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1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

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Zugangsmuster im Überblick<br />

Die dargestellte Vielfalt der gelungenen Zugänge zum Basisbildungskurs lässt sich<br />

zusammenfassend in folgenden Zugangsmustern abbilden:<br />

• Wirksame Öffentlichkeitsarbeit und das Potenzial von Medien<br />

• Nicht intendierte Anregungen als Auslöser: wirksames Schlüsselereignis<br />

• Sich anvertrauen (können) und Unterstützung erhalten<br />

• Wiederaufnahme: Nutzung des bestehenden Zugangs<br />

• Weitergabe von Informationen durch wohlwollende Personen in Schnitt stellenfunktionen<br />

• Zum Kurs getragen werden: Empfehlung mit Aufforderungscharakter<br />

• Zum Kurs geschickt werden: Aufforderung mit Verpflichtungscharakter<br />

• Mögliches Zugangsmuster: eigene Kinder als Anlass und Auslöser<br />

Die Zugänge der befragten Teilnehmenden berühren lebensgeschichtliche Erfahrungen<br />

mit Bildungsprozessen und Lernaktivitäten. Diese Erfahrungen werden im<br />

Folgenden dargestellt.<br />

5.<strong>1.2</strong> Weiterbildungserfahrungen vor der Basisbildungskursteilnahme<br />

Statistisch gesehen ist die Bildungsbeteiligung von bildungsbenachteiligten Erwachsenen<br />

stets gering. Die vorangegangene Bildungsbenachteiligung im schulischen<br />

Kontext und deren Fortsetzung im Kontext der (nicht erfolgten) Erstausbildung<br />

sowie Beschäftigung auf Einfacharbeitsplätzen verursachen sich fortsetzende<br />

Ausschlüsse. Daher ist es von Interesse, ob und welche Erfahrungen die befragten<br />

Teilnehmenden bislang (bis zur Teilnahme an Basisbildungskursen) mit Weiterbildung<br />

und Lernaktivitäten gemacht haben. Jede Basisbildungskursteilnahme reiht<br />

sich somit in die jeweilige Lerngeschichte ein.<br />

Informelles, selbstgesteuertes Erlernen der Zweitsprache<br />

Teilnehmerin 2 hat ihre Zweitsprache bis zum Besuch eines Basisbildungskurses<br />

ausschließlich durch deren Verwendung im Alltag erlernt:<br />

»Nein, ich habe so gelernt von den Leuten. Und ich habe immer sehr froh und glücklich war,<br />

wenn mich jemand ausgebessert hat, und hat gesagt, so und so ist es falsch. Da war ich schon<br />

sehr dankbar, weil dadurch habe ich halt gelernt […].« (TNin2, 97ff.)<br />

Besonders bedeutsam waren hierfür ihre Kolleg/inn/en an ihrem langjährigen Arbeitsplatz.<br />

Für die Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit selbst waren keine schriftsprachlichen<br />

Kenntnisse notwendig (vgl. TNin2, 200-209). Teilnehmerin 2 bittet<br />

auch ihren österreichischen Lebensgefährten ausdrücklich darum, ihren mündli-<br />

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