17.07.2015 Aufrufe

Begutachtungs-Richtlinien - BRi - Nullbarriere.de

Begutachtungs-Richtlinien - BRi - Nullbarriere.de

Begutachtungs-Richtlinien - BRi - Nullbarriere.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kritik- und Urteilsfähigkeit am häufigsten pflegebegrün<strong>de</strong>nd. Die Betroffenen können sichdann nicht mehr ausreichend selbst versorgen und sehen teilweise die Notwendigkeit <strong>de</strong>rVerrichtungen selbst nicht. Umstimmungs- und Überzeugungsarbeit beim Aufstehen, Waschen,Anklei<strong>de</strong>n, bei regelmäßiger Nahrungsaufnahme und an<strong>de</strong>ren Verrichtungen erfor<strong>de</strong>rnoft einen erheblichen zeitlichen Aufwand.Psychosekranke Menschen können situationsabhängig und unter Umstän<strong>de</strong>n auch in <strong>de</strong>r<strong>Begutachtungs</strong>situation wenig auffällig wirken. Auch hier ist die Befragung <strong>de</strong>r Angehörigeno<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer Pflegepersonen sehr wichtig.ErläuterungenD 4.0 / III. / 8. / d. Affektive Störungen ICD-10 F 3Bei Personen mit affektiven Störungen können vor allem chronifizierte Verläufe mit schwerer<strong>de</strong>pressiver Verstimmung und hochgradigem Antriebsmangel pflegebegrün<strong>de</strong>nd sein.Wahnsymptome unterschiedlichster Qualität (Schuld-, Verarmungs-, hypochondrischerWahn) können dabei vorkommen. Die Betroffenen können sich dann nicht mehr ausreichendselbst versorgen und sehen teilweise die Notwendigkeit <strong>de</strong>r Verrichtungen selbstnicht. Umstimmungs- und Überzeugungsarbeit beim Aufstehen, Waschen, Anklei<strong>de</strong>n, beiregelmäßiger Nahrungsaufnahme und an<strong>de</strong>ren Verrichtungen erfor<strong>de</strong>rn oft einen erheblichenzeitlichen Aufwand.ErläuterungenD 4.0 / III. / 8. / e. Intelligenzmin<strong>de</strong>rung (Geistige Behin<strong>de</strong>rungen) ICD-10 F 7Bei <strong>de</strong>r geistigen Behin<strong>de</strong>rung han<strong>de</strong>lt es sich um eine angeborene o<strong>de</strong>r früh erworbeneMin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r intellektuellen Leistungsfähigkeit, die zu einer verzögerten o<strong>de</strong>r unvollständigenEntwicklung <strong>de</strong>r geistigen Fähigkeiten führt, zum Teil mit weiteren körperlichenund/o<strong>de</strong>r neurologischen und/o<strong>de</strong>r psychischen Defiziten.Die meisten <strong>de</strong>r geringgradig geistig behin<strong>de</strong>rten Menschen erlangen eine weit gehen<strong>de</strong>Unabhängigkeit in <strong>de</strong>r Selbstversorgung und in <strong>de</strong>n praktischen und häuslichen Tätigkeiten.Bei mittelgradiger geistiger Behin<strong>de</strong>rung wer<strong>de</strong>n tägliche Verrichtungen im Handlungsablaufoft nicht verstan<strong>de</strong>n. Es ist zu prüfen, bei welchen Verrichtungen die Betroffenen <strong>de</strong>shalb inwelchem Umfang beaufsichtigt und angeleitet wer<strong>de</strong>n müssen.Schwere und schwerste geistige Behin<strong>de</strong>rungen bedürfen eines hohen pflegerischen Aufwandsund gehen häufig mit körperlichen, neurologischen und psychischen Defiziten einher.ErläuterungenD 4.0 / III. 8. / f.Beson<strong>de</strong>rheiten bei <strong>de</strong>r BegutachtungBeson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>r Begutachtung von Antragstellern mit einer psychischenErkrankung ist es hilfreich, wenn begutachtungsrelevante Informationen bereits aus<strong>de</strong>n Unterlagen hervorgehen (z. B. welche psychische Erkrankung diagnostiziert wur<strong>de</strong>, obKrankenhausberichte vorliegen, wer die Pflegeperson, wer <strong>de</strong>r Bevollmächtigte/Betreuer ist,ob sog. komplementäre Einrichtungen genutzt wer<strong>de</strong>n). Selbst bei fehlen<strong>de</strong>n psychiatrischenDiagnosen in <strong>de</strong>n Arztbriefen/Entlassungsberichten fin<strong>de</strong>n sich häufig in <strong>de</strong>r Schil<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>r Anamnese und <strong>de</strong>s Aufnahmebefun<strong>de</strong>s dieser Fremdbefun<strong>de</strong> wertvolle Hinweiseauf pflegerelevante psychische Störungen. Weitere Auskünfte sind hier unter Umstän<strong>de</strong>nvom behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Psychiater, Hausarzt o<strong>de</strong>r Sozialpsychiatrischen Dienst einzuholen.43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!