Frühling
| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy | | Zu Tisch mit Martin Kahrer | | Exklusiv im Fokus-Interview: Wolf Plettenbacher & Martin Stopfer, Harald Deinsberger-Deinsweger, Mathias Haas | | Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung | | Kommentare u.a. von Caroline Mocker, Andreas Gobiet, Clemens Hecht, Markus Mendel, Philipp Kaufmann, Alexander Bosak, , Hannes Gerstmann, Bernd Riesland| | Themen im Fokus: Junge Talente der Baubranche: 30 unter 35|
| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy |
| Zu Tisch mit Martin Kahrer |
| Exklusiv im Fokus-Interview: Wolf Plettenbacher & Martin Stopfer, Harald Deinsberger-Deinsweger, Mathias Haas |
| Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung |
| Kommentare u.a. von Caroline Mocker, Andreas Gobiet, Clemens Hecht, Markus Mendel, Philipp Kaufmann, Alexander Bosak, , Hannes Gerstmann, Bernd Riesland|
| Themen im Fokus: Junge Talente der Baubranche: 30 unter 35|
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Über den Tellerrand<br />
Alpenverein<br />
sucht Hüttenpächter<br />
Arbeiten am Berg. Warum denkt man beim Aussteigen immer an Übersee? Da man derzeit nicht über die<br />
Grenzen kommt, wäre doch eine Hütte am Berg das perfekte Ausstiegszenario, oder doch nicht?<br />
Autor: Lisa Grüner<br />
J<br />
etzt kann man sich natürlich grundsätzlich<br />
einmal fragen, ob es in Zeiten wie<br />
diesen überhaupt pressiert, aus dem<br />
Hamsterrad, dem Alltag aussteigen zu<br />
müssen, weil sich ja ohnehin jede Woche alles<br />
ändert. Aber gehen wir einmal davon aus, Sie<br />
wollten den Job, den Alltag hinschmeißen, ihre<br />
Sachen packen und einfach etwas komplett<br />
anderes machen, an einem ganz anderen Ort.<br />
OK, die Grenzen sind geschlossen, also die Bar<br />
in der Südsee wird es nicht werden, auch nicht<br />
das kleine Hotel am Strand und New York ist<br />
derzeit auch nicht zu empfehlen. Aber, blicken<br />
wir statt in die Ferne, in den regionalen Umkreis<br />
(selbst wenn dieser Radius auch gerade etwas<br />
enger wird): Warum nicht eine alte, geschichtsträchtige<br />
Hütte in den österreichischen Bergen<br />
bewirtschaften, mit einfachen Schlafplätzen und<br />
ganz viel Natur rundherum? Wer beim Lesen<br />
dieser Zeilen das gewisse Leuchten in den Augen<br />
bekommt, der kann sich als Pächter für eine<br />
Alpenvereinshütte bewerben. Es wird gerade<br />
händeringend gesucht.<br />
Bergidylle<br />
Aber Vorsicht, wer nur Alpenromantik erwartet,<br />
kann eine herbe Enttäuschung erleben. Das<br />
Bewirtschaften einer Hütte setzt nicht nur gewisse<br />
Kenntnisse voraus, man sollte auch vom<br />
„Hackeln“ eine Ahnung haben. Gastgewerbeerfahrung<br />
ist eine der Grundvoraussetzungen,<br />
die so ein Wirt mitzubringen hat und im<br />
Idealfall auch einen fixen Partner, sonst kann<br />
es auf einer Hütte schnell auch einsam werden.<br />
„Viele Leute romantisieren das Hüttenwirtsleben,<br />
dabei ist das ein knallharter Job“, sagt<br />
Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten,<br />
Wege und Kartographie des Österreichischen<br />
Alpenvereins. Neben der richtigen Motivation<br />
braucht es als Qualifikation beispielsweise<br />
noch den Trinkwasserwart, eine Kleinkläranlagenbetreiber-Prüfung<br />
oder die Ausbildung<br />
zum Brandschutzbeauftragten. Gibt es spezielle<br />
Technik, so wie eine Materialseilbahn, muss<br />
auch diese beherrscht werden. „Insgesamt<br />
stellt eine Hütte immer eine Inselsituation dar“,<br />
so Kapelari weiter. „Von der Versorgung mit<br />
Strom bis zur Entsorgung der Abfälle und alles<br />
dazwischen ist Aufgabe des Hüttenwirtes.“ Die<br />
Befähigungen vermittelt der Alpenverein über<br />
spezielle Kurse, vieles muss aber praktisch gelernt<br />
werden. „Es nützt jetzt nichts, die Kurse zu<br />
belegen und dann eine Hütte zu übernehmen,<br />
„Viele Leute<br />
romantisieren das<br />
Hüttenwirtsleben,<br />
dabei ist das ein<br />
knallharter Job.“<br />
Peter Kapelari,<br />
Österreichischer Alpenverein<br />
da überfordert man sich selbst.“ Die Anforderungen<br />
sind also sehr vielfältig und doch etwas<br />
anders als ein Gastronomiebetrieb im Tal, wo<br />
„nur“ eine Konzession benötigt wird. „Auf<br />
einer Schutzhütte ist man Mädchen für alles,<br />
daher suchen wir die eierlegende Wollmilchsau.“<br />
Die Konzessionsprüfung braucht man<br />
zum Betreiben einer richtigen Schutzhütte im<br />
Gebirge nicht, ist die Hütte nicht mechanisch<br />
72 BauTecFokus