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1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

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schaft, weil sie sich für Menschen interessiert, die »mit ihrem Tun einen Sinn verbinden« (vgl.<br />

König 1996: 325). Um diesem Tun und Sinn auf die Spur zu kommen, reichen naturwissenschaftliche<br />

Verfahren und Erklärungsansätze nicht aus, sondern es geht um das Verstehen, wofür<br />

entsprechende Verfahren (insbesondere die Hermeneutik) eingesetzt werden können (vgl.<br />

ebd.).<br />

69 Das »Lernen lernen« wird von Rainer Zech (2001) als »Lernen zweiter Ordnung« definiert;<br />

Lernfähigkeit meine die Steigerung der »Fähigkeiten zum permanenten Neu- und Umlernen«<br />

(Zech 2001: 197) und die Fähigkeit, »das Gelernte als Grundlage weiteren Lernens<br />

zu verwenden« (ebd.). Förderung und reflexive Begleitung dieses Lernens zweiter Ordnung<br />

durch die Lehrenden während des Lernprozesses würden dem »Anspruch an ein angeleitetes<br />

Lernen lernen« nahe kommen (vgl. ebd.: 199).<br />

70 Eine nachvollziehbare Definition von Lernkompetenz, die auf didaktische Kategorien zurückgreift,<br />

findet sich in einem deutschen Strategiepapier zum lebenslangen Lernen: »Einschätzung<br />

des eigenen Lernstandes; Beurteilung möglicher Lehrangebote; Reflexion des eigenen<br />

Lernweges; Organisation von Zeit, Ort und Tempo des eigenen Lernens; Evaluation<br />

des Lernergebnisses; Einschätzung der Verwendung des Lernergebnisses.« (Forum Bildung<br />

2001: 41)<br />

71 Jochen Kade verweist diesbezüglich auf mögliche Zugänge über den Ansatz der Biografieforschung<br />

und auf Zugänge, die interaktionistisch orientiert sind (vgl. Kade 2001: 20).<br />

Sigrid Nolda hat mit »Interaktion und Wissen. Eine qualitative Studie zum Lehr-/Lernverhalten<br />

in Veranstaltungen der allgemeinen Erwachsenenbildung« (1996) eine solche interaktionistisch<br />

orientierte Studie vorgelegt. Im Fokus dieser Studie steht die »‚black box‘ der unterrichtlichen<br />

Interaktion und der Wissensvermittlung« (Nolda 1996: 7).<br />

72 Ich bin mir dessen bewusst, dass die Wahrnehmung der theoretischen Ansätze des selbstgesteuerten<br />

Lernens hier verkürzt erscheinen wird. Eine nähere Auseinandersetzung würde jedoch<br />

den Rahmen der Studie sprengen. Ich nehme – ähnlich wie Susanne Kraft (2006) – die<br />

Phänomene des Lernens (oder der Aneignung wie Erhard Meueler sagen würde) und Aktivitäten<br />

des Lehrens als unhintergehbare Grundkonstanten der institutionalisierten Erwachsenenbildung<br />

wahr. Für mich ist und bleibt die zentrale Frage die nach der Gestaltung des Verhältnisses<br />

von Lernen und Lehren.<br />

73 So hat auch Rolf Arnold (2001b) darauf hingewiesen, dass die Lernenden – »anders als beim<br />

vorherrschenden geführten Lernen – in der Lage sein [müssen], ihren Lernprozess selbst zu<br />

steuern, d.h. ihre Lernziele und Lernprojekte zu kennen, entsprechende Erarbeitungsschritte<br />

zu realisieren und nachhaltige Ergebnisse zu erreichen.« (Arnold 2001b: 281)<br />

74 Mit aktuell sind nicht »Modethemen« gemeint (vgl. Klafki 1998: 44). Gemeint sind vielmehr<br />

»historische Problemlagen, Tendenzen, Prinzipien, Bedrohungen, ‚Tiefenstrukturen‘, Erkenntnis-<br />

oder Handlungsvoraussetzungen von gesamtgesellschaftlicher, ggf. universaler und<br />

zugleich jeden einzelnen Menschen betreffender Bedeutung« (ebd.).<br />

75 Horst Siebert (2009) hat das Konzept der allgemeinen Menschenbildung von Wilhelm von<br />

Humboldt wie folgt charakterisiert: »‚Erhellendes Licht‘ – also Aufklärung – und ‚wohltätige<br />

Wärme‘ – also emotionales Wohlbefinden, das seien die Ziele der Menschenbildung.« (Siebert<br />

2009: 5) Die Stärkung der Menschen und die Klärung der Sachen (siehe Hentig 2003 [1985])<br />

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