Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
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10.3 Der <strong>Linux</strong>-Verzeichnisbaum 149<br />
/proc/mounts Wieder eine Liste aller aktuell gemounteten Dateisysteme, weitestgehend<br />
identisch mit /etc/mtab.<br />
/proc/scsi In diesem Verzeichnis findet man eine Datei mit dem Namen scsi, in<br />
der die erkannten Geräte aufgelistet sind. Dann gibt es ein Unterverzeichnis<br />
für jeden Typ von SCSI-Hostadapter im System, in dem in einer Datei 0 (bzw.<br />
1, 2 usw. bei mehreren gleichen Adaptern) Informationen über den Adapter<br />
gespeichert sind.<br />
/proc/version Enthält die Versionsnummer und das Übersetzungsdatum <strong>des</strong> laufenden<br />
Kernels.<br />
B<br />
Früher, bevor es /proc gab, mussten Programme wie das Prozessstatus-Anzeigeprogramm<br />
ps, die Systeminformationen aus dem Kern liefern, einiges<br />
über die internen Datenstrukturen <strong>des</strong> <strong>Linux</strong>-Kerns wissen und brauchten<br />
auch entsprechende Zugriffsrechte, um die betreffenden Daten aus dem<br />
laufenden Kern zu lesen. Da die Datenstrukturen sich im Zuge der <strong>Linux</strong>-<br />
Weiterentwicklung öfters änderten, war es oft nötig, zu einer neuen Kern-<br />
Version auch neue Versionen dieser <strong>Die</strong>nstprogramme zu installieren, die<br />
an die Änderungen angepasst waren. Das /proc-Dateisystem liefert eine<br />
Abstraktionsschicht zwischen diesen internen Datenstrukturen und den<br />
<strong>Die</strong>nstprogrammen: Heuer müssen Sie nur noch sicherstellen, dass bei einer<br />
Änderung einer internen Datenstruktur das Format der Dateien in /proc<br />
gleich bleibt – und ps & Co. funktionieren weiter wie gehabt.<br />
Hardwaresteuerung – /sys <strong>Die</strong>ses Verzeichnis finden Sie im <strong>Linux</strong>-Kernel ab der<br />
Version 2.6. Es wird ähnlich wie /proc vom Kernel selbst nach Bedarf zur Verfügung<br />
gestellt und erlaubt in einer umfangreichen Hierarchie von Unterverzeichnissen<br />
eine konsistente Sicht auf die verfügbare Hardware sowie diverse Steuerungseingriffe.<br />
B<br />
Tendenziell sollen alle Einträge von /proc, die nichts mit einzelnen Prozessen<br />
zu tun haben, allmählich nach /sys wandern. Allerdings wissen die Götter,<br />
wann dieses strategische Ziel erreicht sein wird.<br />
Veränderliche Dateien – /var Hier befinden sich veränderliche Dateien, verteilt<br />
auf verschiedene Verzeichnisse. Beim Aufruf verschiedener Programme generiert<br />
der Benutzer, meist ohne sich <strong>des</strong>sen im Detail bewusst zu sein, Daten. Das geschieht<br />
etwa beim Aufruf von man, bei dem komprimierte Hilfedaten entpackt<br />
werden (und die entpackten Versionen eine Weile aufgehoben werden, nur falls<br />
sie gleich wieder gebraucht werden). Ähnliches erfolgt, wenn gedruckt werden<br />
soll: Der Druckauftrag muss zwischengespeichert werden, zum Beispiel unter<br />
/var/spool/cups. Unter /var/log werden An- und Abmeldevorgänge sowie weitere<br />
Systemereignisse protokolliert (die Log-Dateien), unter /var/spool/cron stehen Log-Dateien<br />
Informationen für das regelmäßige zeitgesteuerte Starten von Kommandos, und<br />
ungelesene elektronische Post der Benutzer steht in /var/mail.<br />
B<br />
Nur damit Sie es mal gehört haben (es könnte in der Prüfung vorkommen):<br />
Das Systemprotokoll wird auf <strong>Linux</strong>-Rechnern normalerweise über den<br />
»Syslog«-<strong>Die</strong>nst geregelt. Ein Programm namens syslogd nimmt Nachrichten<br />
von anderen Programmen entgegen und sortiert diese anhand ihrer<br />
Herkunft und Priorität (von »Debugginghilfe« über »Fehler« bis hin zu<br />
»Katastrophe, System schmiert gerade ab«) in Dateien in /var/log ein, wo<br />
Sie sie dann finden können. Außer in Dateien kann der Syslog-<strong>Die</strong>nst seine<br />
Nachrichten auch anderswohin schicken, etwa auf die Konsole oder über<br />
das Netz an einen anderen Rechner, der als zentrale Management-Station<br />
arbeitet und alle Protokollnachrichten aus Ihrem Rechenzentrum konsolidiert.<br />
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