Frühling
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| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy |
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| Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung |
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ImFokus<br />
„Bereits im Wirtschaftsjahr<br />
2021<br />
müssen nachhaltige<br />
Wirtschaftsaktivitäten<br />
offengelegt werden.“<br />
Agatha Kalandra,<br />
PwC<br />
raterin hierbei die Energieperformance neuer<br />
Gebäude, die Berücksichtigung von Prinzipien<br />
der Kreislaufwirtschafts sowie Strategien zur<br />
Anpassung an den Klimawandel an. „Über<br />
kurz oder lang werden Unternehmen eine ESG-<br />
Strategie brauchen, um sich der EU-Taxonomie<br />
und anderen Anforderungen, die sich aus den<br />
Ambitionen des Green Deals ergeben, effektiv<br />
widmen zu können“, schließt Kalandra. Internationale<br />
Non-Profit-Organisationen, wie das<br />
World Business Council for Sustainable Development<br />
(WBCSD), sind gute erste Anlaufstellen,<br />
um sich mit den Anforderungen an eine<br />
klimaneutrale und nachhaltige Bauwirtschaft<br />
auseinanderzusetzen.<br />
„Das Thema ESG ist sicherlich nicht an einem<br />
Wochenend-Workshop der Führungskräfte<br />
abgefrühstückt“, warnt Rauter vor möglichen<br />
Versäumnissen. „Es beinhaltet Umweltthemen,<br />
Themen der sozialen Verantwortung<br />
sowie Themen der Unternehmensführung, die<br />
an sich schon weite Teile von Unternehmen in<br />
die Pflicht nehmen.“ Die EY-Beraterin betont,<br />
wie wichtig es ist, das gemeinsame Wohl in<br />
den Vordergrund zu stellen und alle Mitarbeiter<br />
einzubinden. „Dazu braucht es Change-<br />
Management, einen starken und kollektiven<br />
Willen und Geduld“, so Rauter weiter. „Die<br />
junge Generation wird die Berücksichtigung<br />
der Themen auch von selbst einfordern und<br />
vorantreiben wollen.“ Da ESG ein einmaliges,<br />
neues und nicht alltägliches Thema für viele<br />
Unternehmen ist, empfiehlt sie, unbedingt jemanden<br />
ins Boot zu holen, der schon Erfahrung<br />
mit der Umsetzung hat. Jedes Unternehmen ist<br />
anders und sollte seine Nachhaltigkeitsstrategie<br />
mit den sonstigen Unternehmensstrategien<br />
und Philosophien in Einklang bringen.<br />
Hebel nutzen<br />
„Nachdem das Thema relativ jung ist, gibt es<br />
viele Hebel auf allen Ebenen, die nicht ausgereizt<br />
sind“, so Rauter. „Für die Erreichung von<br />
Zielen werden sie auch alle benötigt, beginnend<br />
mit zeitgemäßer Raum- und Stadtplanung<br />
unter Berücksichtigung von Demografie,<br />
Konsum- und Freizeitverhalten, Arbeitswegen<br />
etc.“ Eine Ebene darunter wird man sich die<br />
Gebäudenutzung ansehen müssen, um Synergien<br />
zu finden. „Mehrfachnutzungen“ von Gebäuden<br />
und Räumen müssen zur Normalität<br />
werden, anstatt die Ausnahme zu sein. Dazu<br />
sollte man sich auch die Frage stellen, was und<br />
welche Räume eigentlich wirklich benötigt<br />
werden. Hier ist nicht nur die Immobilienbranche<br />
gefordert, auch der Konsument.<br />
Parallel zu den bereits genannten Themen<br />
muss auch der eigentliche Bauprozess unter<br />
die Nachhaltigkeits-Lupe genommen werden.<br />
Die Auswirkungen dieses Hebels werden am<br />
einfachsten zu messen sein und die schnellsten<br />
Erfolge erzielen. Hier gilt es für jedes einzelne<br />
Unternehmen in sich zu gehen und das<br />
individuelle Potenzial beziehungsweise die<br />
optimale Unternehmensstrategie zu finden. So<br />
ist eine einfache Möglichkeit, Ressourcen zu<br />
schonen, der Frage nachzugehen, ob eine Baumaßnahme<br />
überhaupt notwendig ist. Müssen<br />
Bürotrennwände bei einem Mieterwechsel zurückgebaut<br />
und dann neu hergestellt werden?<br />
Wie kann man eine Nachnutzung bereits beim<br />
Bau einplanen, zum Beispiel bei Tiefgaragen?<br />
Über die Kreislaufwirtschaft, die Reduzierung<br />
der CO 2<br />
-Emissionen im Herstellprozess macht<br />
sich die Baubranche schon länger Gedanken.<br />
„Innovationszyklen im Bereich Haustechnik<br />
werden immer kürzer, und scheinbar auch de-<br />
„Es braucht eine<br />
koordinierende Stelle,<br />
bei der alle ESGrelevanten<br />
Daten<br />
zusammenlaufen.“<br />
Stefan Merl,<br />
Deloitte Österreich<br />
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