Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
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142 10 Das Dateisystem<br />
10.1 Begriffe<br />
Datei<br />
file<br />
Der Begriff Datei steht ganz allgemein für eine abgeschlossene Ansammlung von<br />
Daten. Für die Art der enthaltenen Daten gibt es keine Einschränkungen; eine<br />
Datei kann ein Text sein, der nur wenige Buchstaben lang ist, aber auch ein viele<br />
Megabyte großes Archiv, das das gesamte Lebenswerk eines Anwenders umfaßt.<br />
Dateien müssen natürlich nicht unbedingt gewöhnlichen Text enthalten. Bilder,<br />
Klänge, ausführbare Programme und vieles andere mehr werden ebenfalls in<br />
Form von Dateien auf dem Datenträger abgelegt. Um herauszufinden, welche Art<br />
von Inhalt eine Datei hat, können Sie den Befehl file verwenden:<br />
$ file /bin/ls /usr/bin/groups /etc/passwd<br />
/bin/ls: ELF 32-bit LSB executable, Intel 80386,✄<br />
✁ version 1 (SYSV), for GNU/<strong>Linux</strong> 2.4.1,✄<br />
✁ dynamically linked (uses shared libs), for GNU/<strong>Linux</strong> 2.4.1, stripped<br />
/usr/bin/groups: Bourne shell script text executable<br />
/etc/passwd:<br />
ASCII text<br />
B<br />
file errät den Typ einer Datei auf der Basis von Regeln, die im Verzeichnis<br />
/usr/share/file stehen. /usr/share/file/magic enthält die Regeln im Klartext.<br />
Sie können eigene Regeln definieren, wenn Sie sie in /etc/magic ablegen. Näheres<br />
verrät magic(5).<br />
Dateisystem<br />
Zum ordnungsgemäßen Betrieb benötigt ein <strong>Linux</strong>-System einige tausend verschiedene<br />
Dateien. Hinzu kommen noch die von den verschiedenen Benutzern<br />
angelegten »eigenen« Dateien.<br />
Ein Dateisystem legt fest, nach welcher Methode die Daten auf den Datenträgern<br />
angeordnet und verwaltet werden. Auf der Platte liegen ja letzten En<strong>des</strong> nur<br />
Bytes, die das System irgendwie wiederfinden können muss – und das möglichst<br />
effizient, flexibel und auch für sehr große Dateien. <strong>Die</strong> Details der Dateiverwaltung<br />
können unterschiedlich ausgelegt sein (<strong>Linux</strong> kennt zahlreiche verschiedene<br />
Dateisysteme, etwa ext2, ext3, ext4, ReiserFS, XFS, JFS, btrfs, …), aber die logische<br />
Sicht auf die Dateien, die die Benutzer zu sehen bekommen, ist im Großen und<br />
Ganzen dieselbe: eine baumartige Hierarchie von Datei- und Verzeichnisnamen<br />
mit Dateien unterschiedlicher Typen. (Siehe hierzu auch Kapitel 6.)<br />
B<br />
Der Begriff »Dateisystem« wird in der <strong>Linux</strong>-Szene in mehreren Bedeutungen<br />
verwendet. »Dateisystem« ist außer der in diesem Abschnitt eingeführten<br />
Bedeutung »Methode, Bytes auf einem Medium zu arrangieren« für<br />
manche Leute auch das, was wir als »Verzeichnisbaum« bezeichnen, außerdem<br />
nennt man ein konkretes Medium (Festplatte, USB-Stick, …) mitsamt<br />
den darauf befindlichen Daten »Dateisystem« – etwa in dem Sinn, dass man<br />
sagt, dass harte Links (Abschnitt 6.4.2) nicht »über Dateisystemgrenzen hinweg«,<br />
also nicht zwischen zwei verschiedenen Partitionen auf der Festplatte<br />
oder zwischen der Platte und einem USB-Stick, funktionieren.<br />
10.2 Dateitypen<br />
In <strong>Linux</strong>-Systemen gilt der Grundsatz: »Alles ist eine Datei«. <strong>Die</strong>s mag zunächst<br />
verwirrend scheinen, ist aber sehr nützlich. Prinzipiell können sechs Dateitypen<br />
unterschieden werden:<br />
Normale Dateien (engl. plain files) Zu dieser Gruppe gehören Texte, Grafiken,<br />
Audiodaten etc., aber auch ausführbare Programme. Normale Dateien<br />
können mit den üblichen Werkzeugen (Editoren, cat, Shell-Ausgabeumlenkung,<br />
…) erzeugt werden.<br />
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