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1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

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Die Entwicklung bzw. Entdeckung inhaltlicher Interessen (Lerninhalte, Lernaktivitäten)<br />

kann auch durch die Beteiligung an Lernschritten anderer Teilnehmer/innen<br />

oder durch deren Beobachtung angestoßen werden:<br />

»Und dann kommt auch die Lust eben auf mehr. Und dann plötzlich sagen sie: Ja eigentlich,<br />

wie geht das eigentlich Die Leute rechnen da immer so untereinander. Und dann kommen sie<br />

drauf, dass das eigentlich eine Erleichterung ist und gar nicht so schwierig, und dann kann man<br />

das halt auch einmal beginnen. Und da schaue ich halt eben, dass das möglichst auch eher von<br />

ihnen kommt, dieser Wunsch.« (KLinE, 554-558)<br />

Dieses Beobachten der erfolgreichen Lernprozesse anderer Teilnehmer/innen kann<br />

den eigenen Ehrgeiz wecken bzw. wird zum Vorbild genommen und lässt eine Erweiterung<br />

der Lerninhalte als erstrebenswert erscheinen. Beispielsweise wird von<br />

der Entdeckung des Computers als Lernmedium und Lerngegenstand berichtet.<br />

»Es kommen dann auch […] viele auf den Geschmack […]« (KLinA, 238). Fallweise<br />

lassen sich also Teilnehmende von anderen Teilnehmenden, die bereits am<br />

und mit dem Computer arbeiten, animieren, es selbst auszuprobieren.<br />

Die gemeinsam von dem/der Kursleitenden und dem/der Teilnehmenden vorgenommene<br />

Sicherstellung der Lerninhalte durch kontinuierliche Abstimmungs- und<br />

Aushandlungsprozesse schafft eine innere Verbindlichkeit. Auf diese innere Verbindlichkeit<br />

kann jedoch auch direkt hingewiesen werden, Kursleiterin F initiiert<br />

und begleitet diesen Prozess:<br />

»Also wir reden eigentlich dann darüber, dass sie sich eine eigene Verbindlichkeit schaffen<br />

können. Dass das wichtig ist. Nicht dass sie kommen, weil ich das will oder weil es den<br />

Kurs gibt, oder so. Sondern dass ich […] sozusagen innerlich vielleicht so etwas wie einen<br />

Vertrag schließe. Und dann schauen wir uns auch immer an […] wie weit ist das realistisch<br />

[…]. Und das muss man halt immer begleiten, immer wieder reflektieren, und nicht nur zum<br />

Schluss, wie wir es müssen, weil ich finde, das Dazwischen ist wichtig für die Teilnehmenden.«<br />

(KLinF, 257-263)<br />

Der derart aufgebaute bzw. geförderte Lernsinn ermöglicht individuell sinnstiftende,<br />

weil sinnvolle Lernprozesse. Dahinter steht der Gedanke: Nützlich ist, was<br />

nützt. Zweifelsohne wird die Lernmotivation positiv beeinflusst, wenn das individuelle<br />

Ziel Ausgangspunkt für die Gestaltung der Lehr-Lern-Prozesse ist. Mangelnde<br />

Motivation in der Basisbildungsarbeit, insbesondere bei den erwachsenen<br />

Teilnehmenden, scheint generell kein Thema zu sein (vgl. u.a. KLerD, 370-377;<br />

KLinF, 142ff.). Kursleiterin H stellt beispielsweise fest: »Also ich sehe mich da<br />

jetzt nicht als ein persönlicher Animateur, aber ich unterstütze sie einfach. Weil<br />

sie wollen es ja selber.« (KLinH, 109ff.) Zudem kommen Erwachsene oftmals mit<br />

konkreten Lernanliegen oder Zielvorstellungen in den Basisbildungskurs:<br />

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