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Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...

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156 11 Dateien archivieren und komprimieren<br />

11.1 Archivierung und Komprimierung<br />

»Archivierung« ist der Prozess <strong>des</strong> Zusammenfassens vieler Dateien zu einer einzigen.<br />

<strong>Die</strong> klassische Anwendung ist das Ablegen eines Verzeichnisbaums auf<br />

Magnetband – das Magnetbandlaufwerk erscheint unter <strong>Linux</strong> als Gerätedatei,<br />

auf die die Ausgabe eines Archivierprogramms geschrieben werden kann. Entsprechend<br />

können Sie mit einem »Entarchivierungsprogramm« von der Gerätedatei<br />

<strong>des</strong> Bandlaufwerks lesen und diese Daten dann wieder als Verzeichnisbaum<br />

abspeichern. Da die meisten entsprechenden Programme sowohl Dateien zusammenfassen<br />

als auch Archive wieder aufdröseln können, fassen wir bei<strong>des</strong> unter<br />

dem Begriff der Archivierung zusammen.<br />

»Komprimierung« ist das Umschreiben von Daten in eine gegenüber dem Original<br />

platzsparende Fassung. Wir interessieren uns hier nur für »verlustfreie«<br />

Komprimierung, bei der es möglich ist, aus den komprimierten Daten das Original<br />

in identischer Form wieder herzustellen.<br />

B<br />

<strong>Die</strong> Alternative besteht darin, einen höheren Komprimierungsgrad zu erreichen,<br />

indem man darauf verzichtet, das Original absolut identisch wiedergewinnen<br />

zu können. <strong>Die</strong>sen »verlustbehafteten« Ansatz verfolgen Komprimierungsverfahren<br />

wie JPEG für Fotos und »MPEG-1 Audio Layer 3«<br />

(besser bekannt als »MP3«) für Audiodaten. <strong>Die</strong> Kunst besteht hier darin,<br />

unnötige Details zu verwerfen; bei MP3 wird zum Beispiel auf der Basis eines<br />

»psychoakustischen Modells« <strong>des</strong> menschlichen Gehörs auf Teile <strong>des</strong><br />

Signals verzichtet, die der Hörer sowieso nicht wahrnimmt, und der Rest<br />

möglichst effizient kodiert. JPEG arbeitet ähnlich.<br />

Lauflängenkodierung<br />

Als einfache Illustration könnten Sie eine Zeichenkette der Form<br />

ABBBBAACCCCCAAAABAAAAAC<br />

kompakter als<br />

A*4BAA*5C*4AB*5AC<br />

darstellen. Hierbei steht »*4B« für eine Folge von vier »B«. <strong>Die</strong>ses simple Verfahren<br />

heißt »Lauflängenkodierung« (engl. run-length encoding) und findet sich heute<br />

noch zum Beispiel (mit Änderungen) in Faxgeräten. <strong>Die</strong> »echten« Komprimierprogramme<br />

wie gzip oder bzip2 verwenden aufwendigere Methoden.<br />

Während in der Windows-Welt Programme gebräuchlich sind, die Archivierung<br />

und Komprimierung kombinieren (PKZIP, WinZIP & Co.), werden die beiden<br />

Schritte bei <strong>Linux</strong> und Unix üblicherweise getrennt. Eine gängige Vorgehensweise<br />

besteht darin, eine Menge von Dateien zunächst mit tar zu archivieren und<br />

die Ausgabe von tar dann zum Beispiel mit gzip zu komprimieren – PKZIP & Co.<br />

komprimieren jede Datei einzeln und fassen die komprimierten Dateien dann zu<br />

einer großen zusammen.<br />

Der Vorteil dieses Ansatzes gegenüber dem von PKZIP und seinen Verwandten<br />

besteht darin, dass eine Komprimierung über mehrere der Originaldateien<br />

hinweg möglich ist und so höhere Komprimierungsraten erzielt werden können.<br />

Genau dasselbe ist aber auch ein Nachteil: Wenn das komprimierte Archiv beschädigt<br />

wird (etwa durch ein schadhaftes Medium oder gekippte Bits bei der<br />

Übertragung), kann das komplette Archiv ab dieser Stelle unbenutzbar werden.<br />

B<br />

B<br />

Natürlich hält Sie auch unter <strong>Linux</strong> niemand davon ab, Ihre Dateien erst zu<br />

komprimieren und sie dann zu archivieren. Leider ist das nicht so bequem<br />

wie die umgekehrte Vorgehensweise.<br />

Selbstverständlich existieren auch für <strong>Linux</strong> Implementierungen der gängigen<br />

Komprimierungs- und Archivprogramme der Windows-Welt, etwa zip<br />

und rar.<br />

Copyright © 2012 <strong>Linup</strong> <strong>Front</strong> GmbH

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