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Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...

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6.2 Kommandos für Verzeichnisse 81<br />

Jeder Prozess in einem <strong>Linux</strong>-System hat ein »aktuelles Verzeichnis« (engl. cur- aktuelles Verzeichnis<br />

rent directory, auch working directory, »Arbeitsverzeichnis«). Dateinamen werden in<br />

diesem Verzeichnis gesucht; brief.txt ist also eine bequeme Abkürzung für »die<br />

Datei brief.txt im aktuellen Verzeichnis«, und susi/brief.txt« steht für »die Datei<br />

brief.txt im Verzeichnis susi, das im aktuellen Verzeichnis steht«. Solche Namen,<br />

die vom aktuellen Verzeichnis ausgehen, nennen wir »relative Pfadnamen« (engl. relative Pfadnamen<br />

relative path names).<br />

B<br />

B<br />

Sie können ganz einfach absolute von relativen Pfadnamen unterscheiden:<br />

Ein Pfadname, der mit »/« anfängt, ist absolut; alle anderen Pfadnamen sind<br />

relativ.<br />

Das aktuelle Verzeichnis »vererbt« sich vom Elterprozess auf den Kindprozess.<br />

Wenn Sie also aus einer Shell heraus eine neue Shell (oder ein anderes<br />

Programm) starten, dann hat diese neue Shell dasselbe aktuelle Verzeichnis<br />

wie die Shell, aus der Sie sie gestartet haben. Sie können innerhalb der neuen<br />

Shell mit cd in ein anderes Verzeichnis wechseln, aber das aktuelle Verzeichnis<br />

der alten Shell ändert sich dadurch nicht – wenn Sie die neue Shell<br />

verlassen, dann sind Sie wieder im (unveränderten) aktuellen Verzeichnis<br />

der alten Shell.<br />

In relativen (oder auch absoluten) Pfadnamen gibt es zwei bequeme Abkür- Abkürzungen<br />

zungen: Der Name »..« steht für das dem jeweiligen Verzeichnis im Verzeichnisbaum<br />

übergeordnete Verzeichnis – im Falle von /home/hugo also beispielsweise<br />

/home. Das erlaubt Ihnen oftmals, bequemer als über absolute Pfadnamen auf Dateien<br />

Bezug zu nehmen, die aus der Sicht <strong>des</strong> aktuellen Verzeichnisses in einem<br />

»Seitenast« <strong>des</strong> Verzeichnisbaums zu finden sind. Nehmen wir an, /home/hugo hätte<br />

die Unterverzeichnisse briefe und romane. Mit briefe als aktuellem Verzeichnis<br />

könnten Sie sich über den relativen Pfadnamen ../romane/werther.txt auf die Datei<br />

werther.txt im Verzeichnis romane beziehen, ohne den umständlichen absoluten<br />

Namen /home/hugo/romane/werther.txt angeben zu müssen.<br />

<strong>Die</strong> zweite Abkürzung ergibt keinen ganz so offensichtlichen Sinn: Der Name<br />

».« in einem Verzeichnis steht immer für das Verzeichnis selbst. Es leuchtet nicht<br />

unmittelbar ein, wofür man eine Methode braucht, auf ein Verzeichnis zu verweisen,<br />

in dem man sich bereits befindet, aber es gibt Situationen, wo das sehr<br />

nützlich ist. Zum Beispiel wissen Sie vielleicht schon (oder können in Kapitel 9<br />

nachschauen), dass die Shell die Programmdateien für externe Kommandos in<br />

den Verzeichnissen sucht, die in der Umgebungsvariablen PATH aufgelistet sind.<br />

Wenn Sie als Softwareentwickler ein Programm, nennen wir es mal prog, aufrufen<br />

wollen, das (a) in einer Datei im aktuellen Verzeichnis steht und (b) dieses aktuelle<br />

Verzeichnis nicht in PATH zu finden ist (aus Sicherheitsgründen immer eine gute<br />

Idee), dann können Sie mit<br />

$ ./prog<br />

die Shell trotzdem dazu bringen, Ihre Datei als Programm zu starten, ohne dass<br />

Sie einen absoluten Pfadnamen angeben müssen.<br />

B<br />

Als <strong>Linux</strong>-Benutzer haben Sie ein »Heimatverzeichnis«, in dem Sie direkt<br />

nach dem Anmelden am System landen. Welches das ist, bestimmt der Systemadministrator<br />

beim Anlegen Ihres Benutzerkontos, aber es heißt normalerweise<br />

so wie Ihr Benutzername und ist unterhalb von /home zu finden –<br />

etwas wie /home/hugo für den Benutzer hugo.<br />

6.2 Kommandos für Verzeichnisse<br />

6.2.1 Das aktuelle Verzeichnis: cd & Co.<br />

In der Shell können Sie mit dem Kommando cd das aktuelle Verzeichnis wechseln: Verzeichnis wechseln<br />

Geben Sie einfach das gewünschte Verzeichnis als Parameter an.<br />

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