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Sedanina<br />
Sedanina, immer zartes Kraut<br />
Zartes Grün für Green Smoothies das ganze Jahr<br />
Sedanina<br />
Apium nodiflorum (Helosciadum nodiflorum)<br />
<br />
HP (60/30) WGMN<br />
[Wasser-Sellerie, Wasser-Pastinak, Knotenblütige Sellerie, Libanesische<br />
Kresse, Sedano d‘acqua, Gorgalestro, Gurgulestro, Gorgalestro]<br />
Zart, knackig, erfrischend aromatisch, wie ein Stangensellerie mit<br />
Karottengeschmack! Am leckersten sind die jungen Stängel und<br />
Blätter, und das besonders im Frühling. Sie sind dermaßen zart, dass<br />
man kaum glauben mag, Sedanina sei ein Wildkraut. Frisch kann man<br />
sie wie Selleriestangen knabbern und dippen, oder auch pur als Salat<br />
zubereiten. Der Geschmack ist immer erfrischend klar und mild. Ich bin<br />
erstaunt: Wer hätte gedacht, dass es noch so leckere Köstlichkeiten in<br />
Deutschlands Natur zu entdecken gibt! Denn die Pflanze ist hierzulande<br />
zwar selten, aber immerhin doch heimisch bei uns. Doch kaum jemand<br />
kennt es bei uns in Deutschland. Oder Sie vielleicht?<br />
DIE NAMENSGEBUNG<br />
Nachdem wir vergeblich überall gefandet hatten, ob vielleicht eine<br />
Gärtnerei uns Pflanzen liefern könnte, mussten wir - wie so oft - selbst<br />
in die Wildnis stapfen und uns Mutterpflanzen besorgen. Denn obwohl<br />
heimisch in Deutschland, und leckeres Salatkraut, war es nicht in<br />
kommerziellen Quellen auszumachen. Die einen dachten wahrscheinlich<br />
„Es ist eh ein Unkraut, das bei uns überall wächst“, während die anderen<br />
noch nie was von diesem Kraut gehört haben. Mmmh. Und dann gab<br />
es diesen wenig Appetit machenden deutschen Namen „Knotenblütige<br />
Sellerie“. - Okay, knotenblütig stimmt. Danke Herr Botaniker! Aber<br />
Sellerie? Vielleicht aus wissenschaftlichem Blickwinkel betrachtet. Aber<br />
kulinarisch? Bestimmt nicht. Also haben wir uns dann doch für den gut<br />
klingenden italienischen Namen Sedanina entschieden.<br />
Kennen Sie den Gurkenkürbis? Nicht? Auch ein Name, der sich nicht<br />
durchsetzen konnte. Heute verwendet man für diese Pflanze den<br />
italienischen Namen: Zucchini. Ist doch in Ordnung, oder?<br />
Tabbouleh mit Sedanina<br />
300-400g Sedanina<br />
2 Teelöffel Sumachpulver<br />
2 Stängel arabische Minze<br />
6 Stängel Frühlingszwiebeln (mit Grün)<br />
1 Teelöffel schwarzer Pfeffer, gemahlen<br />
3 große Tomaten<br />
150ml Olivenöl<br />
150ml Zitronensaft<br />
200g gekochte Linsen<br />
Die Linsen einen Tag vorher in lauwarmem Wasser<br />
einweichen, ca. 30 Minuten kochen, abkühlen.<br />
Sedanina, Minze und Frühlingszwiebeln<br />
kleinschneiden Tomaten in Würfel schneiden.<br />
Mit Zitronensaft, Olivenöl, Sumach<br />
und Salz abschmecken.<br />
Sedanina als Dip mit saurer Sahne<br />
ITALIEN<br />
So richtig geschätzt wird es tatsächlich in Italien, und dort besonders<br />
in der Toskana, in einem kleinen Ort namens Viterbo. In dem milden<br />
Mittelmeerklima werden die Blätter und zarten Stängel das ganze Jahr<br />
über geerntet, und vor allem roh in Salaten oder gekocht mit anderem<br />
Gemüse zusammen verzehrt. Ein typischer Sommersalat wird hier mit<br />
Sedanina, Olivenöl, Salz, Tomaten und Gurken gemacht.<br />
Es ist eine der 27 Zutaten in der toskanischen Wildkräutersuppe<br />
Minestrella, ursprünglich eine mittelalterliche Armensuppe.<br />
Der traditionelle Fisch-Eintopf „Sbroscia“ vom toskanischen Bolsena-<br />
See, an dessen Ufern das Kaut üppig gedeiht, wäre ohne Sedanina<br />
undenkbar.<br />
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