Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
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10.3 Der <strong>Linux</strong>-Verzeichnisbaum 147<br />
Bei den Red-Hat-Distributionen heißt dieses Verzeichnis /etc/rc.d/<br />
init.d.<br />
/etc/issue In der Datei /etc/issue steht der Begrüßungstext, der vor der Aufforderung<br />
zum Anmelden ausgegeben wird. Nach der Installation eines neuen<br />
Systems wird in diesem Text meistens der Name <strong>des</strong> Herstellers präsentiert.<br />
/etc/motd Hier steht die »Nachricht <strong>des</strong> Tages« (engl. message of the day), die nach<br />
einer erfolgreichen Anmeldung automatisch auf dem Bildschirm erscheint,<br />
noch bevor die Shell die erste Eingabeaufforderung ausgibt. <strong>Die</strong>se Datei<br />
kann der Systemadministrator verwenden, um aktuelle Informationen und<br />
Neuigkeiten weiterzugeben 1 .<br />
/etc/mtab <strong>Die</strong>s ist eine Liste aller eingehängten Dateisysteme inklusive ihrer mount<br />
points. /etc/mtab unterscheidet sich von /etc/fstab darin, dass in /etc/mtab alle<br />
aktuell eingehängten Dateisysteme aufgezählt sind, während in /etc/fstab<br />
nur Voreinstellungen und Optionen dafür stehen, welche Dateisysteme wie<br />
eingehängt werden können – typischerweise beim Systemstart, aber auch<br />
später. Sie können natürlich über die Kommandozeile beliebige Dateisysteme<br />
einhängen können, wo Sie wollen, und das wird hier auch protokolliert.<br />
B<br />
Eigentlich gehört es sich nicht, diese Sorte Information in /etc abzulegen,<br />
wo die Dateien prinzipiell statisch sein sollen. Hier hat offensichtlich<br />
die Tradition die Oberhand gewonnen.<br />
/etc/passwd In /etc/passwd findet sich eine Liste aller dem System bekannten Benutzer<br />
zusammen mit diversen anderen benutzerspezifischen Informationen.<br />
In modernen Systemen befinden sich übrigens trotz <strong>des</strong> Namens dieser Datei<br />
die Kennwörter nicht hier, sondern in der Datei /etc/shadow. Jene Datei ist<br />
für normale Benutzer nicht lesbar.<br />
Zubehör – /opt <strong>Die</strong>ses Verzeichnis ist eigentlich dafür gedacht, dass Drittanbieter<br />
fertige Softwarepakete anbieten können, die sich installieren lassen sollen, ohne<br />
mit den Dateien einer <strong>Linux</strong>-Distribution oder den lokal angelegten Dateien zu<br />
kollidieren. Solche Softwarepakete belegen ein Unterverzeichnis /opt/⟨Paketname⟩.<br />
Von Rechts wegen sollte dieses Verzeichnis unmittelbar nach der Installation einer<br />
Distribution auf einer neuen Platte also völlig leer sein.<br />
»Unveränderliche Dateien« – /usr In /usr finden sich in diversen Unterverzeichnissen<br />
Programme und Dateien, die nicht für den Systemstart oder zur Systemreparatur<br />
notwendig oder anderweitig unverzichtbar sind. <strong>Die</strong> wichtigsten Verzeichnisse<br />
sind:<br />
/usr/bin Systemprogramme, die nicht für den Systemstart gebraucht werden<br />
und/oder anderweitig nicht so wichtig sind.<br />
/usr/sbin<br />
/usr/lib<br />
Weitere Systemprogramme für root.<br />
Weitere, nicht von Programmen in /bin oder /sbin benötigte Bibliotheken.<br />
/usr/local Verzeichnis für Dateien, die der lokale Systemadministrator installiert<br />
hat. Entspricht von der Idee her dem /opt-Verzeichnis – die Distribution darf<br />
hier nichts ablegen.<br />
/usr/share Daten, die von der Rechnerarchitektur unabhängig sind. Im Prinzip<br />
könnte ein <strong>Linux</strong>-Netz, das z. B. aus Intel-, SPARC- und PowerPC-Rechnern<br />
besteht, sich eine gemeinsame Kopie von /usr/share auf einem zentralen<br />
Rechner teilen. Heute ist Plattenplatz aber so billig, dass keine Distribution<br />
sich die Mühe macht, das tatsächlich zu implementieren.<br />
1 Man sagt, dass die einzige Gemeinsamkeit aller Unix-Systeme der Welt die message of the day ist,<br />
die darauf hinweist, dass die Platten zu 98% voll sind und die Benutzer überflüssige Dateien entsorgen<br />
mögen.<br />
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