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Jahresgutachten 1987/88 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Drucksache 11/1317 Deutscher Bundestag - 11. Wahlperiode<br />

Lebhafte Verbrauchsnachfrage bei nahezu stabilen<br />

Preisen<br />

76. Die privaten Haushalte hahen <strong>1987</strong> für den Verbrauch<br />

knapp 3112 vH mehr ausgegeben als im vergangenen<br />

Jahr. fn realer Rechnung entsprach dies<br />

einer Steigerung von 2\12 vH; der Zuwachs war damit<br />

zwar nicht mehr so hoch wie 1986. jedoch immer noch<br />

höher alsin allen anderenJahren seit 1980. Das macht<br />

deutlich, welchen Vorteil die Konsumenten von einem<br />

weitgehend stabilen Geldwert haben (Schaubild 12).<br />

Unter dem Einfluß der Höherbewertung der D-Mark<br />

hielt sich der Anstieg der Verbraucherpreise, der um<br />

die Jahreswende 1986/87 wieder einsetzte, das Jahr<br />

über in engen Grenzen. DaS sich die starke Verbrauchssteigerung<br />

des Vorjahres nicht wiederholte,<br />

war vor allem auf den geringeren Zuwachs des ver·<br />

fügbaren Einkommens <strong>zur</strong>ückzuführen. Mehr gespart<br />

wurde vom Einkommen nicht. Der überdurchschnittliche<br />

Anstieg der Einfuhr von Verbrauchsgütern und<br />

der Ausgaben für Auslandsreisen zeigt allerdings, daS<br />

ein zunehmender Teil der Verbrauchsausgaben ins<br />

Ausland floß.<br />

VERFÜGBARES EINKOMMEN UNO<br />

PRIVATER VERBRAUCH<br />

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in vH<br />

Schaubild 12<br />

.H Verfügbares Einkommen1) .H<br />

+8 +8<br />

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Konlumquote 21<br />

Veränderung gegeniblr dem Vorjahr in Prozentpunkten<br />

77. Während die privaten Haushalte von der Beschäftigungsentwicklung<br />

und damit von den er2ielbaren<br />

Einkommenssteigerungen her gesehen eher<br />

Nachteile von der Höherbewertung der D-Mark hatten,<br />

zählten sie von der Preisentwicklung her eindeutig<br />

zu den Gewinnern; denn die Höherbewertung<br />

dämpfte nicht nur die Verteuerung von Importgütern,<br />

die dem letztjährigen Rückgang von derJahreswende<br />

an folgte, sondern sie hielt auch die PreiserhöhungsspieIräume<br />

im Inland eng, indem sie den Wellbewerbsdruck<br />

von außen verschärfte.<br />

Am deutlichsten zeigte sich das auf der Verbraucherstufe<br />

bei industriell er2eugten Gebrauchs- und Verbrauchsgütern,<br />

die im Oktober dieses Jahres noch<br />

inuner 1,0 vH billiger waren als vor Jahresfrist. Für<br />

Energie, das heißt für Mineralölprodukte, Strom, Gas<br />

und Kohle einschließlich der Umlagen für Zentralheizung,<br />

Warmwasser und Fernwärme, mußten die<br />

Haushalte in diesem Herbst sogar noch immer rund<br />

4 vH weniger bezahlen, nicht zuletzt wegen der verzögerten<br />

Anpassung der Erdgaspreise an die Preise<br />

für Öl. Weiter verbilligt haben sich im Vorjahresvergleich<br />

auch Nahrungsmittel, und zwarim Oktober um<br />

0,6 vH. Preissteigerungen waren gegenüber der entsprechenden<br />

Vorjahreszeit allein bei Dienstleistungen<br />

mit 2,1 vH und bei Wohnungsmieten mit 1,8 vH<br />

zu verzeichnen. Insgesamt ergab dies zuletzt eine<br />

Teuerungsrate von 0,9 vH.<br />

+6<br />

+4<br />

+2<br />

o<br />

-2<br />

Privater Verbrauch<br />

Oeflator für den privaten Verbnludl<br />

Privater Verbr8udl in Preisen von 1980<br />

1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 <strong>1987</strong> 3<br />

+8<br />

+6<br />

+4<br />

+2<br />

o<br />

+8<br />

+6<br />

+4<br />

+2<br />

o<br />

-2<br />

+6<br />

+4<br />

+2<br />

o<br />

-2<br />

78. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte,<br />

das 1986 um 4,6 vH zugenommen hatte, ist <strong>1987</strong><br />

nur um 3\.'.l vH gestiegen. Das hatte mehrere Gründe.<br />

Als erster ist der schwächere Anstieg der Arbeitneh-<br />

11 Ohne nichtentnomme.... Gewinne der Unternehmen ohne eigene<br />

Aechtspenönlichkeit.- 2) Privater Verbrauch in vH des verfügbaren<br />

EinkommeM lohne nichtentnommene GlWinne der Unternehmen<br />

ohne eigene Rechtspersönlichkeit).- 3) Eigene Sc:hät<strong>zur</strong>JQ.<br />

SR 870922<br />

60

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