Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
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15.1 Netzwerk-Grundlagen 213<br />
B<br />
also ist TCP die richtige Wahl. Bei Fernsehen oder Telefonie übers Internet<br />
dagegen können Sie wahrscheinlich eher mit kurzen Aussetzern leben (ein<br />
pixeliges Bild oder ein kurzes Rauschen in der Leitung), als dass alles für<br />
eine halbe Minute komplett zum Stehen kommt, während das System ein<br />
verlorengegangenes Datenpaket neu anfordert. An dieser Stelle ist UDP besser.<br />
UDP eignet sich auch besser für <strong>Die</strong>nste wie DNS, wo kurze Anfragen<br />
sehr schnell kurze Antworten liefern sollen.<br />
Das dritte Kommunikationsprotokoll in TCP/IP, ICMP, dient zur Steuerung<br />
und Fehlersuche und wird von Benutzerprogrammen normalerweise nicht<br />
direkt verwendet.<br />
15.1.2 Adressierung und Routing<br />
Damit jeder Rechner auf dem Internet gezielt angesprochen werden kann – Ihr<br />
Rechner schickt einem bestimmten Server eine Anfrage, und die Antwort auf die<br />
Anfrage muss ja auch irgendwie wieder genau zu Ihrem Rechner zurückfinden –,<br />
bekommt er eine eindeutige Adresse, die »IP-Adresse«. Im aktuell (noch) weiter<br />
verbreiteten Standard, »IPv4«, ist das eine Kombination aus vier »Oktetten«, also<br />
Zahlen von 0 bis 255, zum Beispiel 192.168.178.10.<br />
Ihre IP-Adresse dürfen Sie sich nicht einfach aussuchen, sondern Sie bekommen<br />
sie zugeordnet. In einer Firma erledigt das der System- oder Netzwerkadministrator<br />
und für Ihren Internet-Anschluss daheim Ihr Internet-Anbieter.<br />
B<br />
B<br />
In der Firma kriegen Sie mit einiger Wahrscheinlichkeit immer dieselbe IP-<br />
Adresse. Ihr Internet-Anbieter wird Ihnen dagegen eine IP-Adresse immer<br />
nur für eine bestimmte Zeit »leihen«; beim nächsten Mal bekommen Sie<br />
dann eine andere. Das soll dem Anbieter einerseits ermöglichen, weniger<br />
Adressen zu benutzen, als er Kunden hat (denn nicht jeder Kunde ist permanent<br />
online), und Sie andererseits davon abhalten, Serverdienste anzubieten,<br />
für die eine ständig wechselnde IP-Adresse eine Behinderung darstellt.<br />
<strong>Die</strong> IP-Adressen selbst fallen nicht einfach so vom Himmel, sondern werden<br />
– soweit möglich – mit System vergeben, um die Weiterleitung von Daten<br />
zwischen verschiedenen Netzen, das sogenannte »Routing«, zu vereinfachen.<br />
Dazu gleich mehr.<br />
Rechner haben normalerweise mehr als eine IP-Adresse. <strong>Die</strong> »Loopback- Loopback-Adresse<br />
Adresse« 127.0.0.1 steht auf jedem Rechner für den Rechner selbst und ist auch<br />
von außen nicht zugänglich. Ein <strong>Die</strong>nst, der auf der Adresse 127.0.0.1 angeboten<br />
wird, kann darum nur von Clients auf dem Rechner selbst angesprochen werden.<br />
B<br />
Das klingt absurd und nutzlos, hat aber durchaus Sinn: Zum Beispiel könnten<br />
Sie an der Entwicklung einer Webseite arbeiten, die Mail an Benutzer<br />
verschicken können muss (etwa mit Aktivierungs-Links für Benutzerkonten).<br />
Um das auf Ihrem Entwicklungsrechner zu testen, können Sie einen<br />
lokalen Mailserver installieren, der nur auf der Loopback-Adresse Mail annimmt<br />
– für Ihr Projekt reicht das auf jeden Fall aus, aber Sie laufen keine<br />
Gefahr, von irgendwo auf dem Internet mit Spam überschüttet zu werden.<br />
Bei Rechnern mit Ethernet oder WLAN hat die betreffende Schnittstelle natürlich<br />
auch eine IP-Adresse – jedenfalls wenn der Rechner aktuell im Netz ist. Außerdem<br />
spricht nichts dagegen, den Netzwerkschnittstellen für Testzwecke oder besondere<br />
Konfigurationen weitere Adressen zuzuordnen.<br />
<strong>Die</strong> Herausforderung besteht darin, dafür zu sorgen, dass irgendein beliebiger<br />
Rechner X auf dem Internet mit irgendeinem beliebigen anderen Rechner Y<br />
kommunizieren kann, solange er nur die IP-Adresse von Y kennt. (Wenn X in<br />
Deutschland steht und Y in Australien, ist es nicht 100% offensichtlich, wie die<br />
Bytes von X zu Y gelangen sollen.) Das Zauberwort, das dies möglich macht, ist<br />
»Routing«. Und das funktioniert ungefähr so:<br />
Routing<br />
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