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1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

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Nimmt diese Kursleiterin wahr, dass für ein bestimmtes Thema Interesse besteht,<br />

greift sie diesen Lernanlass aktiv auf: »Das sind schon öfter einfach so Sachen,<br />

die ich nicht vorbereitet habe. Und die ich aber dann wirklich schüre. Wenn ich so<br />

merke, es ist da irgendwie so ein Thema interessant.« (KLinG, 575ff.) Ihr ist die<br />

Verstärkung von vorhandenen Interessen ein besonderes Anliegen, weil sie festgestellt<br />

hat, dass die begleitete und gemeinsame Auseinandersetzung mit diesen Themen<br />

im Kurs willkommen ist:<br />

»Weil ich einfach merke, es ist eh eher wenig da, also in die Richtung merke ich schon auch,<br />

dass von Leuten, die leseungewohnt sind, schon ganz wenig geht in die Richtung, dass sie sich<br />

wenig auskennen. Dass sie sich das einfach nicht antun, sich zu vertiefen, weil es zu schwierig<br />

ist. Und dann habe ich irgendwie aber gar keine Ahnung oder gehe ich überhaupt nicht wählen,<br />

bevor ich mir das da jetzt antue, mir das genauer anzuschauen. Obwohl, wenn du dann ein<br />

bisschen so nachstocherst, es schon ganz interessant wäre und dann schon Fragen auftauchen.<br />

Aber wo sie es sich halt einfach nicht antun wollen und auch irgendwie mit niemandem reden<br />

können.« (KLinG, 579-586)<br />

So versucht sie über Berichte in Tages- und Wochenzeitungen aktuelle Themen zumindest<br />

»immer wieder im Gespräch« (KLinG, 568) zu haben, denn es fehle nicht an<br />

Interesse, sondern an den Grundlagen, um eine tatsächlich faktenbasierte Beteiligung<br />

an einer Diskussion zu ermöglichen. Sie hat daher stets auch die aktuellen Tages- und<br />

Wochenzeitungen mit dabei und animiert ihre Teilnehmenden, diese nach den sie am<br />

meisten interessierenden Themen oder auch nach den aktuell öffentlich diskutierten<br />

Themen zu durchforsten oder dazu im Internet zu recherchieren (vgl. KLinG, 575-<br />

593). Themenbezogen werden dann die entsprechenden Fakten diskutiert und politische<br />

Prozesse oder Entscheidungen faktenbasiert hinterfragt: Meinungen werden<br />

ausgetauscht und Positionen können eingenommen werden (vgl. KLinG, 556-561).<br />

Die Potenziale des Internets (Suchmaschinen, virtuelle Fahrpläne u.Ä.) stoßen<br />

bei den Teilnehmenden generell auf großes Interesse. Gerade für junge Teilnehmende<br />

ist das Internet eine ergiebige Quelle für individuell abgestimmte interessengeleitete<br />

Recherchen (vgl. KLinG, 279-284). Die Begleitung beim Ausprobieren<br />

des Internets und der geschützte Rahmen scheinen hierbei wichtig zu sein;<br />

eine Kursleiterin hat beispielsweise für ihre (erwachsenen) Teilnehmenden eine E-<br />

Mail-Adresse angelegt. Das Prüfen des Posteingangs ist mittlerweile zum beliebten<br />

Anfangsritual dieser Gruppe geworden (vgl. KLinI, 434-449).<br />

Interventionen setzen<br />

Das Setzen von Interventionen stellt eine aktive Form des Lehrhandelns dar. Die<br />

Notwendigkeit zu intervenieren, kann aus unterschiedlichen Anlässen resultieren.<br />

Die folgenden Beispiele zeigen, dass hinter einer Intervention eine Überzeugung<br />

stehen kann. Kursleiter D ist die Förderung der beruflichen <strong>Teilhabe</strong> der erwerbsarbeitslosen<br />

Teilnehmenden ein besonderes Anliegen:<br />

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