Frühling
| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy | | Zu Tisch mit Martin Kahrer | | Exklusiv im Fokus-Interview: Wolf Plettenbacher & Martin Stopfer, Harald Deinsberger-Deinsweger, Mathias Haas | | Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung | | Kommentare u.a. von Caroline Mocker, Andreas Gobiet, Clemens Hecht, Markus Mendel, Philipp Kaufmann, Alexander Bosak, , Hannes Gerstmann, Bernd Riesland| | Themen im Fokus: Junge Talente der Baubranche: 30 unter 35|
| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy |
| Zu Tisch mit Martin Kahrer |
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| Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung |
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Martin Stopfer<br />
Martin Stopfer ist seit 29 Jahren in der Bauindustrie<br />
tätig. Die Aufgaben umfassten<br />
den Infrastruktur-, Kraftwerks-, Tunnel- und<br />
Spezialtiefbau im In- und Ausland und er<br />
leitete den Bereich Organisationsentwicklung<br />
in einem österreichischen Baukonzern.<br />
Seit 2019 ist er geschäftsführender<br />
Gesellschafter bei der Lean Construction<br />
Management GmbH und Gesellschafter bei<br />
der Conbrain Solutions GmbH.<br />
Projektplattform oder leiten diese an einen<br />
speziellen Projekt-E-Mail-Account weiter – ab<br />
diesem Zeitpunkt übernimmt die Künstliche<br />
Intelligenz das Kommando.<br />
ments? Durchtauchen. Aussitzen. Das wird<br />
schon wieder. Denken Sie an den Beginn der<br />
COVID-19-Pandemie und den Cluster in Ischgl.<br />
Was war die erste Reaktion? „Das löst sich von<br />
selbst in Wohlgefallen auf.“ Aber: Probleme lösen<br />
sich in Projekten eigentlich nie von selbst.<br />
Wenn man dann erkennt, dass es sich – wie<br />
immer - nicht von selbst löst, folgen Aktionismus,<br />
neue Arbeits- und Besprechungskreise,<br />
Protokolle, Pressekonferenzen etc.<br />
Wenn man nicht mehr weiter weiß,<br />
gründet man einen Arbeitskreis.<br />
Stopfer: In Wirklichkeit steckt man schon in<br />
einer tiefen Krise. Ein gutes Beispiel ist der<br />
Flughafen Wien. Bevor es zum Baustopp kam,<br />
wurde bereits eineinhalb Jahre erfolglos daran<br />
„gemanagt“ – alle haben schon längst gewusst:<br />
„Da läuft etwas schief.“ Bis diese Information<br />
dann beim Vorstand ankommt, dauert es<br />
wirklich lange. Das ist ein Riesenproblem – ein<br />
Melonenprojekt: ein hoher Prozentsatz aller<br />
Projekte am Bau sind Melonenprojekte. Sie<br />
schrammen aus vielerlei Gründen an den<br />
Grenzen des Machbaren herum.<br />
Plettenbacher: Was machen wir konkret? Bei<br />
großen Projekten kommen jeden Tag tausende<br />
Daten herein: E-Mails, Briefe, Protokolle,<br />
Pläne, Mehrkostenanmeldungen. Es ist<br />
illusorisch zu glauben, dass hier jemand den<br />
Überblick behalten kann. Angesichts dieser<br />
Fülle an Daten ist es für einen Einzelnen nicht<br />
mehr möglich, die aktuelle Situation umfassend<br />
zu überblicken. Man kann nicht immer<br />
alles lesen. Im Normalfall tritt auch nicht nur<br />
ein Problem auf, sondern oft mehrere gleichzeitig.<br />
Wir sammeln alle diese Daten auf einer<br />
Stopfer: Allein mit dem Sammeln der Daten ist<br />
es jedoch nicht getan. Sowohl im Projektmanagement<br />
als auch bei Kundenbeziehungen<br />
spielen Emotionen eine große Rolle. Künstliche<br />
Intelligenz hilft uns dabei, die Emotion zu<br />
erkennen und sichtbar zu machen. Wir haben<br />
der Künstlichen Intelligenz innerhalb eines<br />
Jahres durch bauprojektspezifische Annotierung<br />
– so heißt das in der IT-Fachsprache<br />
– beigebracht, was ist ein positives Wort, was<br />
ist ein negatives Wort und was ist ein positiver<br />
Kontext, was ist ein negativer Kontext. Mittlerweile<br />
sind es 11.500 Begriffe und Kontexte und<br />
jeder Einzelne wurde einem Cluster, von in<br />
Summe acht, zugeordnet. Emotionen, Kosten,<br />
Planung, Organisation, Arbeitssicherheit, Umfeld,<br />
Termin und Qualität. Sobald ein Risiko<br />
erkannt wird, verfärbt sich der Bereich Orange<br />
oder Rot – in Millisekunden im Dashboard,<br />
also Just-in-Time.<br />
Plettenbacher: Es geht um das Erkennen<br />
und Bewerten von Risiken. Planungsverzug<br />
bedeutet hohes Risiko, Planungsmangel<br />
ebenso, Planung Allgemein mittleres Risiko<br />
oder kleines Risiko. Der Teufel liegt wie immer<br />
im Detail. Hier geht es um Wertigkeiten.<br />
Manche Begriffe sind für den einen positiv,<br />
für den anderen negativ. Wie geht man<br />
damit um?<br />
Stopfer: Auf den ersten Blick erscheint für<br />
eine Baufirma eine Mehrkostenanmeldung<br />
<strong>Frühling</strong> 2021<br />
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