Frühling
| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy | | Zu Tisch mit Martin Kahrer | | Exklusiv im Fokus-Interview: Wolf Plettenbacher & Martin Stopfer, Harald Deinsberger-Deinsweger, Mathias Haas | | Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung | | Kommentare u.a. von Caroline Mocker, Andreas Gobiet, Clemens Hecht, Markus Mendel, Philipp Kaufmann, Alexander Bosak, , Hannes Gerstmann, Bernd Riesland| | Themen im Fokus: Junge Talente der Baubranche: 30 unter 35|
| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy |
| Zu Tisch mit Martin Kahrer |
| Exklusiv im Fokus-Interview: Wolf Plettenbacher & Martin Stopfer, Harald Deinsberger-Deinsweger, Mathias Haas |
| Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung |
| Kommentare u.a. von Caroline Mocker, Andreas Gobiet, Clemens Hecht, Markus Mendel, Philipp Kaufmann, Alexander Bosak, , Hannes Gerstmann, Bernd Riesland|
| Themen im Fokus: Junge Talente der Baubranche: 30 unter 35|
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ImFokus<br />
Soziale Nachhaltigkeit<br />
in der Bauindustrie:<br />
Andere Baustelle?<br />
ESG. Der Faktor Soziales kommt im Nachhaltigkeitsspektrum oft zu kurz.<br />
In der Bau- und Immobilienbranche vielleicht noch mehr als in anderen Branchen.<br />
Autor: Patrick Baldia<br />
E<br />
gal in welcher Branche ein Unternehmen<br />
nun mal tätig ist, wenn das<br />
Thema ESG auf den Tisch kommt,<br />
dann ist meist zuerst vom „E“, also<br />
der Umwelt und wie sie über diverse Anstrengungen<br />
geschützt werden kann, die Rede. Weitaus<br />
weniger Aufmerksamkeit genießt in der<br />
Regel die soziale Nachhaltigkeit – sprich das „S“<br />
in ESG –, die mit den jeweiligen geschäftlichen<br />
Aktivitäten verbunden ist. Nicht von der Hand<br />
zu weisen ist allerdings, dass zumindest in der<br />
jüngeren Vergangenheit die Bestrebungen zugenommen<br />
haben, auch Aspekten wie Arbeitsbedingungen,<br />
Sicherheit und Gesundheit oder<br />
Diversität und Chancengleichheit mehr Beachtung<br />
zu schenken. Die Bau- und Immobilienwirtschaft<br />
ist da keine Ausnahme, wenngleich<br />
es – vielleicht mehr als in anderen Branchen –<br />
reichlich Luft nach oben gibt.<br />
Fest steht, dass es vor allem für Bauunternehmen<br />
wegen ökologischer und sozialer Faktoren<br />
in der Bauphase von Haus aus nicht allzu<br />
leicht ist, sich als nachhaltig darzustellen. Zu<br />
den sozialen Problemfeldern, die hier auftreten<br />
können, gehören beispielsweise prekäre<br />
Arbeitsverhältnisse oder die Sicherheit der<br />
beteiligten Akteure. Nur ein Beispiel: Wie aus<br />
der im vergangenen Sommer veröffentlichen<br />
Arbeitsunfallstatistik 2019 der Allgemeinen<br />
Unfallversicherungsanstalt AUVA hervorgeht,<br />
gehörte der Bausektor im Berichtsjahr mit 64,3<br />
Arbeitsunfällen pro 1.000 Beschäftigungsverhältnisse<br />
einmal mehr zu den Branchen mit<br />
der höchsten Unfallrate des Landes. Ganz zu<br />
schweigen von häufig auftretenden Berufskrankheiten<br />
wie etwa durch Lärm verursachte<br />
Schwerhörigkeit.<br />
Verletzungen vermeiden<br />
Dass die Marktführerin Strabag das Thema<br />
Sicherheit aktuell auf der Agenda hat, zeigt<br />
nicht zuletzt der Geschäftsbericht 2019, auf<br />
dessen Titelseite der Schriftzug „Auf der sicheren<br />
Seite“ prangt. Auch CEO Thomas Birtel<br />
bekräftigte entsprechende Anstrengungen<br />
auf der Hauptversammlung im vergangenen<br />
Juni. „Für uns gibt es nichts Wertvolleres als<br />
ein gesundes Leben“, hielt er fest. Um das zu<br />
unterstreichen, wurde 2019 eine konzernweite<br />
Kampagne gestartet. Mit „1>2>3 Entscheide<br />
Dich für Sicherheit“ soll die Zahl der Unfälle<br />
auf null reduziert werden. „Wie im ganzen<br />
Leben sind auch bei der Arbeit Risiken nicht zu<br />
vermeiden – sie müssen aber durch geeignete<br />
Maßnahmen soweit reduziert werden, dass<br />
Verletzungen und Erkrankungen möglichst<br />
vermieden werden“, so Birtel.<br />
Auch Konkurrent Porr hat eine Initiative für<br />
ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld am<br />
Laufen. Kurz zusammengefasst geht es bei<br />
der „Vision Zero“ darum, dass Sicherheitsfachkräfte<br />
Gefährdungen erkennen und beurteilen,<br />
entsprechende Schutzmaßnahmen<br />
festlegen und letztlich auch einschlägige<br />
Schulungen durchführen. Ähnliche Bestrebungen<br />
sind bei etlichen Mitbewerbern<br />
auszumachen, überwiegend bei größeren –<br />
oft international tätigen – Playern, die auch<br />
stärker im öffentlichen Rampenlicht stehen.<br />
Vor allem solche, die wie Porr und Strabag<br />
als börsennotierte Unternehmen gegenüber<br />
internationalen Investoren in der Verantwortung<br />
stehen.<br />
Fotos: Adobe Stock, VYHNALEK.COM, Klaus Ranger/ERSTE Immobilien KAG, PORR/Rita Newman, Foto Wilke - 1010 Wien<br />
138 BauTecFokus