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1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

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5.3 Lernprozesse:<br />

Kursgeschehen aus der Perspektive der Teilnehmenden<br />

In diesem Abschnitt wird gezeigt, wie die befragten Teilnehmenden ihren Kurs erleben<br />

und welche Aussagen sie über ihre jeweiligen Lernprozesse treffen. Hier<br />

geht es ebenfalls um die Rekonstruktion von subjektiven Handlungen und Deutungen.<br />

Die Erfahrungen der Teilnehmenden in Hinblick auf ihre Lernprozesse werden<br />

nachvollzogen. Thematisiert wird dadurch die Frage nach der Wirksamkeit<br />

des Lehrhandelns in Hinblick auf die individuellen Lernprozesse. Das ermöglicht<br />

die Erforschung von Zusammenhängen zwischen Handlung und Wirkung. Folgende<br />

Interpretationsergebnisse stehen im Mittelpunkt: Das Lehr-Lern-Gefüge als<br />

Ort des Lernens (Abschnitt 5.3.1), Bewusstwerdungs- und Bewältigungsprozesse<br />

in Hinblick auf hinderliche Glaubenssätze (Abschnitt 5.3.2), Unterschiede in den<br />

Lernvoraussetzungen im Kontext von Selbstverständnis und Selbstbild (Abschnitt<br />

5.3.3), Entwicklungsräume, die sich durch Abstimmungs- und Aushandlungsprozesse<br />

eröffnen (Abschnitt 5.3.4), die Koppelung von Basisbildung und anderen<br />

Weiterbildungen als Vorbereitung oder Begleitung (Abschnitt 5.3.5), die vertrauensvollen<br />

Beziehungen als Ressource für Entwicklung (Abschnitt 5.3.6), die Bedeutung<br />

der lernenden Gemeinschaft und mögliche Grenzen (Abschnitt 5.3.7) und<br />

schließlich die Solidarität als Verbundenheit mit Benachteiligten (Abschnitt 5.3.8).<br />

Im Resümee (Abschnitt 5.3.9) wird auf zentrale Interpretationsergebnisse Bezug<br />

genommen und es werden Schlüsse in Hinblick auf die Lernprozesse gezogen.<br />

5.3.1 Lehr-Lern-Gefüge: der Kurs als Ort des Lernens<br />

Die individuellen Lernaktivitäten verfügen mit dem Kurs über einen angemessenen<br />

Raum, ein Gefüge, das Sicherheit vermitteln und Anregung bieten kann. Aus<br />

der Perspektive der Teilnehmenden kann der Basisbildungskurs somit als Lehr-<br />

Lern-Gefüge interpretiert werden. Im Mittelpunkt der Episoden über ihre Lernprozesse<br />

stehen für die Teilnehmenden die Begleitung und Unterstützung durch die<br />

Kursleitenden. Teilweise werden auch die Gemeinschaft (Gruppe als Ressource),<br />

das gemeinsame Kaffeetrinken, Gespräche oder Spiele in den Pausen thematisiert.<br />

In keiner einzigen Episode findet der Kursraum Erwähnung. Die Teilnehmenden<br />

scheinen dem realen Ort ihres Lernens keine Aufmerksamkeit zu schenken. Es<br />

ist, als seien die befragten Teilnehmenden im besten Sinn auf ihr Lernen und ihre<br />

Kursleiterin/ihren Kursleiter konzentriert. 183<br />

Für Teilnehmerin 1 ist ihr Lehr-Lern-Gefüge eine conditio sine qua non:<br />

»(T) Wann ich kommen hier, freue mich schon. Weil wenn ich hier herkommen, ich bisschen<br />

was schaffe, verstehen Wenn ich zu Hause bleiben, es kommt nix, nur so sitzen, aber wann<br />

ich herkomme, ich kann bisschen lesen, bisschen schreiben. Weil wenn ich nicht kann, kann<br />

ich fragen. Verstehen, was ich meine<br />

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