Linux Essentials//Die Einsteiger-Zertifizierung des LPI - Linup Front ...
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6.4 Umgang mit Dateien 93<br />
B<br />
ln können Sie außer mit zwei Argumenten auch mit einem oder vielen aufrufen.<br />
Im ersten Fall wird im aktuellen Verzeichnis ein Link mit demselben<br />
Namen angelegt wie die Ursprungsdatei (die sinnvollerweise nicht im<br />
aktuellen Verzeichnis liegen sollte), im zweiten Fall werden alle benannten<br />
Dateien unter ihrem Namen in das durch das letzte Argument gegebene<br />
Verzeichnis »gelinkt« (denken Sie an mv).<br />
Das ist noch nicht alles: In <strong>Linux</strong>-Systemen gibt es zwei Arten von Links. Das<br />
oben stehende Beispiel entspricht dem Standard <strong>des</strong> Kommandos ln und wird als<br />
hard link (engl. »feste Verknüpfung«) bezeichnet. Zur Identifikation der Datei wird<br />
dabei die Dateinummer gespeichert. Symbolische Links (oder in Anlehnung an Symbolische Links<br />
die hard links von eben auch soft links, »weiche Verknüpfungen«) sind selbst eigentlich<br />
Dateien, in denen aber nur der Name der »Zieldatei« <strong>des</strong> Links steht;<br />
gleichzeitig wird vermerkt, dass es sich um ein symbolisches Link handelt und<br />
bei Zugriffen auf das Link in Wirklichkeit die Zieldatei gemeint ist. Anders als bei<br />
harten Links »weiß« die Zieldatei nicht, dass ein symbolisches Link auf sie existiert.<br />
Das Anlegen oder Löschen eines symbolischen Links hat keine Auswirkungen<br />
auf die Zieldatei; wird dagegen die Zieldatei entfernt, weist der symbolische<br />
Link ins Leere (Zugriffe führen zu einer Fehlermeldung).<br />
Im Gegensatz zu harten Links lassen symbolische Links auch Verweise auf Ver- Verweise auf Verzeichnisse<br />
zeichnisse zu sowie auf Dateien, die sich im Verzeichnisbaum auf anderen physikalischen<br />
Dateisystemen befinden. In der Praxis werden symbolische Links oft<br />
bevorzugt, da sich die Verknüpfungen anhand <strong>des</strong> Pfadnamens leichter nachvollziehen<br />
lassen.<br />
B<br />
Symbolische Links werden gerne verwendet, wenn sich Datei- oder Verzeichnisnamen<br />
ändern, aber eine gewisse Rückwärtskompatibilität erwünscht<br />
ist. Beispielsweise hat man sich geeinigt, die Postfächer von Systembenutzern<br />
(wo deren ungelesene E-Mail steht) im Verzeichnis /var/mail<br />
abzulegen. Traditionell hieß das Verzeichnis /var/spool/mail, und viele Programme<br />
haben diesen Namen fest einprogrammiert. Um eine Umstellung<br />
auf /var/mail zu erleichtern, kann eine Distribution also ein symbolisches<br />
Link unter dem Namen /var/spool/mail einrichten, das auf /var/mail verweist.<br />
(Mit harten Links wäre das nicht möglich, weil harte Links auf Verzeichnisse<br />
nicht erlaubt sind.)<br />
Um ein symbolisches Link zu erzeugen, müssen Sie dem Kommando ln die<br />
Option -s übergeben:<br />
$ ln -s /var/log kurz<br />
$ ls -l<br />
-rw-r--r-- 1 hugo users 2500 Oct 4 11:11 liste2<br />
lrwxrwxrwx 1 hugo users 14 Oct 4 11:40 kurz -> /var/log<br />
$ cd kurz<br />
$ pwd -P<br />
/var/log<br />
Neben der Option -s zur Erstellung von »soft links« unterstützt das Kommando<br />
ln unter anderem die bereits bei cp besprochenen Optionen -b, -f, -i und -v.<br />
Um nicht mehr benötigte symbolische Links wieder zu entfernen, können Sie<br />
sie einfach wie gewöhnliche Dateien mit dem Kommando rm löschen. <strong>Die</strong>se Operation<br />
wirkt auf das Link und nicht das Ziel <strong>des</strong> Links:<br />
$ cd<br />
$ rm kurz<br />
$ ls<br />
liste2<br />
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