Jahresgutachten 1987/88 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...
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Drucksache 11/1317 Deutscher Bundestag - 11. Wahlperiode<br />
Preisindex der letzten inländischen Verwendung als umfassenden<br />
und einheitlichen DeflotaT für sinnvoll (JG 84 Ziffern<br />
246ft.). Auf dieser Festlegung beruht auch die von uns verwendete<br />
Formulierung des Terms of·Trade-Effekts (JG 86 An<br />
4<br />
hang IV, Abschnitt B). Entscheidend ist jedoch. daß unter dem<br />
Gesichtspunkt der funktionalen Einkommensverteilung die Pro·<br />
duktivität des Produklionsfaktols Arbeit interessiert. Dividiert<br />
man das nominale Sozialprodukt durch den Preisindex der letzten<br />
inländischen Verwendung. dann mißt man die volkswirtschaftliche<br />
Produktion in Endprodukteinheiten. Die Division<br />
durch den Preisindex für Konsumgüter würde die volkswirtschaftliche<br />
Produktion in Konsumgütereinheiten messen.<br />
180. Für das lautende Jahr zeigt die Arbeitseinkommensquote<br />
eine kaum veränderte Verteilung an (Tabelle<br />
22). Einem Anstieg der Bruttoeinkommen je beschäftigten<br />
Arbeitnehmer von 3,1 vH stand eine Erhöhung<br />
des Realwerts des Sozialprodukts, des Produktivitätseffekts<br />
einschließlich des Terms-of-Trade-Etlekts<br />
von 1,7 vH nach 4,2 vH im Jahre 1986 gegenüber:<br />
Aulgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung<br />
in diesem Jahr wurde je Erwerbstätigen nur<br />
noch eine Produktionssteigerung von 0,8 vH erbracht,<br />
und im Austausch mit dem Ausland wurden wegen<br />
der auslaufenden Preissenkungen für Importgüter lediglich<br />
Einkommensgewinne von 0,9 vH erzielt. Da<br />
außerdemdie Preise der im Inlandverwendeten Güter<br />
und Dienstleistungen gegenüber dem Vorjahr um<br />
1,4 vH gestiegen sind, hat sich die Verteilung geringfügig<br />
zugunsten der Arbeitnehmer verschoben.<br />
181. Die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen<br />
weisen das Vermögenseinkommen der Sektoren als<br />
besonderen Teil des Einkommens aus Untemehmertätigkeit<br />
und Vermögen aus. Den privaten Haushalten<br />
fließt Vermögenseinkommen unter anderem aus der<br />
Verzinsung der Spar- und Bausparkonten sowie der<br />
Wertpapiere zu. Das Vermögenseinkonunen der privaten<br />
Haushalte ist das Entgelt für daswon ihnen der<br />
Wirtschaft, dem Staat und dem Ausland <strong>zur</strong> Verfügung<br />
gestellte Geldkapital. Pri,::,ate Haushalte sind allerdings<br />
nicht nur Zinsemptänger, sie haben Zinsen<br />
auf Konsumentenschulden an Unternehmungen zu<br />
zahlen. Diese zahlungen haben wir von den Vermögenseinkommen<br />
abgezogen. Hinzugezählt haben wir<br />
das Einkommen aus Wohnungsvermietung.<br />
Das Verhältnis der so definierten Vermögenseinkommen<br />
der privaten Haushalte zum Volkseinkommen ist<br />
seit 1960 von dem niedrigen Ausgangswert von<br />
3,3 vH kontinuierlich auf die gesamtwirtschaftlich beachtliche<br />
Quote von gut 7 vH angestiegen (Schaubild<br />
30). Anfangs der sechziger Jahre erbrachte das<br />
Geldvermögen den privaten Haushalten ein Einkommen,<br />
das im Vergleich zum restlichen "Gewinn"-Einkommen,<br />
wie es in Tabelle 21 ausgewiesen wird, sehr<br />
niedrig war. Im Jahre 1986 hatte das Vermögenseinkommen<br />
eine Größenordnung von annähernd der<br />
Hälfte des "Gewinn"-Einkommens.<br />
182. Die"Gewinn"-Quote ging bis <strong>zur</strong> Mitte der<br />
siebziger Jahre trendmäßig <strong>zur</strong>ück. Mit 8,8 vH erreichte<br />
sie 1975 ihren niedrigsten Wert. Im übrigen<br />
spiegeln sich in dieser Reihe auch die zyklischen Bewegungen<br />
wider.<br />
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