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1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

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– »Europas wichtigstes Kapital – das Humankapital« – sollen erhöht werden (vgl.<br />

ebd.: 14). Als ein Ziel wird die »Gewährleistung eines umfassenden und ständigen<br />

Zugangs zum Lernen, damit Qualifikationen erworben und aktualisiert werden<br />

können, die für eine nachhaltige <strong>Teilhabe</strong> an der Wissensgesellschaft erforderlich<br />

sind« (ebd.: 4; Hervorh. i. Orig.), genannt. Ein weiteres Ziel ist der Aufbau einer<br />

integrativen Gesellschaft, »die allen Menschen gleiche Zugangschancen zu hochwertigem<br />

lebenslangem [sic] Lernen bietet und in der sich Bildungs- und Berufsbildungsangebote<br />

in erster Linie an den Bedürfnissen und Wünschen der Einzelnen<br />

ausrichten« (ebd.: 5; Hervorh. i. Orig.).<br />

Das lebenslange Lernen wird im Memorandum als Kontinuum definiert, das mit<br />

der Geburt beginnt und mit dem Tod endet (vgl. ebd.: 9). Die Grundsteinlegung des<br />

lebenslangen Lernens sollte demgemäß in der Kindheit erfolgen – hier wird meines<br />

Erachtens wiederum der Gedanke der Prävention ausgesprochen:<br />

»Eine qualitativ hochwertige, bereits in frühester Kindheit ansetzende Grundbildung für alle<br />

ist ein unverzichtbares Fundament. Diese Grundbildung und die anschließende berufliche<br />

Erstausbildung sollten allen jungen Menschen die neuen Basisqualifikationen vermitteln, die<br />

in einer wissensbasierten Wirtschaft verlangt werden. Auch sollte sichergestellt sein, dass die<br />

jungen Menschen ‚zu lernen gelernt‘ haben und dass sie eine positive Einstellung gegenüber<br />

dem Lernen haben. […] Die individuelle Lernmotivation und eine möglichst große Vielfalt an<br />

Lerngelegenheiten sind letztlich der Schlüssel für eine erfolgreiche Implementierung des lebenslangen<br />

Lernens.« (ebd.; Hervorh. i. Orig.)<br />

Beinahe revolutionär lesen sich die Ausführungen in Hinblick auf bildungsbenachteiligte<br />

Personen – sollen doch ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche Berücksichtigung<br />

finden:<br />

»Die individuelle Lernmotivation und eine möglichst große Vielfalt an Lerngelegenheiten<br />

sind letztlich der Schlüssel für eine erfolgreiche Implementierung des lebenslangen Lernens.<br />

Es kommt entscheidend darauf an, sowohl die Nachfrage nach als auch das Angebot an<br />

Lernmöglichkeiten zu erhöhen, insbesondere für diejenigen, die bisher am wenigsten von Bildungs-<br />

und Ausbildungsangeboten profitiert haben. Jeder sollte die Möglichkeit haben, selbst<br />

gewählte, offene Lernwege einzuschlagen, anstatt gezwungen zu sein, im voraus festgelegten,<br />

auf bestimmte Ziele ausgerichteten Pfaden zu folgen. Kurz gesagt: Bildungs- und Ausbildungssysteme<br />

sollten sich an die individuellen Bedürfnisse und Wünsche anpassen und nicht<br />

umgekehrt.« (Europäische Kommission 2000: 9; Hervorh. i. Orig.)<br />

Sechs Grundbotschaften sind im Memorandum formuliert. Die erste Botschaft ist in<br />

Hinblick auf bildungsbenachteiligte Personen eine interessante Absichtserklärung.<br />

Sie lautet: »Neue Basisqualifikationen für alle. Ziel: Den allgemeinen und ständigen<br />

Zugang zum Lernen gewährleisten und damit allen Bürgerinnen und Bürgern<br />

ermöglichen, die für eine aktive <strong>Teilhabe</strong> an der Wissensgesellschaft erforderlichen<br />

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