Frühling
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Zum Autor<br />
Hannes Gerstmann ist Sprecher des Bundesverbandes<br />
Sonnenschutztechnik Österreich. Den Bezug zur Praxis hält<br />
er durch sein Planungsbüro, das sich mit der nutzerorientierten<br />
Optimierung transparenter Flächen beschäftigt, aufrecht.<br />
Renovierungs-Strategie<br />
Kommentar: Hannes Gerstmann<br />
Die Konditionierung ist für 80 Prozent des Energieverbrauchs im<br />
Wohnbau verantwortlich. Die EU-Kommission strebt eine Verringerung<br />
der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent bis 2030 an, das<br />
bedeutet eine Reduktion des Energieverbrauchs beim Heizen und Kühlen<br />
von 18 Prozent. Der Dachverband der Sonnenschutzindustrie ES-SO (European<br />
Solar Shading Organization) und der österreichische Verband BVST<br />
(Bundesverband Sonnenschutztechnik) begrüßen das Ziel der EU, die<br />
Sanierungsraten in den nächsten zehn Jahren mindestens zu verdoppeln.<br />
Infolge des Klimawandels und der thermischen Sanierung der Gebäudehülle<br />
steigt das Risiko der sommerlichen Überwärmung vor allem im<br />
Bestandswohnbau, der für ein deutlich kühleres Klima geplant wurde.<br />
Die Energie- und Klimapolitik muss die EU-Initiative zum Anlass nehmen,<br />
damit Wohngebäude ganzheitlich saniert werden und auch die<br />
Sommertauglichkeit, die eine Gefahr für einen unkontrollierten Energieverbrauch<br />
beim Kühlen darstellt, mitberücksichtigt wird. Das OIB<br />
ist sich dieser Problematik bewusst und hat im Vorjahr den Schutz vor<br />
Überwärmung bei Bestandsgebäuden in der Richtlinie 6 „Langfristige<br />
Renovierungsstrategie“ festgeschrieben. In Hinblick auf die Sommertauglichkeit<br />
ist die Kühlprävention durch effektiven Sonnenschutz genauso<br />
wichtig wie Fenstertausch und Wärmedämmung.<br />
Sonnenschutz muss effektiv sein<br />
Wie bei der Heizwärme gilt es bei der Ertüchtigung des Bestandswohnbaus,<br />
zuerst alle passiven Möglichkeiten auszunutzen, damit der Verbrauch<br />
an Kühlenergie (den es im Wohnbau gar nicht geben dürfte) nicht<br />
explodiert. Effektiver Sonnenschutz kann die Innenraumtemperatur<br />
gegenüber der Außentemperatur um bis zu 10 K niedriger halten. Ohne<br />
Sonnenschutz würde der fiktive Nutzkältebedarf bis 30 kWh/m 2 a betragen.<br />
Das Beschatten der transparenten Bauteile beugt nachhaltig einem<br />
unkontrollierten Anstieg des Energieverbrauchs durch Klimageräte und<br />
Klimaanlagen vor. Damit können auch die negativen Folgeerscheinungen<br />
der Raumkühlung wie eine Überlastung der Stromnetze und vor<br />
allem das zusätzliche Aufheizen der Außenluft weitgehend kontrolliert<br />
beziehungsweise vermieden werden!<br />
„Energy Efficiency first“<br />
Variabler Sonnenschutz ist eine äußerst kosteneffiziente und nachhaltige<br />
grüne Technologie, die maßgeblich dazu beitragen kann, die<br />
Zielsetzung der EU-Renovierungs-Strategie zu erreichen! Die Sonnenschutztechnik<br />
entspricht in perfekter Weise dem Prinzip „Energy<br />
Efficiency first“, und sie leistet einen wesentlichen Beitrag hinsichtlich<br />
der EU-Zielsetzung nach hohen Gesundheits- und Umweltstandards.<br />
Automatisierter Sonnenschutz ist eine der wichtigsten Komponenten<br />
für eine dynamische Gebäudehülle beziehungsweise eine Hülle mit<br />
optimaler Energiebilanz. Deshalb ist Smart Solar Shading auch Teil des<br />
„Smart Readiness Kataloges für intelligente Gebäude“.<br />
Fotos: Adobe Stock<br />
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