27.01.2015 Aufrufe

1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

»Da merke ich immer, ist es mir ein immenses Anliegen, irgendwie eine <strong>Teilhabe</strong> zu vermitteln.<br />

[…] sie doch immer darauf hinzuweisen, dass es doch in Richtung Job gehen sollte bei<br />

dem Ganzen. […] wenn jemand arbeitslos ist, ist er nicht einfach nur arbeitslos, sondern er ist<br />

auch in einem gewissen Sinn ausgeschlossen. Du bist eine Randexistenz. Weil es dreht sich<br />

heute alles immer irgendwie um den Job, egal jetzt, wie berechtigt das ist oder nicht.« (KLerD,<br />

575-582)<br />

Die von ihm gesetzten Interventionen erfolgen abgestimmt auf die individuellen<br />

Voraussetzungen der Teilnehmenden:<br />

»[…] immer wieder nachzufragen und so, aber auf eine sehr sanfte Art. Also so, dass es nicht<br />

unangenehm wird. Das ist dann auch wieder individuell verschieden. Kann auch teilweise auf<br />

eine Art sein, dass ich jemanden schon direkt frage: So, was ist jetzt Wenn ich merke, der<br />

braucht das […]. Wo ich merke, die trauen sich nicht richtig oder so, da fange ich auch wirklich<br />

an zu stupsen.« (KLerD, 588-594)<br />

Als Kursleiterin B in einer Gruppe zu Beginn Ressentiments gegenüber zwei Teilnehmenden<br />

mit Migrationshintergrund wahrnimmt, bittet sie diese beiden Personen<br />

in der Schrift ihrer Erstsprache Wörter und Sätze aufzuschreiben:<br />

»[…] in einer Gruppe, da war einiges an Fremdenfeindlichkeit, das habe ich sehr schnell gespürt,<br />

und dann habe ich einfach […] gebeten, dass sie in ihrer Sprache, in ihrer Schrift was<br />

aufschreiben, ja, aufs Flipchart. Und die haben dann gesagt, was das heißt, und unseren [Teilnehmenden<br />

mit Deutsch als Erstsprache] ist also richtig der Mund offen stehen geblieben, wie<br />

schön das ist. […] Und auf die Art und Weise war von vornherein klar – das sind nicht die<br />

Blöden, sondern sie […] kennen eine andere Schrift als wir und die wollen jetzt unsere lernen.«<br />

(KLinB, 448-452)<br />

Eine Intervention kann auch gesetzt werden, um einen Lernschritt vorzubereiten<br />

bzw. zu initiieren:<br />

»Sie orientieren sich an ganz anderen Dingen. […] eine Orientierung, die ganz anders organisiert<br />

ist als die von Menschen, die sich an Geschriebenem orientieren. Ich habe einen Teilnehmer<br />

[…] dem habe ich die Titelseite von einem Buch hingehalten, da war [neben dem Titel<br />

auch] ein Vogel abgebildet. […] ich habe gesagt: Worauf schauen Sie Das Bild! Also, das<br />

heißt, er schaut einfach gar nicht hin, wenn wo was geschrieben ist, ja. Bei ihm habe ich dann<br />

den Auftrag gegeben, dass er hinschaut, wenn wo was geschrieben ist. […] Dass er aufhört<br />

wegzuschauen vom Geschriebenen.« (KLinB, 591-599)<br />

Eine Intervention kann auch gesetzt werden, um Überforderung zu vermeiden und<br />

zu einem guten Maß zu finden:<br />

- 248 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!