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Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...

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212 15 <strong>Linux</strong> im Netz<br />

15.1 Netzwerk-Grundlagen<br />

TCP/IP<br />

15.1.1 Einführung und Protokolle<br />

Im 21. Jahrhundert machen Computer erst richtig Spaß, wenn sie ans Internet<br />

angeschlossen sind – in Firmen meist über ein unternehmensweites »lokales<br />

Netz«, daheim über einen DSL-Router oder unterwegs über eine Funkverbindung<br />

(WLAN oder Mobilfunk). Es gibt diverse Methoden, ins Netz zu kommen<br />

– aber unabhängig davon, wie Ihr Rechner im Netz ist, funktioniert das Internet<br />

selbst eigentlich immer gleich.<br />

Grundlage <strong>des</strong> Internets ist eine »Protokollfamilie« namens »TCP/IP«. Ein Protokoll<br />

ist eine Verabredung darüber, wie sich Rechner miteinander unterhalten,<br />

und kann alles abdecken von bestimmten elektrischen, optischen oder Funksignalen<br />

bis hin zu Anfragen und Antworten zum Beispiel an einen Web-Server<br />

(aber nicht alles gleichzeitig). Man kann grob zwischen drei Arten von Protokollen<br />

unterscheiden:<br />

Übertragungsprotokolle regeln den Datenverkehr (etwas salopp gesagt) auf der<br />

Ebene von Netzwerkkarten und Kabeln. Dazu gehören zum Beispiel Ethernet<br />

(fürs LAN) oder WLAN-Protokolle wie IEEE 802.11.<br />

Kommunikationsprotokolle regeln die Kommunikation zwischen Rechnern in<br />

verschiedenen Netzen. Wenn Sie von Deutschland aus auf eine Webseite<br />

in Australien zugreifen, sorgen die Kommunikationsprotokolle IP und TCP<br />

dafür, dass die Datenbytes, die Sie hier losschicken, down under ankommen<br />

und umgekehrt.<br />

Anwendungsprotokolle sorgen dafür, dass der Empfänger Ihrer Datenbytes in<br />

Australien mit den Datenbytes tatsächlich etwas anfangen kann. Das Web-<br />

Anwendungsprotokoll HTTP zum Beispiel erlaubt es Ihnen, ein Bild von<br />

einem Koalabär abzurufen; der Server in Australien interpretiert Ihre Anfrage<br />

und schickt Ihnen das Koala-Bild (und nicht das vom Känguru), und<br />

Ihr Web-Browser hier in Deutschland kann erkennen, dass Sie tatsächlich<br />

ein Bild bekommen haben und keine (textuelle) Fehlermeldung.<br />

B<br />

B<br />

<strong>Die</strong>se schichtweise Organisation hat den großen Vorteil, dass jede Schicht<br />

nur mit der Schicht direkt darüber und der Schicht direkt darunter verkehren<br />

muss. Das Anwendungsprotokoll HTTP muss nicht wissen, wie Bytes<br />

von Deutschland nach Australien kommen (zum Glück!), denn diese Aufgabe<br />

delegiert es an das Kommunikationsprotokoll. Das Kommunikationsprotokoll<br />

wiederum überläßt die tatsächliche Übertragung der Bytes dem<br />

Übertragungsprotokoll.<br />

Klassischerweise wird an dieser Stelle auf das »ISO/OSI-Referenzmodell«<br />

verwiesen, das zur Organisation eines Rechnernetzes nicht weniger als sieben<br />

(!) Schichten vorsieht. Wir ersparen Ihnen das hier aber im Interesse der<br />

Kürze.<br />

<strong>Die</strong> Anwendungsprotokolle in TCP/IP – außer HTTP etwa SMTP (für E-Mail),<br />

SSH (für interaktive Sitzungen auf entfernten Rechnern), DNS (für die Auflösung<br />

von Rechnernamen) oder SIP (für Internet-Telefonie), unter vielen anderen – verwenden<br />

normalerweise eines von zwei Kommunikationsprotokollen, UDP oder<br />

TCP. Während UDP einen verbindungslosen, unzuverlässigen <strong>Die</strong>nst realisiert<br />

(auf Deutsch: Daten können bei der Übertragung verlorengehen oder in einer anderen<br />

Reihenfolge ankommen, als sie abgeschickt wurden), stellt TCP einen verbindungsorientierten,<br />

zuverlässigen <strong>Die</strong>nst zur Verfügung (das heißt, die Daten<br />

kommen am anderen Ende vollständig und in der richtigen Reihenfolge an).<br />

B<br />

Welches Kommunikationsprotokoll günstiger ist, hängt von der Anwendung<br />

ab. Im Web möchten Sie normalerweise nicht, dass bei der Übertragung<br />

Daten flöten gehen (ein Stück Text, Bild oder heruntergeladener Programmcode<br />

könnte fehlen, mit ärgerlichen bis katastrophalen Ergebnissen),<br />

Copyright © 2012 <strong>Linup</strong> <strong>Front</strong> GmbH

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