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Frühling

| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy | | Zu Tisch mit Martin Kahrer | | Exklusiv im Fokus-Interview: Wolf Plettenbacher & Martin Stopfer, Harald Deinsberger-Deinsweger, Mathias Haas | | Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung | | Kommentare u.a. von Caroline Mocker, Andreas Gobiet, Clemens Hecht, Markus Mendel, Philipp Kaufmann, Alexander Bosak, , Hannes Gerstmann, Bernd Riesland| | Themen im Fokus: Junge Talente der Baubranche: 30 unter 35|

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en Lebensdauer“, erzählt Krause. „Es gibt natürlich<br />

die berechtigte Überlegung, warum ein<br />

smarter Lichtschalter jetzt 30 Jahre halten soll,<br />

wenn wir vielleicht in fünf Jahren das Licht nur<br />

noch mit der Stimme steuern.“ Hier macht es<br />

mehr Sinn, konsequent auf die Recyclingfähigkeit<br />

zu schauen. Das ist auch wirtschaftlich<br />

sinnvoll, wenn man beispielsweise an die<br />

Kostenexplosion für bromierte Polystyrol-<br />

Dämmstoffe in 2016 oder die Rückkopplungseffekte<br />

des chinesischen Importverbotes für<br />

Plastikmüll zurückdenkt. Mit fortschreitender<br />

Technik und besseren Aufbereitungsmöglichkeiten<br />

werden Sekundärrohstoffe den Primärrohstoffen<br />

um nichts nachstehen.<br />

In den letzten Monaten sind vor allem die Lieferketten<br />

immer stärker in den Fokus gerückt,<br />

wie das kürzlich beschlossene Lieferkettengesetz<br />

in Deutschland und auch das geplante EUweite<br />

Lieferkettengesetz zeigen. Hier fällt ein<br />

wesentlicher Anteil von Emissionen an. „Einzelmaßnahmen<br />

in einem Teilgebiet bringen allerdings<br />

noch keine Gesamtlösung“, sagt Merl.<br />

„Deshalb sollte das Thema Nachhaltigkeit<br />

unbedingt ganzheitlich angegangen werden.“<br />

Digitalisierung und BIM<br />

„BIM wird bei ausreichender Standardisierung<br />

einerseits die Kreislaufwirtschaft erst<br />

ermöglichen – sowohl in der Planung als auch<br />

bei Reparaturen, beim Recycling, und auch der<br />

Weiterverwendung von Bauelementen“, so<br />

Krause. „Andererseits wird dies ein Baustein<br />

für die Nachvollziehbarkeit von Informationen<br />

sein, auf die kapitalmarktorientierte<br />

Bauherren angewiesen sind.“ Damit erfährt<br />

BIM und generell der weitere Einsatz der<br />

Digitalisierung in der Bau- und Immobilienbranche<br />

eine hohe Relevanz. Einigen Bauunternehmen<br />

fehlen Daten und Informationen<br />

zu ihren täglichen Aktivitäten. Eine Baustelle<br />

wird abgeschlossen und bereits beim nächsten<br />

Bauvorhaben werden dieselben Fehler<br />

wieder gemacht. Oftmals fehlt gänzlich die<br />

Feedback-Schleife, so ist ein Lernen aus den<br />

Fehlern nicht einmal theoretisch möglich.<br />

„BIM forciert das Vorfertigen von Bauteilen“,<br />

ergänzt Rauter. „Im Betrieb wird der digitale<br />

Zwilling Optimierungen mit sich bringen, so<br />

werden Gebäude nachhaltiger geplant, gebaut<br />

und betrieben.“ BIM wird also in Zukunft eine<br />

wesentliche Rolle einnehmen: Der Datenaustausch<br />

sowie die Datensammlung werden dadurch<br />

über den gesamten Lebenszyklus eines<br />

Gebäudes zentral ermöglicht und relevante<br />

Daten sind schnell und einfach auszuwerten.<br />

„Auf der Planerseite sind wir schon ziemlich<br />

weit, müssen jedoch noch die Durchgängigkeit<br />

der Informationsflüsse verbessern“, so<br />

Krause. „Für die Bauunternehmen ist BIM ein<br />

tolles Konzept, es wäre aber schon hilfreich,<br />

wenn der Lehrling bei der schnellen Fahrt<br />

zum Baustoffhändler die Artikelnummer per<br />

QR-Code scannt und dann im Meisterbüro die<br />

Stammdaten zu CO 2<br />

-Fußabdruck und Kreislauffähigkeit<br />

korrekt ankommen.“ Hier steht<br />

die Branche vor dem nächsten Evolutionsschritt<br />

bei cloudbasierten Lösungen.<br />

Kalandra empfiehlt allen Unternehmen, ihre<br />

Klima- beziehungsweise ESG-Strategie an<br />

Science-Based Targets auszurichten. „Erst im<br />

Januar ist eine Studie der Science-Based Targets<br />

Initiative (SBTI) erschienen, die belegt,<br />

dass seit 2015 Unternehmen mit solchen Zielindikatoren<br />

ihre Emissionen um 25 Prozent<br />

reduzieren konnten“, so die PwC-Beraterin.<br />

„Ausgehend von den 1,5°C Zielen des Pariser<br />

Klimaabkommens werden auf Unternehmensebene<br />

solche Maßnahmen gesetzt, die zur<br />

Zielerreichung beitragen.“<br />

„Auftraggeber haben<br />

jetzt sehr konkrete<br />

Fragen zur Nachhaltigkeit<br />

ihrer laufenden<br />

und geplanten<br />

Bauprojekte.“<br />

Gerd Krause,<br />

KPMG<br />

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass die<br />

Zukunft eindeutig den Stempel der Nachhaltigkeit<br />

trägt und diese eingefordert wird, allen<br />

voran von den Investoren. Warum das so ist?<br />

Weil die EU ihre Nachhaltigkeitsverordnung<br />

ganz schlau über die Banken eingefädelt hat.<br />

Damit ist Nachhaltigkeit kein Blümchenthema<br />

mehr. Der Zeitdruck auf Investoren, sich intensiv<br />

mit ihrem Portfolio auseinanderzusetzen,<br />

steigt. Nicht taxonomiekonforme Bestandsobjekte<br />

sind schwer zu verkaufen, solche zu<br />

bauen erhöht die Kosten der Finanzierung.<br />

Damit muss die Baubranche reagieren und<br />

vorausschauend mit einem entsprechenden<br />

Angebot agieren.<br />

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