Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
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146 10 Das Dateisystem<br />
<strong>Linux</strong> unterscheidet zwischen zeichenorientierten Geräten (engl. character de-<br />
vices) und blockorientierten Geräten (engl. block devices). Ein zeichenorientiertes<br />
Gerät ist beispielsweise ein Terminal, eine Maus oder ein Modem – ein Gerät, das<br />
einzelne Zeichen liefert oder verarbeitet. Ein blockorientiertes Gerät ist ein Gerät,<br />
das Daten blockweise behandelt – hierzu gehören zum Beispiel Festplatten oder<br />
Disketten, auf denen Sie Bytes nicht einzeln lesen oder schreiben können, sondern<br />
nur in Gruppen à 512 (oder so). Je nach ihrer Geschmacksrichtung sind die<br />
Gerätedateien in der Ausgabe von »ls -l« mit einen »c« oder einem »b« gekennzeichnet:<br />
zeichenorientierte Geräte<br />
blockorientierte Geräte<br />
crw-rw-rw- 1 root root 10, 4 Oct 16 11:11 amigamouse<br />
brw-rw---- 1 root disk 8, 1 Oct 16 11:11 sda1<br />
brw-rw---- 1 root disk 8, 2 Oct 16 11:11 sda2<br />
crw-rw-rw- 1 root root 1, 3 Oct 16 11:11 null<br />
Treibernummer<br />
Gerätenummer<br />
Pseudogeräte<br />
Anstelle der Speichergröße stehen hier zwei Zahlen: <strong>Die</strong> erste ist die Treibernummer<br />
(engl. major device number). Sie kennzeichnet den Gerätetyp und legt fest, welcher<br />
Treiber im Kernel für die Verwaltung zuständig ist. So haben zum Beispiel alle<br />
SCSI-Festplatten traditionell die Treibernummer 8. <strong>Die</strong> zweite Zahl ist die Gerätenummer<br />
(engl. minor device number). Sie dient dem Treiber zur Unterscheidung<br />
verschiedener ähnlicher oder verwandter Geräte oder auch zur Kennzeichnung<br />
verschiedener Partitionen einer Platte.<br />
Erwähnenswert sind noch ein paar Pseudogeräte. Das null device, /dev/null, ist<br />
quasi ein Mülleimer für Ausgaben eines Programmes, die nicht gebraucht werden,<br />
aber irgendwohin geleitet werden müssen. Bei einem Aufruf wie<br />
$ programm >/dev/null<br />
wird die Standardausgabe, die sonst auf dem Terminal erscheinen würde, verworfen.<br />
Wird /dev/null gelesen, reagiert es wie eine leere Datei und liefert sofort das<br />
Dateiende. Für /dev/null müssen alle Benutzer Schreib- und Leserechte haben.<br />
<strong>Die</strong> »Geräte« /dev/random bzw. /dev/urandom liefern zufällige Bytes in »kryptographischer«<br />
Qualität, die erzeugt werden, indem »Rauschen« im System gesammelt<br />
wird – etwa die Zeitabstände zwischen dem Eintreffen unvorhersehbarer Ereignisse<br />
wie Tastendrücke. <strong>Die</strong> Daten aus /dev/random eignen sich zur Erzeugung von<br />
Schlüsseln für gängige Verschlüsselungsverfahren. <strong>Die</strong> Datei /dev/zero liefert Nullbytes<br />
in beliebiger Menge; Sie können diese unter anderem zum Erzeugen und<br />
zum Überschreiben von Dateien mit dem Befehl dd verwenden.<br />
Konfigurationsdateien – /etc Das Verzeichnis /etc ist sehr wichtig, denn hier befinden<br />
sich die Konfigurationsdateien für die allermeisten Programme. In /etc/<br />
inittab und /etc/init.d beispielsweise stehen die meisten der systemspezifischen<br />
Daten, die zum Starten von Systemdiensten erforderlich sind. <strong>Die</strong> wichtigsten Dateien<br />
werden hier etwas detaillierter erklärt. Mit wenigen Ausnahmen hat nur der<br />
Benutzer root Schreibrechte, aber jeder Benutzer Leserechte.<br />
/etc/fstab Hier sind alle einhängbaren Dateisysteme mit ihren Eigenschaften<br />
(Typ, Zugriffsart, mount point) aufgelistet.<br />
/etc/hosts <strong>Die</strong>se Datei ist eine der Konfigurationsdateien <strong>des</strong> TCP/IP-Netzwerks.<br />
Hier werden die Namen der Netzwerkrechner ihren IP-Adressen zugeordnet.<br />
In kleinen Netzwerken und bei Einzelrechnern kann diese Datei einen<br />
Name-Server ersetzen.<br />
/etc/inittab <strong>Die</strong> Datei /etc/inittab ist die Konfigurationsdatei für das init-Programm<br />
und damit für den Systemstart.<br />
/etc/init.d In diesem Verzeichnis liegen die »Init-Skripte« für die verschiedenen<br />
Systemdienste. Mit ihnen werden beim Systemstart und beim Herunterfahren<br />
die <strong>Die</strong>nste gestartet bzw. gestoppt.<br />
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