1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

Seite des Lernens einholen« – zur »Erforschung lebenslangen Lernens« und die darauf basierenden
forschungsmethodischen Richtlinien müssten für weiterführende Forschungsvorhaben
geprüft werden.
8 Trotz aller berechtigten Kritik an der vergleichenden Leistungsfeststellung (siehe dazu
Horvath 2008) ist dieses Sichtbarwerden des Einflusses der sozialen Herkunft auf die Bildungschancen
von Kindern und Jugendlichen ein Verdienst von PISA – leider ist die konstruktive
Wahrnehmung dieses Ergebnisses in der (bildungs-)politischen Diskussion bislang
aber weitgehend ausgeblieben. Ganztags- und Gesamtschulen, die eine Verringerung des
Einflusses sozialer Herkunft erzielen könnten (vgl. Bacher 2005: 57), sind in der österreichischen
Bildungspolitik und in der Logik des österreichischen Schulsystems ganz offensichtlich
nicht erwünscht.
9 »Unter Kompensation wird das Nachholen versäumter Bildungsmöglichkeiten zu einem
späteren Zeitpunkt verstanden. Dabei kann es sich um normalerweise verfügbare, aber nicht
wahrgenommene Bildungsangebote oder aber um Angebote handeln, die nicht zur Verfügung
gestanden haben.« (Nolda 2008: 30)
10 Die Bibel in verschiedenen Übersetzungen findet sich auf dem »Bibleserver.com – Ihre Bibel
im Netz« (www.bibleserver.com). Hier können Bibelstellen – in diesem Fall Matthäus
25 nach der Übersetzung von Martin Luther in der revidierten Fassung von 1984 – nachgelesen
werden.
11 UNESCO und OECD entwickelten eine Sichtweise, die die Notwendigkeit lebenslangen Lernens
betont, und propagierten seit den 1970er Jahren entsprechende Konzepte (vgl. Hof 2009:
33-36; siehe dazu auch Abschnitt 2.1.2).
12 Im Europäischen Rat treffen die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten mit
dem Präsidenten der Europäischen Kommission zusammen (http://europa.eu/europeancouncil/index_de.htm).
Der Rat der Europäischen Union, vielfach nur als Rat bezeichnet,
ist gleichsam der Minister/innen-Rat (www.consilium.europa.eu) der Europäischen Union.
Der Europarat hingegen ist ein Zusammenschluss von vorwiegend europäischen Ländern im
Sinne eines Diskussionsforums (www.coe.int).
13 In den analysierten Dokumenten fällt auf, dass die Formulierungen nicht geschlechtergerecht
erfolgen, d.h., die männliche Form (z.B. »Bürger«) gilt offenbar für beide Geschlechter.
Die noch nicht erfolgte Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für bedeutsame
gesellschaftspolitische Themen zeigt sich auch in der Verwendung des Begriffs »Analphabetentum«,
denn dieser Begriff verweist auf einen Mangel, auf etwas gänzlich Abwesendes,
und ist dadurch defizitorientiert und stigmatisierend.
14 Mit IT-Fertigkeiten sind generell die Fertigkeiten zum Umgang mit den neuen Informationsund
Kommunikationstechnologien (IKT) gemeint. Im Kontext von Lehr-Lern-Prozessen ist
vielfach die Rede von den neuen Medien.
15 Der Einsatz von und der Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien
(IKT) setzt jedoch das Vorhandensein und die Zugänglichkeit der entsprechenden Geräte sowie
der entsprechenden Bedienungsfähigkeiten voraus. Außerdem sind regionale Angebote
in Bezug auf die soziale Kontrolle bestimmter Bildungsangebote (z.B. Alphabetisierungskurse)
möglicherweise nicht ideal, wobei die Problematik der eingeschränkten Mobilität so-
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