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Endbericht - IBO

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hat PVC einen geringeren Erdölanteil und daher einen geringeren Brennwert. Damit kann nur etwa<br />

die Hälfte des PVCs thermisch genutzt werden, der Chloranteil bleibt ungenutzt. PVC-Abfälle, die<br />

keine Schwermetalle oder sonstige Umweltnoxen enthalten, sollten daher vorzugsweise den<br />

Recycling zugeführt werden.“<br />

„Mit der Deponieverordnung ist eine Beseitigung auf Deponien nur mehr als Verunreinigung<br />

erlaubt.“<br />

PVC ist zwar in der Nutzung weitgehend ungefährlich, in der unkontrollierten Verbrennung jedoch<br />

nicht, weil der hohe Chlorgehalt zu Korrosion im Verbrennungsofen führt. (Interview Scheibengraf)<br />

Kommentar Heiz Gattringer (alchemia):<br />

Die monomere Einheit - das Vinylchlorid - ist hochtoxisch und cancerogen. Es kann nur auf<br />

Niedriggehalte entgast werden, wobei der Rest über Jahre ausdampft. Bei einer Verbrennung,<br />

oder auch bei Hausbrand können hohe Konzentrationen an Chlorwasserstoff und Dioxinen<br />

gebildet werden. Es wird gerne mit anorganischen Schwermetallsalzen stabilisiert, ein weiteres<br />

Problem bei einer späteren Wiederverwertung. Die Recyclierbarkeit ist schwer möglich, da dem<br />

PVC ein hoher Anteil an Additiven beigefügt ist.<br />

PVC hat zwar eine gute technische Performance für Bauzwecke, Menschenfreundlichkeit,<br />

Recyclierfähigkeit und inhärente Probleme / Gefahren bei Verbrennung machen es als Material für<br />

wegweisende Bauvorhaben ungeeignet, für Cradle to Cradle Gebäude unzulässig.<br />

4.4.4.2. Polyurethan-Schäume<br />

„Duroplasten können nicht wie Thermoplasten (Polyolefine, PVC) wieder eingeschmolzen<br />

(werkstofflich verwertet) werden. Bei hoher Sortenreinheit und Sauberkeit sind theoretisch<br />

verschiedene Arten von chemischem Recycling möglich. … All diese Verfahren eignen sich<br />

allerdings nur für Produktionsabfälle, deren Zusammensetzung genau bekannt ist. In der Praxis<br />

tatsächlich angewandt wird die Verwertung als Zuschlagstoff („Purenit“). … Polyurethan-<br />

Hartschaum-Dämmstoffe können bei zerstörungsfreiem Ausbau theoretisch wiederverwendet<br />

werden…. Schwer möglich ist die Trennung von Dämmstoff und allfälligen Kaschierungen. Bei<br />

Sandwich-Elementen muss das Blech abgezogen und eingeschmolzen werden. Polyurethan-<br />

Ortschäume sind schwer von der Konstruktion, in die sie eingespritzt oder - gegossen wurden, zu<br />

trennen. Recycling ist praktisch ausgeschlossen. Polyurethan-Montageschäume fallen gemeinsam<br />

mit dem Bauschutt an, eine Trennung ist aufgrund der kleinteiligen Einbausituation und der<br />

Verhaftung mit dem jeweiligen Untergrund nur schwer möglich.“<br />

„Polyurethan enthält einen hohen Stickstoffanteil, der bei der Verbrennung in<br />

Abfallverbrennungsanlagen v.a. in Form von Stickoxiden freigesetzt wird, die mittels<br />

Entstickungsverfahren aus den Rauchgasen entfernt werden. … Besonders nachteilig ist die<br />

Entsorgung von alukaschierten Polyurethan-Hartschäumen, da Aluminium als Bestandteil von<br />

Müllverbrennungsschlacken problematisch wirkt. Der Heizwert ist verglichen mit anderen<br />

Kunststoffen relativ gering.“<br />

„Eine Deponierung von Produkten aus Polyurethan ist gemäß Deponieverordnung nur als<br />

Verunreinigung möglich.“<br />

4.4.4.3. Polystyrol- Dämmplatten<br />

„Lose verlegte Platten (z.B. EPS-Trittschalldämmung, XPS-Umkehrdachdämmung) können<br />

zerstörungsfrei ausgebaut und theoretisch mit gleichem Einsatzzweck wiederverwendet oder als<br />

Aussparungskörper für die Betonindustrie weiterverwendet werden. Saubere, sortenrein<br />

gesammelte Polystyrol-Dämmstoffe können zu Granulat verarbeitet werden, das zur<br />

Bodenauflockerung, als Dämmschüttung oder Zuschlagstoff zu Mörtel und Beton verarbeitet wird.“<br />

Eine stoffliche Verwertung gebrauchter Dämmstoffe aus EPS zu neuen Dämmplatten ist technisch<br />

im Prinzip möglich. Derzeit werden jedoch nur Produktionsabfälle direkt zur Herstellung von EPS<br />

wiederverwertet.<br />

Hauptprobleme bei der Verwertung von EPS-Dämmstoffabfällen sind:<br />

Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />

www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 112/310

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