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Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...

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214 15 <strong>Linux</strong> im Netz<br />

• Ihr Rechner X kann die IP-Adresse von Rechner Y herausfinden (dafür ist<br />

das DNS da). Vielleicht ist sie 10.11.12.13.<br />

• Rechner X kann feststellen, dass die IP-Adresse 10.11.12.13 nicht im selben<br />

lokalen Netz ist wie seine eigene (kein Wunder, Rechner Y ist ja in Australien).<br />

Das heißt, Rechner X kann keine Daten direkt an Rechner Y schicken<br />

(große Überraschung).<br />

Default-Route<br />

Subnetzmaske<br />

• <strong>Die</strong> Netzwerk-Konfiguration von Rechner X enthält eine »Default-Route«,<br />

anders gesagt ein Rezept dafür, wie Rechner X mit Daten umgehen soll, die<br />

er nicht direkt zustellen kann. <strong>Die</strong>se Default-Route kann zum Beispiel aussehen<br />

wie »Schicke alles, was Du nicht direkt zustellen kannst, an Rechner<br />

Z«. Den Rechner Z nennt man auch »Default-Gateway«.<br />

• Auch Rechner Z – vielleicht Ihr DSL-Router – kann die Daten nicht direkt<br />

an Rechner Y zustellen. Dafür weiß er aber auch, was er mit Daten machen<br />

soll, die nicht für die direkt an ihn angeschlossenen Rechner wie X gedacht<br />

sind, nämlich weiterschicken an Ihren Internet-Anbieter.<br />

• <strong>Die</strong>ses Spiel geht möglicherweise noch über ein paar Ebenen so weiter, bis<br />

Ihre Daten auf einem Rechner landen, der weiß, dass an 10.11.x.y adressierte<br />

Daten an den australischen Internetanbieter (nennen wir ihn mal<br />

»Billabong-Net«) geschickt werden sollen, also werden sie dorthin geleitet.<br />

• Billabong-Net weiß (hoffentlich), wie eingehende Pakete an 10.11.12.13 an<br />

ihr endgültiges Ziel geleitet werden müssen. Der tatsächliche Rechner Y<br />

steht zwar vielleicht bei einem Kunden von Billabong-Net, oder bei einem<br />

Kunden dieses Kunden, aber wenn alles richtig konfiguriert ist, passt das<br />

schon.<br />

• Allfällige Antworten von Y an X nehmen prinzipiell den umgekehrten Weg.<br />

<strong>Die</strong> wichtige Beobachtung an dieser Stelle ist, dass der tatsächliche Weg der Daten<br />

von Rechner X zu Rechner Y sich erst während der Zustellung ergibt. Rechner X<br />

muss keine genaue Streckenführung vorgeben, sondern verläßt sich darauf, dass<br />

jede der Stationen unterwegs das Richtige tut. Umgekehrt kommt jeder Rechner<br />

mit »lokalem« Wissen aus und muss nicht für das komplette Internet wissen, was<br />

wo ist – was ein Ding der Unmöglichkeit wäre.<br />

B<br />

B<br />

Eine der Eigenschaften von IP als Kommunikationsprotokoll ist, dass das<br />

Routing sich grundsätzlich von Paket zu Paket ändern kann (auch wenn das<br />

in der Regel nicht passiert). Das macht es dem Internet möglich, flexibel auf<br />

Engpässe oder Ausfälle von Verbindungen zu reagieren.<br />

Im Prinzip ist das so ähnlich wie bei der »gelben Post«. Sie müssen ja auch<br />

nicht wissen, welchen genauen Weg Ihre Geburtstagskarte für Tante Susi<br />

in Sydney nimmt, sondern Sie stecken nur den korrekt freigemachten Umschlag<br />

in Ihren freundlichen Nachbarschafts-Briefkasten.<br />

Unter dem Strich läuft das Ganze darauf hinaus, dass Ihr <strong>Linux</strong>-Rechner drei<br />

Dinge wissen muss: seine eigene IP-Adresse, welche Adressen er direkt erreichen<br />

kann, und ein Default-Gateway für den Rest. Welche Adressen Ihr Rechner direkt<br />

erreichen kann, wird durch die Adresse Ihres lokalen Netzes zusammen mit einer<br />

»Subnetzmaske« beschrieben, die heutzutage zumeist als Zahl angegeben wird.<br />

B<br />

Stellen Sie sich vor, Ihr Rechner hat die IP-Adresse 192.168.178.111 im lokalen<br />

Netz 192.168.178.0/24. Dabei ist die 24 die Subnetzmaske – sie gibt an,<br />

dass die ersten 24 Bit Ihrer Adresse (also die ersten drei Oktette, namentlich<br />

192.168.178) das Netz selbst adressieren. Das letzte Oktett (oder die letzten<br />

8 Bit, die zur »32« fehlen) steht damit für lokale Adressen zur Verfügung.<br />

Das heißt, alle Rechner mit Adressen von 192.168.178.0 bis 192.168.178.255<br />

sind – falls sie überhaupt existieren – direkt lokal erreichbar; für alle anderen<br />

IP-Adressen muss der Default-Gateway (der eine Adresse im lokalen<br />

Netz haben muss) herangezogen werden.<br />

Copyright © 2012 <strong>Linup</strong> <strong>Front</strong> GmbH

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