung können die Platten wieder in die Produktion<br />

zurückgeführt werden.<br />

Meistens werden Schaumglasplatten aber in Heißbitumen verlegt, oder vollflächig mit Kaltkleber<br />

angebracht, so dass ein zerstörungsfreier Ausbau nicht möglich ist. Die Platten zerbröseln<br />

außerdem bei Punktbelastungen, was auch die sortenreine Trennung vor Ort erschwert. In<br />

Aufbereitungsanlagen kann Schaumglas im Windsichter über die niedrige Rohdichte getrennt<br />

werden. Mit Bitumen versehene Schaumglasabfälle können als Grabenfüllmaterial im Tiefbau oder<br />

z.B. für Lärmschutzwände eingesetzt werden.<br />

Die Deponierung erfolgt auf Baurestmassendeponie. Bei hohem Bitumenanteil ist ev. eine<br />

thermische Vorbehandlung der Produkte erforderlich. Durch Zertrümmerung kann das Material auf<br />

bis zu 4,8 % des Volumens reduziert werden (WECOBIS 2009). Eine Freisetzung von<br />

Schadstoffen ist aus dem inerten Material nicht zu erwarten.“<br />

4.4.5.1.5. Blähton<br />

„Für die Herstellung von Blähtongranulat („Leca“) werden Tonkügelchen, gegebenenfalls unter<br />

Zugabe von Blähhilfsmitteln, im Drehrohrofen bei ca. 1250 °C gebrannt. Durch die hohen<br />

Temperaturen entwickeln sich aus den im Ton enthaltenen organischen Stoffen Gase, wodurch<br />

sich die Tonkügelchen aufblähen. Die Oberfläche der Tonkugeln versintert beim Brennprozess.<br />

Blähton wird als Ausgleichsschicht oder Wärmedämmschüttung sowie als Leichtzuschlag zu<br />

Mauersteinen oder Beton eingesetzt. (ZWIENER und MÖTZL, 2006)<br />

Die Rückgewinnung von geschüttetem Blähton ist problemlos möglich. Das Material kann nach<br />

Reinigung und Trocknung als Schüttmaterial oder Zuschlagstoff wiederverwendet werden.<br />

Die Deponierung erfolgt auf Baurestmassendeponie.<br />

Als Zuschlagstoff eingesetzter Blähton wird gemeinsam mit dem Leichtbeton entsorgt.“<br />

4.4.5.2. Bitumen<br />

„Eine stoffliche Verwertung von Bitumen ist grundsätzlich möglich und wird in Form von<br />

Asphalt im Tiefbau in großem Maße praktiziert.<br />

Bis vor kurzem galten Bitumenabfälle aus dem Hochbau als nicht recyclierbar, da die<br />

Aufarbeitung der Stoffe mit hohem verfahrenstechnischen Aufwand verbunden schien.<br />

Bitumenabfälle wurden aufgrund ihres hohen Heizwertes vorrangig als Sekundärbrennstoff<br />

energetisch verwertet. Ein Recycling der Bitumenabfälle ist mit einem zweistufigen Verfahren<br />

möglich. Nach einer Vorzerkleinerung in festem Zustand wird das Granulat im heißflüssigen<br />

Zustand geschmolzen und aufgeschlossen. Zur Lagerung und für den Transport wird das<br />

heiße Recyclat in Blöcke gegossen. Produkte, die aus dem Bitumenrecyclat hergestellt<br />

werden, sind z.B. Fugenvergussmassen, Bautenschutzmatten oder Tritt- oder<br />

Körperschalldämmungen mit Recyclatanteilen bis zu 95 % (SCHEIBENGRAF, REISINGER<br />

2006, Seite 77).<br />

In der Regel liegen Baustoffe aus Bitumen aber fest mit dem Untergrund verbunden vor:<br />

Bitumen-Dichtungsbahnen werden meist verklebt, Bitumenanstriche und -kleber haften<br />

funktionsgemäß gut an den begrenzenden Schichten. In diesem Fall ist Recycling allenfalls<br />

gemeinsam mit dem verbundenen Baustoff zu niederwertigen Einsatzzwecken möglich,<br />

wobei Bitumen als „Verunreinigung“ angesehen werden muss. Da Bitumen als<br />

Koppelprodukt in Erdölraffinerien anfällt, ist der Rohstoff ausreichend vorhanden und es<br />

Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />

www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 115/310

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