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Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...

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188 13 Benutzerverwaltung<br />

Kennwort Das verschlüsselte Kennwort <strong>des</strong> Benutzers. Ein leerer Eintrag bedeutet<br />

in der Regel, dass der Benutzer sich ohne Kennwort anmelden kann. Steht<br />

hier ein Stern oder ein Ausrufungszeichen, kann der betreffende Benutzer<br />

sich nicht anmelden. Es ist auch üblich, Benutzerkonten zu sperren, ohne sie<br />

komplett zu löschen, indem man einen Stern oder ein Ausrufungszeichen<br />

an den Anfang <strong>des</strong> zugehörigen Kennworts setzt.<br />

Änderung Das Datum der letzten Änderung <strong>des</strong> Kennworts, in Tagen seit dem<br />

1. Januar 1970.<br />

Min Minimale Anzahl von Tagen, die seit der letzten Kennwortänderung vergangen<br />

sein müssen, damit das Kennwort wieder geändert werden kann.<br />

Max Maximale Anzahl von Tagen, die ein Kennwort ohne Änderung gültig bleibt.<br />

Nach Ablauf dieser Frist muss der Benutzer sein Kennwort ändern.<br />

Warnung <strong>Die</strong> Anzahl von Tagen vor dem Ablauf der ⟨Max⟩-Frist, an denen der<br />

Benutzer eine Warnung erhält, dass er sein Kennwort bald ändern muss,<br />

weil die maximale Anzahl abläuft. <strong>Die</strong> Meldung erscheint in der Regel beim<br />

Anmelden.<br />

Frist <strong>Die</strong> Anzahl von Tagen ausgehend vom Ablauf der ⟨Max⟩-Frist, nach der<br />

das Konto automatisch gesperrt wird, wenn der Benutzer nicht vorher sein<br />

Kennwort ändert. (In der Zeit zwischen dem Ende der ⟨Max⟩-Frist und dem<br />

Ende dieser Frist kann der Benutzer sich anmelden, muss aber sofort sein<br />

Kennwort ändern.)<br />

Sperre Das Datum, an dem das Konto definitiv gesperrt wird, wieder in Tagen seit<br />

dem 1. Januar 1970.<br />

Kurz noch ein paar Anmerkungen zum Thema »Verschlüsselung von Kennwörtern«.<br />

Man könnte auf den Gedanken kommen, dass die Kennwörter, wenn<br />

sie verschlüsselt sind, auch wieder entschlüsselt werden können. Einem cleveren<br />

Cracker, dem die Datei /etc/shadow in die Hände fällt, würden so sämtliche Benutzerkonten<br />

<strong>des</strong> Systems offen stehen. Allerdings ist das in Wirklichkeit nicht so,<br />

denn die »Verschlüsselung« der Kennwörter ist eine Einbahnstraße: Es ist nicht<br />

möglich, aus der »verschlüsselten« Darstellung eines <strong>Linux</strong>-Kennworts die unverschlüsselte<br />

zurückzugewinnen, da das verwendete Verfahren das wirkungsvoll<br />

verhindert. <strong>Die</strong> einzige Möglichkeit, die »Verschlüsselung« zu »knacken«, besteht<br />

darin, potenzielle Kennwörter zur Probe zu verschlüsseln und zu schauen, ob dasselbe<br />

herauskommt wie das, was in /etc/shadow steht.<br />

B Nehmen wir mal an, Sie wählen die Zeichen Ihres Kennworts aus den 95<br />

sichtbaren Zeichen <strong>des</strong> ASCII (es wird zwischen Groß- und Kleinschreibung<br />

unterschieden). Das bedeutet, es gibt 95 verschiedene einstellige<br />

Kennwörter, 95 2 = 9025 zweistellige und so weiter. Bei acht Stellen sind<br />

Sie schon bei 6,6 Billiarden (6, 6 ⋅ 10 15 ) Möglichkeiten. Angenommen, Sie<br />

könnten 250.000 Kennwörter in der Sekunde zur Probe verschlüsseln (auf<br />

heutiger Hardware absolut nicht unrealistisch). Dann müßten Sie rund<br />

841 Jahre einkalkulieren, um alle Möglichkeiten durchzuprobieren.<br />

B<br />

Aber fühlen Sie sich nicht zu sicher. Das traditionelle Verfahren (meist<br />

»crypt« oder »DES« genannt – letzteres, weil es ähnlich zu, aber nicht identisch<br />

mit, dem gleichnamigen Verschlüsselungsverfahren ist 3 ) sollten Sie<br />

nicht mehr verwenden, wenn Sie es vermeiden können. Es hat nämlich die<br />

3 Wenn Sie es genau wissen müssen: Das Klartext-Kennwort fungiert als Schlüssel (!) zur Verschlüsselung<br />

einer konstanten Zeichenkette (typischerweise einem Vektor von Nullbytes). Ein DES-Schlüssel<br />

hat 56 Bit, das sind gerade 8 Zeichen zu je 7 Bit (denn das höchstwertige Bit im Zeichen wird ignoriert).<br />

<strong>Die</strong>ser Prozess wird insgesamt fünfundzwanzigmal wiederholt, wobei immer die Ausgabe als neue<br />

Eingabe dient. Genau genommen ist das verwendete Verfahren auch nicht wirklich DES, sondern an<br />

ein paar Stellen abgewandelt, damit es weniger leicht möglich ist, aus kommerziell erhältlichen DES-<br />

Verschlüsselungs-Chips einen Spezialcomputer zum Knacken von Kennwörtern zu bauen.<br />

Copyright © 2012 <strong>Linup</strong> <strong>Front</strong> GmbH

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