Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
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90 6 Dateien: Aufzucht und Pflege<br />
schief, da es sich dabei nicht um einen gültigen Verzeichnisnamen handelt<br />
(handeln dürfte).<br />
Datei verschieben/umbenennen<br />
Während das Kommando cp eine exakte Kopie einer Datei anlegt, also die Datei<br />
physikalisch auf dem Datenträger verdoppelt oder auf einem anderen Datenträger<br />
identisch anlegt, ohne das Original zu verändern, dient der Befehl mv (engl.<br />
move, »bewegen«) dazu, eine Datei entweder an einen anderen Ort zu verschieben<br />
oder deren Namen zu verändern. <strong>Die</strong>ser Vorgang verändert lediglich Verzeichnisse,<br />
es sei denn, die Datei wird auf ein anderes Dateisystem verlagert – etwa von<br />
einer Partition auf der Platte auf einen USB-Stick. Dabei wird dann tatsächlich ein<br />
physikalisches Verschieben (Kopieren an den neuen Platz und anschließen<strong>des</strong> Löschen<br />
am alten) notwendig.<br />
Syntax und Regeln von mv entsprechen denen von cp – auch hier können Sie<br />
statt einer einzigen eine ganze Liste von Quelldateien angeben, woraufhin das<br />
Kommando als letzte Angabe ein Zielverzeichnis erwartet. Einziger Unterschied:<br />
Neben gewöhnlichen Dateien können Sie auch Verzeichnisse umbenennen.<br />
<strong>Die</strong> Optionen -b, -f, -i, -u und -v entsprechen für mv in ihrer Funktion den bei<br />
cp beschriebenen Parametern.<br />
$ mv passwd liste2<br />
$ ls -l<br />
-rw-r--r-- 1 hugo users 2500 Oct 4 11:11 liste<br />
-rw-r--r-- 1 hugo users 8765 Oct 4 11:26 liste2<br />
Löschen von Dateien<br />
Im Beispiel ist die ursprüngliche Datei liste2 durch die umbenannte Datei passwd<br />
ersetzt worden. Ebenso wie cp fragt auch mv nicht nach, wenn die angegebene Zieldatei<br />
bereits existiert, sondern überschreibt diese gnadenlos.<br />
Der Befehl zum Löschen von Dateien lautet rm (engl. remove, »entfernen«).<br />
Um eine Datei löschen zu dürfen, müssen Sie im entsprechenden Verzeichnis<br />
Schreibrechte besitzen. Daher sind Sie im eigenen Heimatverzeichnis der uneingeschränkte<br />
Herr im Haus, dort dürfen Sie, gegebenenfalls nach einer entsprechenden<br />
Rückfrage, auch fremde Dateien löschen (falls es welche gibt).<br />
A<br />
Das Schreibrecht auf die Datei selbst ist dagegen zum Löschen völlig irrelevant,<br />
genau wie die Frage, welchem Benutzer oder welcher Gruppe die<br />
Datei gehört.<br />
Löschen ist endgültig!<br />
rm geht bei seiner Arbeit genauso konsequent vor wie cp oder mv – die angegebenen<br />
Dateien werden ohne Rückfrage oder -meldung unwiederbringlich aus<br />
dem Dateisystem getilgt. Besonders bei der Verwendung von Platzhaltern sollten<br />
Sie darum nur mit großer Vorsicht vorgehen. Im Unterschied zur DOS-Welt<br />
ist der Punkt innerhalb von <strong>Linux</strong>-Dateinamen ein Zeichen ohne besondere Bedeutung.<br />
Aus diesem Grund löscht das Kommando »rm *« unerbittlich alle nicht<br />
versteckten Dateien im aktuellen Verzeichnis. Zwar bleiben dabei wenigstens die<br />
Unterverzeichnisse unbehelligt; mit »rm -r *« müssen aber auch diese daran glauben.<br />
A<br />
Als Systemadministrator können Sie mit unüberlegten Kommandos wie »rm<br />
-rf /« im Wurzelverzeichnis das ganze System demolieren; hier ist allergrößte<br />
Aufmerksamkeit angebracht! Leicht tippt man einmal »rm -rf bla *«<br />
statt »rm -rf bla*«.<br />
Wo rm ohne Rücksicht alle Dateien löscht, die als Parameter angegeben wurden,<br />
geht »rm -i« etwas behutsamer vor:<br />
$ rm -i lis*<br />
rm: remove 'liste'? n<br />
rm: remove 'liste2'? y<br />
$ ls -l<br />
-rw-r--r-- 1 hugo users 2500 Oct 4 11:11 liste<br />
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