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das gewebe literarischer erfahrung - Dr. Jörg-Dietrich Steitz ...

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74 <strong>Jörg</strong> <strong>Steitz</strong>-Kallenbach<br />

Abb. 10 - Arbeitsgebiete des Deutschunterrichts nach Erika Essen<br />

Während die Anregungen zur Arbeit in der Unterstufe immer wieder Ansätze einer<br />

engen Verbindung zwischen Schülerinnen, Lehrerin und sprachlich-literarischen<br />

Unterrichtsgegenständen erkennen lassen, gelten für die Mittelstufenarbeit Prinzipien<br />

der Trennung und Triangulierung:<br />

„Es empfiehlt sich, alle Aufgaben zu vermeiden, die die subjektive Äußerung<br />

so herausfordern, daß damit Gelegenheit gegeben wird zu möglicherweise<br />

hemmungslosen schriftlichen Bekenntnissen. Der Jugendliche vergißt – vom<br />

selbstvergessenen Schreiben hingerissen – zu leicht die Unterrichtssituation<br />

und deren notwendig sachlichen Charakter. Das Ergebnis ist vom Lehrer nicht<br />

mehr sachlich zu beurteilen – es gehört in den Bereich des Privaten.<br />

Sinn der Gestaltungsübungen auf der Mittelstufe sollte es sein, dem Schüler<br />

die klärende und befreiende Wirkung der Form zum Bewußtsein zu bringen<br />

und ihn dahin zu führen, daß er sich unter die Z u c h t der Form stellt. Er<br />

wird dabei erfahren, daß <strong>das</strong> eigene drängende und bedrängende Erleben abgerückt<br />

und umgestaltet wird zu Bildern, die einem Halt gewähren. Das eigene<br />

Ich tritt zurück hinter dem Gestaltungswillen, der den Gefühlsüberschwang<br />

bändigt.“ (Essen 1956b, 229)<br />

Die Unterrichtsarbeit steht deutlich im Dienste von Ich und Realitätsprinzip, Sekundärprozesshaftes<br />

wird pointiert. Die Spracharbeit ist Durcharbeitung der subjektiven<br />

Erfahrungen, ihr Sprechbarmachen im gesellschaftlichen Zeichensystem der Sprache.<br />

Damit wird <strong>das</strong> Subjektive symbolisch gestaltet, bewusstseinsfähig und kom-

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