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1.2 Monika Kastner - Vitale Teilhabe - Löcker Verlag

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Auch Teilnehmer 16 stellt die Überlegung an, ob er sich gewisse Inhalte nicht auch<br />

außerhalb des Kurses erarbeiten könnte, rekurriert dann aber doch auf den Vorteil<br />

der Vermittlung und Erklärung der Inhalte:<br />

»[…] so lange sich die Möglichkeit ergibt noch hier zu bleiben, bleibe ich hier, das ist einfach.<br />

Ich mein, die Feinheiten könnte ich vielleicht zu Hause lernen, nur ich, aber ich glaube,<br />

dass ich einfach, dass ich das hier besser begreife, beschrieben bekomme.« (TNer16, 530-533)<br />

Teilnehmerin 18 verfügt über die lebensgeschichtliche Ressource, ihr eigenes Lernen<br />

positiv betrachten/einschätzen zu können, und somit über gute Lernvoraussetzungen.<br />

Dennoch schätzt sie die individuell begleitete Aneignung der Computer-<br />

Bedienung, denn die Unterstützung erhält sie nach Bedarf, d.h. on demand:<br />

»Weil, wenn ich wirklich einmal nicht weiter weiß, dann kann ich gleich sagen: Hilfe, ich<br />

brauche Hilfe. Und dann wird mir auch geholfen. Und das ist für mich auch sehr wichtig, dass<br />

es Leute gibt, neben mir gibt. Und wenn ich dann sage: Hilfe, dann bekomme ich diese Unterstützung,<br />

die ich brauche. […] Da äh in dem Kurs bestimme ich das Tempo selber […] da<br />

kann ich sagen: Ich brauche dieses und jenes, und wenn ich dann eine Frage habe, kann ich jederzeit<br />

fragen. Und sonst äh sehr viel von der Kurszeit kann ich alleine lernen. Aber […] immer<br />

mit dem guten Gefühl, ich bekomme Hilfe, wenn ich sie brauche.« (TNin18, 231-252)<br />

Sie thematisiert diese Eigenständigkeit vor dem kontrastierenden Hintergrund eines<br />

von ihr besuchten Computerkurses eines kommerziellen Bildungsanbieters:<br />

»Also, das Schulungsprogramm ist vorgegeben. Das ist zu lernen. Und das lernt man auch.<br />

Und das war zwei Wochen lang jeden, also, Montag bis Freitag, jeden Vormittag. Und mit einem<br />

Abschluss. Und hier [im Basisbildungskurs] kann ich sagen, ähm, in dem Fall habe ich<br />

ein Defizit, das möchte ich wissen und da kann ich weiter fragen. Da sage ich, das glaube ich,<br />

dass ich brauche, und das brauche ich, glaube ich, nicht. Und so kann ich Punkt, ganz genau,<br />

ge, gezielt lernen. […] hier arbeite ich so nach meinem, also nach meinem ahm, äh, Glauben,<br />

was ich brauche. Das kann ich schon, jetzt in der Zwischenzeit weiß ich auch schon, was ich<br />

brauche, was man wissen sollte, was wichtig wäre. Und im [Computerkurs eines kommerziellen<br />

Bildungsanbieters] das war wirklich nur Grundkenntnisse.« (TNin18, 103-116)<br />

Die dort erworbenen Grundkenntnisse ermöglichen ihr nun die eigenständige,<br />

punktuell begleitete bzw. angeleitete Aneignung weiterer Kenntnisse im Basisbildungskurs.<br />

Sie sieht den Wechsel zu einer neuen Kursleiterin als Gelegenheit zur<br />

Ausdehnung ihrer lernenden Aneignung, weil sie so »verschiedene Arbeitsweisen<br />

kennen lernt […] dann kann ich das auswerten: Was ist für mich besser« (TNin18,<br />

381-385). Ihre Eigenständigkeit erstreckt sich auch auf die selbst gewählte <strong>Teilhabe</strong><br />

an den Lernprozessen ihrer Gruppe:<br />

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