Frühling
| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy | | Zu Tisch mit Martin Kahrer | | Exklusiv im Fokus-Interview: Wolf Plettenbacher & Martin Stopfer, Harald Deinsberger-Deinsweger, Mathias Haas | | Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung | | Kommentare u.a. von Caroline Mocker, Andreas Gobiet, Clemens Hecht, Markus Mendel, Philipp Kaufmann, Alexander Bosak, , Hannes Gerstmann, Bernd Riesland| | Themen im Fokus: Junge Talente der Baubranche: 30 unter 35|
| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy |
| Zu Tisch mit Martin Kahrer |
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| Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung |
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BauMarketing<br />
Gedankensplitter zum Marketing<br />
als regelmäßige Kolumne.<br />
Rohstoffe neu denken<br />
Regelmäßiger Kommentar: Philipp Kaufmann und Alexander Bosak<br />
„Die Grenzen des Wachstums“ haben uns allen im Jahr 1972 sehr<br />
eindringlich und eindrucksvoll die Endlichkeiten der Ressourcen aufgezeigt.<br />
Der damalige Bericht des Club of Rome war als Diskussionsgrundlage<br />
zur Lage der Menschheit gedacht und hat wachgerüttelt. Bis heute<br />
bietet das Papier, welches auf zwei internationalen Konferenzen in den<br />
USA und dann in der Schweiz präsentiert wurde, enorme Sprengkraft.<br />
Für nächstes Jahr ist der 2. März rot im Kalender zu markieren, denn<br />
dann wird sich die Veröffentlichung jähren und der Bericht feiert seinen<br />
50. Geburtstag. Seither ist viel geschehen: vom Klimawandel, der Friday<br />
for Future-Bewegung bis zur allgegenwärtigen Corona-Krise, die wir hoffentlich<br />
bald überwunden haben.<br />
Perspektivenwechsel gefragt<br />
Die Analyse von damals hat ins Schwarze getroffen – die Fakten zum<br />
Klimawandel werden in der Wissenschaft kaum mehr in Frage gestellt.<br />
Jedoch, was sind die Konsequenzen? Was sind sinnvolle nächste<br />
Schritte? Wir zwei unterhalten uns oft hierzu und wir hinterfragen viel,<br />
auch unser eigenes Handeln.<br />
Gerade im persönlichen Bereich<br />
sind die Konsequenzen unmittelbar<br />
spürbar und oftmals nicht so<br />
einfach: Der eine von uns nutzt<br />
sein Rad immer öfter und verzichtet<br />
auf ein Auto und der andere<br />
hat sich ein Elektro-Auto gekauft,<br />
seinen Benziner verkauft. Das<br />
Nutzungsverhalten ist in beiden<br />
Fällen massiv anders und es bedeutet<br />
ein Umdenken, einen Perspektivenwechsel.<br />
So kann eine<br />
Autofahrt mit dem Elektro-Auto<br />
nicht einfach gestartet werden,<br />
sondern es bedarf einer besseren<br />
Planung. Abhängig von der geplanten<br />
Distanz sind im Vorhinein Zwischenstopps einzuplanen und<br />
Möglichkeiten zu eruieren, wo und wie am besten das Auto geladen<br />
werden kann. Mit der Zeit wird dieses neue Handeln immer besser, der<br />
Zeitaufwand immer geringer und die Vorteile überwiegen deutlich.<br />
Mit dem Elektro-Auto sind die Ziele mit einer größeren Gelassenheit<br />
und Entspanntheit erreichbar und das gute Gewissen fährt mit. Nach<br />
der Zeit der Umstellung ist ein Besuch einer Tankstelle fast nicht mehr<br />
vorstellbar.<br />
Gleiche Gedanken haben wir uns über die Rohstoffe der Zukunft gemacht.<br />
So ist Aluminium ohne Qualitätsverlust wiederverwendbar und<br />
demnach können aus einer coolen Fassade, die heute bestellt wird, in<br />
einigen Jahrzehnten neue Rohstoffe gewonnen werden. Und jetzt unser<br />
Gedankenmodell: Was wäre, wenn in der Nutzungsphase ein Entgelt<br />
bezahlt wird, das Eigentum am Rohstoff aber beim Hersteller verbleibt?<br />
Dieser kennt sein Produkt am besten, weiß, wie er es in den Kreislauf<br />
zurückbringen kann und hat den Lebenszyklus bestens im Griff. Der<br />
Nutzer müsste demnach nicht das<br />
Produkt zur Gänze am Beginn der<br />
Nutzungsphase kaufen, um es am<br />
Ende als „Fast-schon-Laie“ wieder<br />
verkaufen zu müssen. So weit so<br />
gut. Der Gedanke überzeugt und<br />
somit könnten Immobilien deutlich<br />
günstiger errichtet werden.<br />
Offen ist jetzt: Gibt es ein Unternehmen,<br />
welches hierfür bereit<br />
ist, das Risiko trägt und das Kapital<br />
über Jahre beziehungsweise<br />
Jahrzehnte bindet? Wir freuen<br />
uns auf Feedback und sind gespannt,<br />
wer hierzu eine Idee zur<br />
Umsetzung hat.<br />
<strong>Frühling</strong> 2021<br />
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