27.01.2015 Aufrufe

1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5.2.6 Gruppe als Ressource<br />

In den Ausführungen ist angedeutet, dass die Gruppe ein bedeutsamer Faktor im<br />

Lehr-Lern-Geschehen ist; beispielsweise resultieren aus der heterogenen Zusammensetzung<br />

Lernanlässe, von anderen Teilnehmenden erfolgreich vollzogene<br />

Lernschritte wirken animierend oder gewisse Verhaltensweisen, wie das Mitnehmen<br />

von Übungen für zu Hause zum Festigen der Lernergebnisse, werden von neu<br />

hinzugekommenen Teilnehmenden automatisch übernommen.<br />

Kursleiterin E beschreibt die von ihr wahrgenommene Aufgabe der Konstituierung<br />

und Aufrechterhaltung eines Wir-Gefühls:<br />

»Ich finde, […] was vom Wichtigsten ist einfach diese Gruppe. Also natürlich arbeitet man<br />

wieder einzeln auch mit Leuten, aber dass man es schafft, aus diesen einzelnen Teilnehmern<br />

und Teilnehmerinnen eine Gruppe zu machen, wo sich dann einfach sehr viel tut. Und die dann<br />

ganz viel von selber organisiert, also die Gruppe wirkt einfach dann sehr ganz stark. Das habe<br />

ich speziell da in [Kursort] auch gemerkt, wo ein ganz guter Zusammenhalt ist und sich viele<br />

Dinge so regeln, entwickeln.« (KLinE, 179-184)<br />

Spielerische Aktivitäten ermöglichen es in der Anfangssituation, Nähe zwischen<br />

den Beteiligten aufzubauen (vgl. KLinE, 191-196). Im Kursverlauf dienen gemeinsame<br />

spielerische Aktivitäten in Form von Gesellschafts- oder Lernspielen<br />

als Gegengewicht zu den stark individualisierten Lehr-Lern-Prozessen (vgl.<br />

KLinA, 104ff.), insbesondere Teilnehmende, die sich in Einzelarbeit Computer-<br />

Anwendungskenntnisse aneignen, werden so vor der potenziellen Vereinzelung<br />

bewahrt und situationsbezogen in die Gruppe inkludiert (vgl. KLinA, 262-269).<br />

Lernspiele werden vielfach auch eingesetzt, um gezielt Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

der Teilnehmenden (z.B. räumliches Vorstellungsvermögen, sinnerfassendes<br />

Lesen u.Ä.) zu fördern (vgl. KLinH, 165-169; KLinI, 324-334). Spiele ermöglichen<br />

Auseinandersetzung und Entwicklung – »wo Lernen einfach nicht<br />

jetzt ein PAUKEN ist« (KLerC, 193f.) Außerdem fördert das gemeinsame Spielen<br />

den Zusammenhalt:<br />

»[…] wir spielen zum Abschluss was, gemeinsam. […] ich schaue schon, dass ich Spiele auswähle,<br />

die irgendwelche Kompetenzen fördern. Und es gefällt ihnen. Und das machen sie<br />

gerne. Und das machen sie gerne zusammen und da unterstützen sie sich und da helfen sie einander.«<br />

(KLinH, 165-169)<br />

Diese Kursleiterin, die mit einer relativ stabil bestehenden Gruppe arbeitet, beobachtet<br />

das Potenzial der Gruppe, neue Teilnehmende aufzunehmen und einzubinden<br />

(vgl. KLinH, 220-223). Hier zeigt sich ein bestehendes Wir-Gefühl.<br />

Unterschiedliche Lernvoraussetzungen und Lerntempi entfalten nicht nur eine motivierende<br />

Wirkung in der Gruppe, sie können mitunter auch zu einem Gefühl der<br />

- 253 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!