Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
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148 10 Das Dateisystem<br />
/usr/share/doc<br />
/usr/share/info<br />
/usr/share/man<br />
Dokumentation – zum Beispiel HOWTOs<br />
Info-Seiten<br />
Handbuchseiten (in Unterverzeichnissen)<br />
/usr/src<br />
Quellcode für den Kernel und weitere Programme (sofern vorhanden)<br />
/usr schreibgeschützt<br />
Pseudo-Dateisystem<br />
B<br />
Der Name /usr wird häufig als »Unix system resources« interpretiert, was aber<br />
historisch nicht stimmt: Ursprünglich stammt dieses Verzeichnis aus der<br />
Zeit, als in einem Rechner eine kleine schnelle und eine große langsame<br />
Festplatte zur Verfügung stand. Auf die kleine Festplatte kamen alle häufig<br />
verwendeten Programme und Dateien, auf die große langsame (unter /usr<br />
eingehängt) große Programme und Dateien, die nicht recht auf die kleine<br />
Platte passten, oder solche, die nicht so oft benötigt wurden. Heute können<br />
Sie die Trennung anders ausnutzen: Wenn Sie es geschickt anstellen, können<br />
Sie /usr auf eine eigene Partition legen und diese schreibgeschützt in<br />
den Verzeichnisbaum einbinden. Es ist grundsätzlich sogar möglich, /usr<br />
von einem zentralen Server zu importieren, und so auf Arbeitsplatzrechnern<br />
Plattenplatz zu sparen und die Wartung zu vereinfachen (nur der zentrale<br />
Server muss gegebenenfalls aktualisiert werden), auch wenn die gesunkenen<br />
Plattenpreise das heute nicht mehr nötig machen. <strong>Die</strong> gängigen<br />
<strong>Linux</strong>-Distributionen unterstützen es sowieso nicht.<br />
Das Fenster zum Kernel – /proc Das ist mit das interessanteste Verzeichnis und<br />
auch eines der wichtigsten. /proc ist eigentlich ein Pseudo-Dateisystem. Es belegt<br />
keinen Platz auf der Festplatte, sondern die Verzeichnisse und Dateien werden<br />
vom Systemkern erzeugt, wenn sich jemand für ihren Inhalt interessiert. Hier<br />
finden Sie sämtliche Informationen zu den laufenden Prozessen und außerdem<br />
weitere Informationen, die der Kernel über die Hardware <strong>des</strong> Rechners besitzt.<br />
In einigen Dateien finden Sie zum Beispiel eine komplette Hardwareanalyse. <strong>Die</strong><br />
wichtigsten Dateien sind kurz aufgeführt:<br />
/proc/cpuinfo Hier sind Informationen über den Typ und die Taktfrequenz der<br />
CPU enthalten.<br />
/proc/devices Hier findet sich eine vollständige Liste der Geräte, die vom Kernel<br />
unterstützt werden mit deren Gerätenummern. Beim Erstellen der Gerätedateien<br />
wird auf diese Datei zugegriffen.<br />
/proc/dma Eine Liste der belegten DMA-Kanäle. Ist auf heutigen PCI-basierten Systemen<br />
nicht mehr fürchterlich interessant oder wichtig.<br />
/proc/interrupts Eine Liste aller belegten Hardwareinterrupts. Interruptnummer,<br />
Anzahl der bisher ausgelösten Interrupts und die Bezeichnung der möglichen<br />
auslösenden Geräte sind angegeben. (Ein Interrupt taucht in dieser<br />
Liste nur auf, wenn er wirklich von einem Treiber im Kernel beansprucht<br />
wird.)<br />
/proc/ioports<br />
Ähnlich wie /proc/interrupts, aber für I/O-Ports.<br />
/proc/kcore <strong>Die</strong>se Datei fällt ins Auge wegen ihrer Größe. Sie ist der Zugang zum<br />
gesamten Arbeitsspeicher <strong>des</strong> Rechners, quasi ein Abbild <strong>des</strong> RAM, und<br />
wird zum Debugging <strong>des</strong> Systemkerns gebraucht. <strong>Die</strong>se Datei kann nur mit<br />
root-Privilegien gelesen werden. Am besten lassen Sie die Finger davon!<br />
/proc/loadavg <strong>Die</strong>se Datei gibt drei Zahlen aus, die ein Maß für die Auslastung der<br />
CPU innerhalb der letzten 1, 5 und 15 Minuten sind. <strong>Die</strong>se Zahlen werden<br />
normalerweise vom Programm uptime ausgegeben.<br />
/proc/meminfo Zeigt die Speicherauslastung und die Auslastung <strong>des</strong> Swap-Bereichs<br />
an. <strong>Die</strong>se Datei wird vom Kommando free benutzt.<br />
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