Frühling
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Zum Autor<br />
Frank Brün ist Managing Partner bei Phorus Management<br />
und Gründungsvorsitzender der AREAMA – Austrian Real<br />
Estate Asset Management Association.<br />
Wertsteigerung im Fokus mit ESG?<br />
Kommentar: Frank Brün<br />
Eu-Taxonomie: Kennen Sie sich bei ESG schon richtig aus? Nicht jeder<br />
tut das, ich leider immer noch nicht. Manche hat das Thema spontan<br />
ganz kalt erwischt – ähnlich wie die Datenschutzgrundverordnung vor<br />
ein paar Jahren: Peng, da wars und alle sind rumgeflattert wie die Hühner.<br />
So auch heute. Die EU hat damit einen sehr schlauen Coup gelandet,<br />
indem die Daumenschrauben von hinten durch die Brust ins Auge da<br />
ansetzen, wo es richtig wehtut: beim lieben Geld. Davon betroffen sind<br />
in erster Linie Finanzmarktteilnehmer sowie Finanzberater, die nachhaltigkeitsbezogene<br />
Informationen auf Produkt- sowie auf Unternehmensebene<br />
veröffentlichen müssen. Beispielsweise wird das nachhaltige<br />
Management von Objekten Voraussetzung für die Gewährung von<br />
Finanzierungen sein.<br />
Das „E“: Das „G“ (Governance) hat jeder größere Investor bereits mit dem<br />
Compliance-Regime. Das „S“ (Social) ist mit Diversität, Chancengleichheit,<br />
LGBTQI etc. auf einem guten Weg. Um Greenwashing wirklich zu<br />
vermeiden, muss jetzt bewiesen werden, dass das „E“ (Enviromental)<br />
nicht nur verstanden, sondern auch intelligent ungesetzt wird.<br />
sondern aus dem Informationssystem und der Organisationsstruktur.<br />
Dabei stellt sich die Frage, inwiefern Nachhaltigkeit diesen Prozessen<br />
als Intention tatsächlich zu Grunde liegt. Zu klären ist unbedingt, wie es<br />
um die Nachhaltigkeitsorientierung des Planungs- oder Managementkonzepts<br />
bestellt ist, was wiederum mit den Leitbildern der am Prozess<br />
Beteiligten zusammenhängt. In diesem Kontext gilt es, wie effizient,<br />
erfolgversprechend, innovativ und zukunftsweisend das Unternehmen<br />
handelt und welche Erfahrungswerte vorzuweisen sind.<br />
In der Phase der Bewirtschaftung ist es von Relevanz, wie sich Ertrag und<br />
Kosten, die Wertentwicklung, die Betriebskosten sowie der Aufwand für<br />
Instandhaltung und Verwaltung entwickeln. Die Werthaltigkeit ergibt<br />
sich aus der Angebots- bzw. Nachfragesituation sowie der Anpassungsfähigkeit<br />
der Immobilie an die Anforderungen der Nutzer, was sich in<br />
Indikatoren wie Leerstand oder Mieterfluktuation ausdrückt.<br />
Das ist die originäre Aufgabe des Asset Managements.<br />
Greenwashing<br />
Mit Schmunzeln haben wir die ersten Berichte über Investoren vernommen,<br />
wo behautet wird, dass jetzt schon sämtliche ESG-Kriterien erfüllt<br />
wären und somit ein urökologisches Investment verfügbar sei. Wer sich<br />
die Taxonomie genauer durchliest, wird merken, dass es sich bei genau<br />
diesem Greenwashing auf gut Deutsch gesagt um schlichte Mogelpackungen<br />
handelt. Das kommt beim Prozess der Finanzierungsgewährung<br />
nicht so gut an. Recht so!<br />
ESG im Asset Management<br />
Das Thema erstreckt sich für das Asset Management über alle Phasen<br />
des Immobilien-Lebenszyklus und umfasst Planung und Management<br />
sowie den gesamten Investitions- und Verwaltungsprozess. Die Qualität<br />
dieser Prozesse ergibt sich nicht nur aus dem Fachwissen der Beteiligten,<br />
<strong>Frühling</strong> 2021<br />
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