27.01.2015 Aufrufe

1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

im näheren Umfeld, um dann tatsächlich zum Angebot der Basisbildungseinrichtung<br />

zu gelangen. Denn: Den Wunsch zu verspüren, eine wahrgenommene Schwäche<br />

zu bearbeiten oder den eigenen Bildungsbedarf zu befriedigen, bedeutet noch<br />

nicht, entsprechende Angebote tatsächlich aktiv aufzusuchen bzw. aufsuchen zu<br />

können. Die Analyse der Zugänge der befragten Teilnehmenden rückt das Potenzial<br />

von Personen in Schnittstellenfunktionen in den Vordergrund. Diese Personen<br />

stehen mit der Zielgruppe in Kontakt. Basisbildungseinrichtungen leisten in hohem<br />

Maße Öffentlichkeitsarbeit im Sinne einer Vernetzung mit in ähnlichen Feldern tätigen<br />

Einrichtungen, um Personen, die mit der Zielgruppe in Kontakt stehen, über<br />

das Basisbildungsangebot zu informieren. Diese Personen können eine Empfehlung<br />

oder eine Aufforderung zur Teilnahme aussprechen. Die Schnittstellen können<br />

und sollen zwischen Basisbildungsbedarfen/-bedürfnissen und Basisbildungsangebot<br />

vermitteln.<br />

Nun richtet sich der Blick auf förderliche Faktoren gleichwie auf Schwellen und<br />

Barrieren, die im Vorfeld der Teilnahme und auch im Kontext der individuellen<br />

Entscheidungsfindung wirksam sind und überwunden werden müssen. Ist der Zugang<br />

durch einen Aufforderungscharakter bestimmt, sind insbesondere der erste<br />

Kontakt mit der Basisbildungseinrichtung sowie der in der Anfangssituation gewonnene<br />

erste Eindruck für die weitere Teilnahme von Bedeutung.<br />

Arbeitsmarktservice: Türöffner für Personen mit Basisbildungsbedarfen/<br />

-bedürfnissen<br />

Menschen mit Basisbildungsbedarfen/-bedürfnissen treffen aufgrund der aktuellen<br />

Situation am Arbeitsmarkt und auch aufgrund der Struktur des Arbeitskräftebedarfs<br />

mit großer Wahrscheinlichkeit auf das Arbeitsmarktservice (siehe dazu Abschnitt<br />

2.5). Der Auftrag des AMS ist es, erwerbsarbeitslos gewordene Menschen<br />

wieder in bezahlte Beschäftigung zu vermitteln. Um als arbeitsmarktpolitisch steuerndes<br />

Instrument in Hinblick auf angebotene Stellen und nachgefragte Qualifikationen<br />

wirksam zu werden, wird nicht nur in Beschäftigungsförderung, sondern<br />

insbesondere auch in Qualifizierungsförderung investiert. Wie sieht es nun aber mit<br />

der Eröffnung von Zugängen zu Basisbildungsangeboten aus<br />

Das AMS wirkt teilweise als Türöffner zur Basisbildung, teilweise kann es seiner<br />

Rolle als potenzielle Schnittstelle nicht gerecht werden. Es entsteht der Eindruck,<br />

dass das AMS im Kontakt mit den Erwerbsarbeitsuchenden zunächst auf<br />

die Selbsthilfe und Eigeninitiative seiner Kundinnen und Kunden setzt: Wer weiß,<br />

was sie/er lernen will oder welche Inhalte brauchbar wären, kann sagen, was sie/<br />

er braucht und in einen entsprechenden Aushandlungsprozess eintreten. Die Auskunft<br />

des befragten AMS-Vertreters in Hinblick auf den möglichen Qualifikationsbedarf<br />

der AMS-Kundinnen und -Kunden weist ebenfalls in diese Richtung: Es<br />

handle sich in einem ersten Schritt weniger um eine Bedarfserhebung als viel mehr<br />

um eine Erhebung von bereits (relativ) konkret vorliegenden Qualifizierungswünschen;<br />

äußert eine/ein Kundin/Kunde nämlich einen Qualifizierungswunsch, wird<br />

- 196 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!