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1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

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wir machen zu dem Thema auch immer wieder Fortbildungen. Wie kann ich das wirklich abchecken<br />

Wo der steht und was der wirklich braucht Und, und so schätzen wir ihn halt ein.<br />

Wir erstellen dann einen Lernplan, zusammen mit dem Teilnehmer, ob das wohl okay ist für<br />

ihn, dass wir das halt machen. Also wir glauben, das und das braucht er. Und das schaut dann<br />

so aus wie ein Mind-Map. Und nach dem arbeiten wir dann.« (KLinH, 283-290)<br />

Von außen betrachtet handelt es sich hierbei um eine methodisch formalisierte Abklärung<br />

und um die Erstellung eines individuellen Arbeitsplans (Lehr-Lern-Plan)<br />

vor Beginn der eigentlichen Lehr-Lern-Aktivitäten.<br />

In der zweiten Einrichtung findet sich eine Form des Lehrhandelns, das als ein kontinuierlicher<br />

Abstimmungs- und Aushandlungsprozess interpretiert werden kann.<br />

Es ist das, wie die befragten Kursleitenden beschreiben, eine gemeinsam mit den<br />

Teilnehmenden permanent vorgenommene Sicherstellung der Lerninhalte. Kursleiterin<br />

F erläutert den vorbereitenden Prozess, in dem den Teilnehmenden verdeutlicht<br />

wird, dass ihre Anliegen und Ziele Ausgangspunkte des Lehrhandelns sind:<br />

»Also sozusagen: Wie kommt es zu dem, selbst klar zu werden, was ich möchte<br />

Also, deswegen passiert oft im Vorfeld so viel, ohne dass da jetzt sehr viele Ergebnisse<br />

sind, und das sind trotzdem Ergebnisse.« (KLinF, 442-445) Grundsätzlich<br />

wird das individuelle Entwicklungstempo beachtet: »[…] warten zu können,<br />

bis bei den Teilnehmenden einfach die Entwicklung anspringt. […] Also da nicht<br />

irgendwie zu viel insistieren oder antreiben wollen. Weil ja eben jeder, jede Teilnehmende<br />

ihre eigene Geschwindigkeit, ihren eigenen Rhythmus hat.« (KLerC,<br />

58-61)<br />

In der Anfangssituation werden von den Teilnehmenden zumeist allgemeine Wünsche<br />

als Anliegen formuliert. Das Anknüpfen an solche groben Interessensbekundungen<br />

ermöglicht erste Lernschritte:<br />

»[…] diese Überthemen. Ja, ich möchte Lesen lernen oder ich möchte Schreiben. Oder ich<br />

möchte Mathe machen. Also wirklich so ganz übergeordnet, wo sie immer halt zuerst dann<br />

wirklich einmal suchen müssen, in welche Richtung geht das aber jetzt. Und es ist dann auch<br />

oft so, dass sie von selber nicht unbedingt wissen, in welche Richtung geht es jetzt genau, sondern<br />

wo ich dann oft so schauen muss, ja, wo sind die Anknüpfungspunkte« (KLinG, 598-<br />

603)<br />

Die verantwortungsvolle Begleitung der/des Teilnehmerin/Teilnehmers bei ihrer/<br />

seiner Suche nach konkreten Lerninhalten in dieser Phase schafft die Grundlage<br />

für weitere Lernprozesse. Kursleiterin G bemerkt zu dem Versuch der gemeinsamen<br />

Konkretisierung individueller Lernanliegen:<br />

»[…] die eigentlich immer glauben: Na, du musst mir das geben, was ich brauche, weil ich weiß<br />

es ja nicht, ich weiß nicht, was es alles zum Lernen gibt. Und ich dann trotzdem das immer wieder<br />

zurückzugeben versuche und zu schauen versuche: Ja, was ist es denn WIRKLICH […]<br />

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