1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

tität präsentiert und seine Handlungsfähigkeit aufrechterhält.« (Arnold 1985: 23) Bei Durchsicht
des Datenmaterials zeigte sich, dass den individuellen Glaubenssätzen von den Kursleitenden
nachgespürt wird und es der individuellen Bewältigung eines Glaubenssatzes bedarf,
um auf der Individualebene das Selbstbestimmungspotenzial der Teilnehmenden zu erhöhen.
So ist für die vorliegende mikrodidaktische Perspektive der Begriff des Glaubenssatzes sinnvoller.
Rolf Arnolds Begriff »Deutungsmuster« verweist auf ein Kollektiv, auf die Vorstellung
einer zielgruppenspezifischen Verfasstheit und daher eher auf die Meso-/Makroebene didaktischen
Handelns.
197 Eine kleine Gruppengröße ist ein Qualitätsstandard in der Basisbildung; die Gruppengröße
liegt bei maximal sechs Teilnehmenden, bei zwei Kursleitenden sollte die Gruppengröße
zehn Teilnehmende nicht übersteigen (vgl. Doberer-Bey 2007: 35). Die maßgeschneiderte
Unterstützung und Begleitung der Teilnehmenden ist ein weiterer wesentlicher Qualitätsstandard
in der Basisbildung (vgl. ebd.).
198 Die Datenerhebung ein Jahr nach Durchführung der Interviews ermöglicht eine Einschätzung
zeitnaher Auswirkungen einer Basisbildungskursteilnahme, insbesondere bezogen auf Verlauf,
Entwicklung, Veränderungen und Bedingungen. Im Rahmen des deutschen Forschungsprojektes
»alphabund« lässt das Teilprojekt »Verbleibsstudie zur biographischen Entwicklung ehemaliger
Teilnehmer/innen an Alphabetisierungskursen/Interdependenzen von Schriftsprachkompetenz
und Aspekten der Lebensbewältigung« interessante Ergebnisse erwarten. Es sollen
ehemalige Teilnehmende mittels biografischer Interviews befragt werden. Das Forschungsprojekt
geht von der Hypothese aus, dass die Kursteilnahme ein biografisch bedeutsames Ereignis
darstellt (zur Projektbeschreibung vgl. Kraft 2008: 14f.).
199 Selbstverständlich darf eine solche Veränderung nicht ursächlich auf die Teilnahme zurückgeführt
werden. Allerdings darf eine Veränderung im äußeren Erscheinungsbild als Hinweis
auf lebensgeschichtliche Veränderungen interpretiert werden.
200 Das Wort »vital« bedeutet lebenswichtig, voller Lebenskraft und »im Besitz seiner vollen
Leistungskraft«; Vitalität meint Lebenskraft und Lebendigkeit (vgl. Duden, Bd. 5: 849).
201 Während der Datenerhebung ist es nicht gelungen, einen erwachsenen Teilnehmer mit Migrationshintergrund
zu interviewen. Ein Teilnehmer, der sich zum Gespräch bereit erklärt
hatte, erkrankte und konnte daher nicht befragt werden. Teilnehmer 21 war am Tag des Interviews
zum ersten Mal im Basisbildungskurs; und als Jugendlicher mit Migrationshintergrund
ist er mit den vier erwachsenen Frauen mit Migrationshintergrund nicht vergleichbar.
Die Frauen sind im jungen bzw. mittleren Erwachsenenalter nach Österreich emigriert, er bereits
als Kind.
202 Teilnehmerin 19 war von ihrem Beschäftigungsprojekt einen halben Tag pro Woche für die
Teilnahme an ihrem Basisbildungskurs freigestellt.
203 Per E-Mail und Telefonat im September 2008.
204 Für diesen Hinweis danke ich meiner Kollegin Marion Sigot.
205 Nachfrage bei der Kursleiterin per E-Mail und Telefonat im September 2008.
206 Nachfrage bei der Kursleiterin per E-Mail und Telefonat im August 2008.
207 Das Beispiel von Teilnehmerin 20, die in einem Beschäftigungsprojekt tätig ist, und nicht
die Möglichkeit erhält, wöchentlich zum Kurs zu kommen, erstaunt. Im Gegensatz dazu war
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