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Begutachtungs-Richtlinien - BRi - Nullbarriere.de

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Soziale Isolation kann Verwahrlosungsten<strong>de</strong>nzen begünstigen. Anzeichen dafür könnenu. a. sein− die Vernachlässigung <strong>de</strong>r Körperpflege,− unregelmäßige und nicht ausreichen<strong>de</strong> Einnahme von Mahlzeiten,− die Vernachlässigung <strong>de</strong>s Haushaltes.Diese Situation kann auftreten, obgleich die Durchführung <strong>de</strong>r hierfür notwendigen Verrichtungenvom körperlichen Funktionszustand her möglich wäre.Eine Selbstgefährdung kann vorliegen, wenn <strong>de</strong>r Betroffene nicht o<strong>de</strong>r nicht rechtzeitig imFalle <strong>de</strong>s eintreten<strong>de</strong>n akuten Hilfebedarfs Hilfe herbeiholen kann. Eine Selbstgefährdungkann auch dann vorliegen, wenn <strong>de</strong>r Betroffene hochgradig verwirrt o<strong>de</strong>r antriebsarm ist,<strong>de</strong>n Realitätsbezug verloren hat, schwer <strong>de</strong>pressiv ist o<strong>de</strong>r Suizidten<strong>de</strong>nzen vorliegen.Selbstgefährdung kann mit Fremdgefährdung einhergehen. Insbeson<strong>de</strong>re liegt Fremdgefährdungvor, wenn <strong>de</strong>r Antragsteller die Übersicht im Umgang mit Strom, Gas und Wasserverloren hat. Für solche Gefährdungen müssen konkrete Hinweise vorliegen.Räumliche Gegebenheiten im häuslichen Bereich, die ein wesentliches Hin<strong>de</strong>rnis für diehäusliche Pflege darstellen können, sind z. B. die Lage von Toilette und Bad außerhalb <strong>de</strong>rWohnung, die fehlen<strong>de</strong> Rollstuhlgängigkeit <strong>de</strong>r Wohnung (z. B. infolge zu schmaler Türenvon Küche, Bad und WC). Liegt eine entsprechen<strong>de</strong> Situation vor, sollte zunächst geprüftwer<strong>de</strong>n, ob durch Maßnahmen zur Verbesserung <strong>de</strong>s individuellen häuslichen Wohnumfel<strong>de</strong>sdie wesentlichen Hin<strong>de</strong>rnisse für die ambulante Pflege zu beseitigen sind und damitvollstationäre Pflege vermeidbar ist.FormulargutachtenD 6.Empfehlungen an die Pflegekasse/Individueller PflegeplanPflegebedürftigkeit ist regelmäßig kein unverän<strong>de</strong>rbarer Zustand, son<strong>de</strong>rn ein Prozess, <strong>de</strong>rdurch aktivieren<strong>de</strong> Pflege, Maßnahmen <strong>de</strong>r Krankenbehandlung, Leistungen mit präventiverund rehabilitativer Zielsetzung o<strong>de</strong>r durch medizinische Rehabilitation beeinflussbar ist. Hierhat <strong>de</strong>r Gutachter unter Würdigung <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Pflegebegutachtung für <strong>de</strong>n häuslichenund stationären Bereich Stellung zu nehmen, ob über die <strong>de</strong>rzeitige Versorgungssituationhinaus (siehe Punkte 1.1 bis 1.4 "Derzeitige Versorgungs- und Betreuungssituation",Punkt 2.1 "Pflegerelevante Aspekte <strong>de</strong>r ambulanten Wohnsituation" und Punkt 2.3 "PflegerelevanteVorgeschichte (Anamnese)" <strong>de</strong>s Formulargutachtens) präventive Maßnahmen,Heilmittel als Einzelleistungen (Physikalische Therapie, Ergotherapie, Stimm-, Sprech- undSprachtherapie, podologische Therapie) o<strong>de</strong>r eine Leistung zur medizinischen Rehabilitation(ambulante einschließlich mobile o<strong>de</strong>r stationäre Rehabilitation) erfor<strong>de</strong>rlich sind.Darüber hinaus sind hier über die <strong>de</strong>rzeitige Versorgungssituation hinausgehend− Vorschläge zur ärztlichen Behandlung und zu weiteren Therapien, Rehabilitationssport/Funktionstraining,− Empfehlungen zu notwendigen Hilfsmitteln (§ 33 SGB V) und Pflegehilfsmitteln (§ 40SGB XI),− Vorschläge zur Verbesserung <strong>de</strong>s individuellen Wohnumfel<strong>de</strong>s (§ 40 Abs. 4 SGB XI),− Vorschläge zur Verbesserung/Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Pflegesituation- 68 -

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