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Der Engel unter den japanischen Heilpflanzen<br />

Ashitaba<br />

Angelica keiskei koidzumi<br />

HHP (150/50) GMTJZ (S!)<br />

<br />

[Japanische Engelwurz, sprich Ashita-Ba] Nach nur wenigen<br />

Minuten wurde mir plötzlich wohlig warm und ich fühlte mich richtig<br />

energiegeladen - nachdem ich etwas von dem gelben Milchsaft eines<br />

abgeschnittenen Stängels gekostet hatte. Wow! Es ist für mich immer<br />

wieder ein Erlebnis, die kraftvolle Wirkung einer Pflanze so direkt zu<br />

spüren, das hat man nicht so oft!<br />

Die leuchtend gelbe Farbe kommt von den Chalkonen, das sind die<br />

Hauptwirkstoffe in Ashitaba. Dieser Milchsaft ist unter den Engelwurzen<br />

einmalig und findet sich nur in dieser japanischen Art. Ganz kurz<br />

gesagt: Ashitaba gilt als Fitmacher, Verjüngungsmittel und Tonikum,<br />

als Lebenselixier erster Güte! Ashitaba kommt ursprünglich von einer<br />

kleinen südöstlich von Tokio gelegenen Insel namens Hachito. Viele<br />

Bewohner dieser Insel werden über 90 Jahre, was Forscher tatsächlich<br />

vor kurzem auf den Verzehr von Ashitaba zurückführen konnten.<br />

Die Insel heißt deswegen auch „Longevity Island“, also Insel der<br />

Langlebigkeit.<br />

Schon vor mehr als 2.000 Jahren gehörte Ashitaba zu den wichtigsten<br />

Heilpflanzen im Orient. Es wurde schon damals geschätzt für seine<br />

außergewöhnliche Fähigkeit den Alterungsprozess zu verlangsamen.<br />

Heutzutage weiß man, dass Ashitaba ein Adaptogen ist, das viele<br />

biologische Vorgänge im Körper optimieren und in Balance bringen kann.<br />

Ashitaba<br />

Das Wort Ashitaba setzt sich zusammen aus Ashita (=morgen) und Ba<br />

(=Blatt), heißt also soviel wie Morgen-Blatt. Es bezieht sich auf die<br />

starke Wuchskraft dieser starken Heilpflanze, denn es heißt, wenn man<br />

ein Blatt pflückt, dann wächst am nächsten, morgigen Tag sofort eines<br />

wieder nach, was aber nur bei günstigen Kulturbedingungen wahr wird.<br />

Dennoch ist es auf jeden Fall eine enorm vitale, wüchsige Pflanze!<br />

KÜCHE<br />

Ashitaba ist in Japan schon seit langem ein bekanntes Grüngemüse,<br />

während man es als Heilpflanze gerade erst wieder entdeckt. Man ißt<br />

Ashitaba roh oder leicht gedünstet. Noch zarte Stängel werden wie<br />

Spargel gekocht. Die Blätter schmecken etwas herber und können wie<br />

Spinat verwendet werden, oder in Wok-Gerichten, Tempura und als<br />

Einlage in Miso-Suppe. Es gibt sogar eine Ashitaba-Eiscreme. Das<br />

Aroma von Ashitaba erinnert an Grünen Tee.<br />

HEILMITTEL UND LEBENSELIXIER<br />

In Japan wird Ashitaba als Heilmittel in verschiedenen Formen<br />

angewendet. Die ganze Pflanze enthält die gesundheitsfördernden Stoffe,<br />

hauptsächlich wird aber der charakteristische gelbe Milchsaft verwendet,<br />

der beim Anschneiden der Blattstängel austritt. Ein Trockenextrakt<br />

daraus wird zu Tabletten verarbeitet. Aber auch die getrockneten Blätter<br />

und Stängel sind als Gesundheitstee beliebt. Es ist jetzt wieder eine<br />

der beliebtesten Heilpflanzen in Japan. In Deutschland kann man es<br />

derzeit noch nicht kaufen, aber das ist wahrscheinlich nur eine Frage der<br />

Zeit (vermutlich sind da noch die EU-Regularien vor). Auch in meinen<br />

Kräuterbüchern wird es leider noch nicht erwähnt.<br />

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sagt man, dass es<br />

die Blutzirkulation verbessert, das Qi aktiviert und daher bei vielen<br />

Menstruationsleiden hilft. Allein angewendet verstärkt es das Nieren<br />

Yin-Qi und Yang-Qi. Sehr angenehm soll es sein als ausgleichendes<br />

Mittel in der Menopause, da es milder wirkt als Dong Quai (eine andere<br />

Angelika-Art) und keine Nebenwirkungen hat. Bei stillenden Müttern<br />

verbessert es den Milchfluss.<br />

Die Ashitaba-Chalkone wirken als Antioxidantien, diese sind wirksam<br />

gegengegen freie Radikale, die Ursache von degenerativen Erkrankungen<br />

wie Diabetes, Bluthochdruck, Krebs, koronare Herzkrankheit, sein<br />

können. Durch seine Fähigkeit das Nervenwachstum anzuregen, kann es<br />

helfen bei mentaler Erschöpfung, Alzheimer und anderen degenerativen<br />

Gehirnerkrankungen.<br />

Ashitaba ist ja ein Multitalent unter den Heilkräutern - hier also<br />

die Liste weiterer Eigenschaften: Es wirkt entsäuernd, entgiftend,<br />

hemmt entzündliche Prozesse im Körper, wirkt antiallergisch,<br />

cholesterinsenkend, blutreinigend, entwässernd, verbessert die<br />

Verdauung, reinigt den Darm, wirkt durchblutungsfördernd,<br />

Ashitaba, Anschnitt<br />

- typisch ist der gelbe chalkonhaltige Milchsaft -<br />

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