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Begutachtungs-Richtlinien - BRi - Nullbarriere.de

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gen. Bei <strong>de</strong>menzkranken Menschen können Schwankungen im Tagesverlauf auftreten.Einige psychisch kranke Menschen sind tagsüber nur relativ leicht gestört, während sie amspäten Nachmittag, abends und nachts unruhig und verwirrt wer<strong>de</strong>n (Umkehr bzw. Aufhebung<strong>de</strong>s Tag-/Nachtrhythmus). Aufgrund <strong>de</strong>s gestörten Tag-/Nachtrhythmus sind <strong>de</strong>r Zeitpunktund das Ausmaß <strong>de</strong>r Pflege häufig nur eingeschränkt vorhersehbar. Dies gilt insbeson<strong>de</strong>refür <strong>de</strong>n nächtlichen Hilfebedarf. Beaufsichtigung und Anleitung beim Aufstehen,Waschen und Anklei<strong>de</strong>n zur För<strong>de</strong>rung noch vorhan<strong>de</strong>ner Ressourcen, vor allem aber zurSicherung eines effektiven Ergebnisses dieser Verrichtungen sind erfor<strong>de</strong>rlich.Stehen z. B. <strong>de</strong>pressive Verstimmungen o<strong>de</strong>r Situationsverkennung im Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>raktuellen Befindlichkeit, so muss zeitaufwendige und qualifizierte Umstimmungs- und Motivationsarbeitgeleistet wer<strong>de</strong>n, um eine Durchführung <strong>de</strong>r Verrichtungen <strong>de</strong>s täglichen Lebensauf Dauer zu gewährleisten o<strong>de</strong>r auch durch Deeskalation überhaupt durchführbar zumachen.Wegen <strong>de</strong>r eingeschränkten kognitiven Leistungsfähigkeit sind die Betroffenen nicht immerin <strong>de</strong>r Lage (gültige) verlässliche Angaben zu ihrer Pflegesituation zu machen; <strong>de</strong>shalb sin<strong>de</strong>rgänzend die Angaben von Angehörigen und Pflegen<strong>de</strong>n sowie die Einsicht in die Pflegedokumentationimmer notwendig.Hirnfunktionsstörungen können darüber hinaus auch primär als Folge einer Krankheit, Verletzungo<strong>de</strong>r Störung <strong>de</strong>s Gehirns auftreten o<strong>de</strong>r sekundär als Folge von systemischen Erkrankungen,die das Gehirn als eines von vielen an<strong>de</strong>ren Organen o<strong>de</strong>r Körpersystemenbetreffen (F06-F09). Dies betrifft u.a. hypoxische Hirnschädigungen, Schä<strong>de</strong>lhirntraumen,Hirntumore o<strong>de</strong>r Hirnmetastasen mit mehr o<strong>de</strong>r weniger ausgeprägten Bewusstseinsstörungen.ErläuterungenD 4.0 / III. / 8. / b. Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen(Abhängigkeitserkrankungen) ICD-10 F 1Bei <strong>de</strong>n Abhängigkeitserkrankungen sind das Korsakow-Syndrom und die Korsakow-Psychose die Gruppen, die zu längerfristigem Pflegebedarf führen können.Leitsymptome sind Störungen <strong>de</strong>s Kurz- und Langzeitgedächtnisses (mit Konfabulationen),<strong>de</strong>r Konzentrationsfähigkeit und <strong>de</strong>r Orientierung. Häufig bestehen ausge<strong>de</strong>hnte Symptomeeiner Polyneuropathie mit Reflexabschwächung, Muskelatrophien, trophischen Verän<strong>de</strong>rungen,Gefühls- und Gangstörungen, sowie chronische Augenmuskel- und Pupillenstörungenmit Nystagmus. Aufgrund <strong>de</strong>r schweren Störung <strong>de</strong>r Kritik- und Urteilsfähigkeit sind dieBetroffenen nicht in <strong>de</strong>r Lage ihre Situation adäquat einzuschätzen. Sie sind dann schnellgereizt und versuchen ihre Defizite zu dissimulieren. Beaufsichtigung und Anleitung beimAufstehen, Waschen und Anklei<strong>de</strong>n zur För<strong>de</strong>rung noch vorhan<strong>de</strong>ner Ressourcen, vor allemaber zur Sicherung eines effektiven Ergebnisses dieser Verrichtungen sind erfor<strong>de</strong>rlich.Die Gewährleistung einer regelmäßigen und ausgewogenen Nahrungsaufnahme erfor<strong>de</strong>rtoft einen erheblichen zeitlichen Aufwand.ErläuterungenD 4.0 / III. / 8. / c. Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen (SchizophrenePsychosen) ICD-10 F 2Bei Personen mit Erkrankungen <strong>de</strong>s schizophrenen Formenkreises ist häufig eine chronifiziertetherapeutisch oft nur schwer zu beeinflussen<strong>de</strong> sog. Minussymptomatik pflegebegrün<strong>de</strong>nd.Symptomatologisch sind u. a. Denkstörungen, chronisches Wahnerleben, verarmteGefühlswelt, Ambivalenz, Mangel an Spontanität, autistische Züge und Antriebsschwächesowie fehlen<strong>de</strong>s Krankheitsgefühl, fehlen<strong>de</strong> Krankheitseinsicht und Störung <strong>de</strong>r42

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