Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
180 13 Benutzerverwaltung<br />
13.1 Grundlagen<br />
13.1.1 Wozu Benutzer?<br />
Früher waren Computer gross und teuer, aber heute sind Büroarbeitsplätze ohne<br />
eigenen PC (»persönlichen Computer«) kaum noch vorstellbar, und auch in den<br />
meisten häuslichen Arbeitszimmern ist ein Computer anzutreffen. Und während<br />
es in der Familie noch genügen mag, wenn Vater, Mutter und die Kinder ihre Dateien<br />
nach Verabredung jeweils in verschiedenen Verzeichnissen ablegen, ist das<br />
in Unternehmen oder Hochschulen definitiv nicht mehr ausreichend – spätestens<br />
wenn Plattenplatz oder andere <strong>Die</strong>nste auf zentralen Servern zur Verfügung gestellt<br />
werden, auf die viele Anwender zugreifen können, muss das Computersystem<br />
in der Lage sein, zwischen verschiedenen Benutzern unterscheiden und diesen<br />
unterschiedliche Rechte zuordnen zu können. Schließlich geht Frau Schulz<br />
aus der Entwicklungsabteilung die Gehaltsliste für alle Angestellten in der Regel<br />
genausowenig etwas an wie Herrn Schmidt aus der Personalabteilung die detaillierten<br />
Pläne für die neuen Produkte. Und auch am heimischen Herd ist ein bisschen<br />
Privatsphäre möglicherweise auch erwünscht – die Weihnachtsgeschenkliste<br />
oder Tochters Tagebuch (ehedem mit Schloss versehen) sollen neugierigen Augen<br />
vielleicht nicht ganz ohne weiteres zugänglich sein.<br />
B<br />
Den Umstand, dass Tochters Tagebuch vielleicht sowieso auf Facebook &<br />
Co. der ganzen Welt zum Lesen zur Verfügung steht, lassen wir hier mal<br />
außer Acht; und selbst wenn das so ist, dann soll die ganze Welt ja wohl<br />
trotzdem nicht in Tochters Tagebuch schreiben dürfen. (Aus diesem Grund<br />
unterstützt auch Facebook die Idee verschiedener Benutzer.)<br />
Der zweite Grund dafür, verschiedene Benutzer zu unterscheiden, folgt aus<br />
der Tatsache, dass diverse Aspekte <strong>des</strong> Systems nicht ohne besondere Privilegien<br />
anschau- oder gar änderbar sein sollen. <strong>Linux</strong> führt aus diesem Grund eine separate<br />
Benutzeridentität (root) für den Systemadministrator, die es möglich macht,<br />
Informationen wie etwa die Benutzerkennwörter vor »gewöhnlichen« Benutzern<br />
geheim zu halten. <strong>Die</strong> Plage älterer Windows-Systeme – Programme, die Sie per<br />
E-Mail oder durch ungeschicktes Surfen erhalten und die dann im System alle<br />
Arten von Schindluder treiben – kann Sie unter <strong>Linux</strong> nicht ereilen, da alles, was<br />
Sie als gewöhnlicher Benutzer starten können, nicht in der Position ist, systemweit<br />
Schindluder zu treiben.<br />
A<br />
A<br />
Ganz korrekt ist das leider nicht: Hin und wieder werden Fehler in <strong>Linux</strong><br />
bekannt, über die ein »normaler Benutzer« theoretisch Dinge tun kann, die<br />
sonst dem Administrator vorbehalten sind. <strong>Die</strong>se Sorte Fehler ist extrem ärgerlich<br />
und wird in der Regel sehr zeitnah nach dem Finden behoben, aber<br />
es kann natürlich sein, dass so ein Fehler einige Zeit lang unerkannt im System<br />
geschlummert hat. Sie sollten daher bei <strong>Linux</strong> (wie bei allen Betriebssystemen)<br />
anstreben, von kritischen Systembestandteilen wie dem Systemkern<br />
immer die neueste Version laufen zu lassen, die Ihr Distributor unterstützt.<br />
Auch die Tatsache, dass <strong>Linux</strong> die Systemkonfiguration vor unbefugtem<br />
Zugriff durch normale Benutzer schützt, sollte Sie nicht dazu verleiten, Ihr<br />
Gehirn auszuschalten. Wir geben Ihnen hier einige Tipps (etwa dass Sie sich<br />
nicht als root auf der grafischen Oberfläche anmelden sollen), aber Sie sollten<br />
weiter mitdenken. Mails, die Sie auffordern, Adresse X anzusurfen und<br />
dort Ihre Bank-PIN und drei Transaktionsnummern einzutippen, können<br />
Sie auch unter <strong>Linux</strong> erhalten, und Sie sollten sie genauso ignorieren wie<br />
anderswo auch.<br />
Benutzerkonten<br />
<strong>Linux</strong> unterscheidet verschiedene Benutzer über unterschiedliche Benutzerkonten<br />
(engl. accounts). Typischerweise werden bei den gängigen Distributionen<br />
während der Installation zwei Benutzerkonten eingerichtet, nämlich root für Administrationsaufgaben<br />
und ein weiteres Konto für einen »normalen« Benutzer.<br />
Copyright © 2012 <strong>Linup</strong> <strong>Front</strong> GmbH