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Begutachtungs-Richtlinien - BRi - Nullbarriere.de

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ErläuterungenD 4.0 / III. / 6.Hilfebedarf und Aktivieren<strong>de</strong> PflegeUnter <strong>de</strong>r aktivieren<strong>de</strong>n Pflege ist eine Pflegepraxis zu verstehen, die die Selbständigkeitund Unabhängigkeit <strong>de</strong>s Menschen för<strong>de</strong>rt (ressourcenorientierte Selbstpflege). Sie berücksichtigtdie Ressourcen <strong>de</strong>s zu Pflegen<strong>de</strong>n, so dass dieser unter Beaufsichtigung bzw.Anleitung selbst aktiv sein kann. Sie hat die Erhaltung bzw. Wie<strong>de</strong>rgewinnung <strong>de</strong>r Selbständigkeit<strong>de</strong>s zu pflegen<strong>de</strong>n Menschen zum Ziel. Aktivieren<strong>de</strong> Pflege setzt eine bestimmteHaltung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Pflege Tätigen voraus, nämlich die Abkehr vom Bild <strong>de</strong>s passiven, zuverwahren<strong>de</strong>n pflegebedürftigen Menschen und Hinkehr zur biografiegeleiteten, bedürfnisorientiertenPflege. Sie hat einen nachvollziehbaren Pflegeprozess zur Voraussetzung, <strong>de</strong>rsich in <strong>de</strong>r Pflegedokumentation wi<strong>de</strong>rspiegeln muss.Die aktivieren<strong>de</strong> Pflege soll <strong>de</strong>m Pflegebedürftigen helfen, trotz seines Hilfebedarfs einemöglichst weit gehen<strong>de</strong> Selbständigkeit im täglichen Leben zu för<strong>de</strong>rn, zu erhalten bzw.wie<strong>de</strong>rherzustellen. Dabei ist insbeson<strong>de</strong>re anzustreben− vorhan<strong>de</strong>ne Selbstversorgungsaktivitäten zu erhalten und solche, die verloren gegangensind, zu reaktivieren,− bei <strong>de</strong>r Leistungserbringung die Kommunikation zu verbessern,− dass geistig und seelisch behin<strong>de</strong>rte Menschen, psychisch kranke und geistig verwirrteMenschen sich in ihrer Umgebung und auch zeitlich zurechtfin<strong>de</strong>n.Art, Häufigkeit und Dauer <strong>de</strong>s Hilfebedarfs sind abhängig von <strong>de</strong>r individuellen Situation. ImRahmen <strong>de</strong>r aktivieren<strong>de</strong>n Pflege kann die Anleitung und teilweise Übernahme einen höherenZeitbedarf beanspruchen als die vollständige Übernahme.Bei <strong>de</strong>r Pflege durch Pflegeeinrichtungen ist grundsätzlich von aktivieren<strong>de</strong>r Pflege auszugehen.Wird nicht aktivierend gepflegt, ist dies unter Punkt 6.7 "Verbesserung/Verän<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>r Pflegesituation" <strong>de</strong>s Formulargutachtens zu dokumentieren. Entsprechen<strong>de</strong> Empfehlungensind abzugeben.ErläuterungenD 4.0 / III. / 7.Hilfebedarf und Rehabilitation, Prävention und Einsatz von Hilfs-/PflegehilfsmittelnBei bestehen<strong>de</strong>m Rehabilitationspotenzial <strong>de</strong>s Antragstellers ist• das Vorliegen von Pflegebedürftigkeit bzw. die Anerkennung einer höherenPflegestufe bei einem – im Zeitpunkt <strong>de</strong>r Begutachtung festgestellten – erheblicheno<strong>de</strong>r höheren Hilfebedarf zu verneinen, wenn die Voraussetzungen <strong>de</strong>rerheblichen Pflegebedürftigkeit o<strong>de</strong>r einer höheren Pflegestufe als Folge geeigneterund zumutbarer Leistungen zur medizinischen Rehabilitation mit hoherWahrscheinlichkeit voraussichtlich innerhalb von 6 Monaten nicht mehrvorliegen.• <strong>de</strong>r Pflegekasse diejenige Pflegestufe zu empfehlen, <strong>de</strong>ren Voraussetzungennach Abschluss geeigneter und zumutbarer Leistungen zur medizinischenRehabilitation mit hoher Wahrscheinlichkeit voraussichtlich auf Dauer bestehenbleiben wer<strong>de</strong>n.39

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