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Frühling

| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy | | Zu Tisch mit Martin Kahrer | | Exklusiv im Fokus-Interview: Wolf Plettenbacher & Martin Stopfer, Harald Deinsberger-Deinsweger, Mathias Haas | | Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung | | Kommentare u.a. von Caroline Mocker, Andreas Gobiet, Clemens Hecht, Markus Mendel, Philipp Kaufmann, Alexander Bosak, , Hannes Gerstmann, Bernd Riesland| | Themen im Fokus: Junge Talente der Baubranche: 30 unter 35|

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ImFokus<br />

„Die Planung einer<br />

Gesundheitsimmobilie<br />

gehört zur Königsdisziplin<br />

in unserer Branche.“<br />

Patienten oder Anforderungen aus dem Ortsoder<br />

Stadtbild ja nicht immer einfach unter<br />

einen Hut zu bringen. Schwierig ist es für<br />

uns Architekten zudem immer, bei niedrigen<br />

Kostenvorgaben den größtmöglichen Nutzen<br />

bzw. das für alle Beteiligten bestmögliche<br />

Ergebnis zu liefern. Schließlich geht es gerade<br />

im Gesundheitsbereich in erster Linie um den<br />

Menschen, der die bestmögliche Architektur<br />

verdient. Der Mensch steht seit den Anfängen<br />

der Architektur immer im Mittelpunkt eines<br />

Bauvorhabens und ist damit in einem Projekt<br />

für das Gesundheitswesen umso mehr der<br />

Angelpunkt, um den sich alles dreht.<br />

Wird Ihr Know-how in diesem Bereich<br />

(international) nachgefragt?<br />

Derzeit sind wir sehr zufrieden, dass unsere<br />

Expertise und Kompetenz in Österreich<br />

(Salzburg bis Wien) gesehen und erkannt wird,<br />

gleichzeitig hoffen wir natürlich, durch unsere<br />

Projekte in Zukunft möglicherweise auch<br />

internationale Aufträge zu lukrieren.<br />

Gibt es spezielle Vorgaben oder sind die<br />

Gesundheitsimmobilien in ihrer Grundkonzeption<br />

ähnlich?<br />

Nur weil es dort wie da Ärzteschaft und Pflege<br />

und Patienten gibt, heißt das bei weitem nicht,<br />

dass die Grundkonzeption vergleichbar ist.<br />

auch wenn z.B. einschlägige Gesetzesmaterien<br />

wie das Baurecht oder Krankenanstaltengesetze<br />

ähnliche Anforderungen stellen. Je nach<br />

„Patientengut“ differieren Anforderungen an<br />

Therapie- und Behandlungsräume, am ehesten<br />

sind im Kur- und Reha-Bereich Anforderungen<br />

an Patientenzimmer vergleichbar, weil sehr<br />

stark geprägt durch Bestimmungen der zuweisenden<br />

Stellen (PV und Ähnliche). Im Krankenhausbereich<br />

sind die Unterschiede noch viel<br />

größer, so ist z.B. der „klassische“ medizinische<br />

Aspekt in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

sehr gering (vor allem Gesprächstherapie) – bei<br />

unserer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Salzburg<br />

(gewonnener Wettbewerb 2016) haben<br />

wir im Aufenthaltsbereich konzeptionell und<br />

gestalterisch ganz bewusst versucht, jegliche<br />

Assoziation zur gängigen „Krankenhausästhetik“<br />

zu vermeiden.<br />

Was sind wesentliche Merkmale/Voraussetzungen<br />

von Gesundheitsimmobilien?<br />

Ein ganz wesentlicher Faktor in der Konzeption<br />

ist es, die Anforderung an einfache und<br />

übersichtliche Betreuung/Observierung<br />

durch das Pflegepersonal mit der Anforderung<br />

nach größtmöglicher Privatheit<br />

der Patienten konzeptionell und formal zu<br />

verbinden. Aus der Sicht der Patienten ist<br />

zudem sehr wichtig, dass – sofern das mit<br />

der Baulichkeit/Architektur möglich ist – die<br />

Gestaltung unterschiedlichste Heilungsprozesse<br />

bestmöglich unterstützt. Kein Patient<br />

ist im Regelfall freiwillig dort. Sehr oft spielt<br />

dabei der Naturbezug (innen/außen) eine<br />

wichtige Rolle, wir versuchen auch Oberflächen<br />

und Materialen sowie Farben bewusst<br />

einzusetzen – und es ist natürlich wesentlich,<br />

ob die Aufenthaltsdauer zwei bis drei Tage<br />

oder wie im Falle der Psychiatrie bis zu sechs<br />

Wochen dauert.<br />

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und<br />

Energieeffizienz?<br />

Energieeffizenz erachten wir im Rahmen von<br />

angemessenen Mitteln seit längerem (und<br />

nicht nur bei Gesundheitsimmobilien) als<br />

selbstverständlich, Nachhaltigkeit besteht für<br />

uns aber auch aus der ökonomischen Komponente,<br />

wobei das Kostenthema vor allem<br />

im Vergleich mit den Betriebskosten/Betreiberkosten<br />

eines Krankenhauses eine eigene<br />

Diskussion wert wäre, da die Errichtungskosten<br />

einer entsprechenden Immobilie meist nur<br />

den Betriebskosten/Betreiberkosten (Personal,<br />

Medikamente etc.) für einen Zeitraum von<br />

drei bis fünf Jahre entsprechen. Bei Gesundheitsimmobilien<br />

ist im Speziellen auch die<br />

soziokulturelle Komponente ein Thema. Dabei<br />

geht es um Form, Konstruktion, Licht etc. –<br />

schlicht um Architektur und gestalterischen<br />

Anspruch –, nicht nur, aber speziell dann,<br />

wenn man so wie wir gerade aktuell am Areal<br />

der Salzburger Landeskliniken in direkter<br />

Nachbarschaft zum Initialgebäude von Fischer<br />

von Erlach (St. Johanns-Spital) das neue<br />

onkologische Zentrum (Neue Innere Medizin<br />

III – ARGE mit X ARCHITEKTEN, gewonnener<br />

Wettbewerb 2020) planen dürfen.<br />

112 BauTecFokus

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