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Frühling

| Nicht nur überlegen. Machen. - Coverinterview mit Cornelia Palfy | | Zu Tisch mit Martin Kahrer | | Exklusiv im Fokus-Interview: Wolf Plettenbacher & Martin Stopfer, Harald Deinsberger-Deinsweger, Mathias Haas | | Die große BauTec-Umfrage zu ESG und EU-Taxonomie-Verordnung | | Kommentare u.a. von Caroline Mocker, Andreas Gobiet, Clemens Hecht, Markus Mendel, Philipp Kaufmann, Alexander Bosak, , Hannes Gerstmann, Bernd Riesland| | Themen im Fokus: Junge Talente der Baubranche: 30 unter 35|

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Fotos: Adobe Stock, RBI, Andreas Jakwerth, Iam Ehm, Petra Blauensteiner, ÖGUT<br />

A<br />

n den Kapitalmärkten grünt es<br />

seit geraumer Zeit gewaltig. Egal,<br />

ob Veranlagungen für private und<br />

institutionelle Investoren oder<br />

Finanzierungen für Unternehmen – hier wie da<br />

sprießt die Nachfrage nach Produkten, die nachhaltigen<br />

Kriterien entsprechen, merklich. Befürchtungen,<br />

dass die COVID-19-Pandemie das<br />

ändern könnte, haben sich bislang nicht bestätigt.<br />

Vielmehr tendieren einschlägige Börsenindizes<br />

seit dem vergangenen Frühjahr beständig nach<br />

oben. Auch berichten Banken für das Geschäftsjahr<br />

2020 von einer Zunahme der Geschäfte mit<br />

Green Loans oder grünen Schuldscheindarlehen.<br />

Und das Emissionsvolumen von Green, Social,<br />

Sustainability und Sustainability-linked (GSSS)<br />

Bonds war im Vorjahr mit mehr als 600 Milliarden<br />

USD so hoch wie nie zuvor.<br />

Dass Green Bonds in ihrer jungen Geschichte<br />

– der erste wurde 2007 von der Europäischen<br />

Investitionsbank (EIB) begeben – von Rekord<br />

zu Rekord eilen, zeigt letztlich die steigende<br />

Bedeutung, die dem Thema Klimawandel<br />

zugeschrieben wird. Denn das Besondere an<br />

dieser Art von Schuldverschreibung ist, dass<br />

die damit erlösten Mittel ausschließlich in<br />

grüne Projekte oder die Refinanzierung bereits<br />

bestehender beziehungsweise laufender fließen<br />

dürfen. Mit dem Kauf eines Green Bonds<br />

können Investoren also gezielt ökologische<br />

Aspekte in ihre Anlageentscheidungen einfließen<br />

lassen und umweltschädliche Aktivitäten<br />

vermeiden. Gleichzeitig hilft die damit verbundene<br />

positive Aufmerksamkeit, anderen<br />

Marktteilnehmern die Finanzierung grüner<br />

Projekte schmackhaft zu machen.<br />

Green Bonds für Green Buildings<br />

Dass nachhaltige Immobilien beziehungsweise<br />

Green Buildings, was die Verwendung<br />

der Emissionserlöse von Green Bonds betrifft,<br />

ganz weit oben rangieren, ist auch nicht<br />

weiter verwunderlich. Schließlich tragen<br />

Gebäude allein in der EU zu fast 40 Prozent<br />

des Energieverbrauchs und 36 Prozent der<br />

Treibhausgasemissionen bei. „Vor allem in<br />

der Herstellungsphase aber auch über ihren<br />

gesamten Lebenszyklus verbrauchen Gebäude<br />

viel Energie“, bringt es Susanne Hasenhüttl,<br />

Wissenschaftliche Projektleiterin bei der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Umwelt und<br />

Technik (ÖGUT), auf den Punkt. Nachsatz:<br />

„Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen,<br />

muss der dabei anfallende Energieverbrauch<br />

reduziert werden.“<br />

Zuletzt haben mit der CA Immo und der<br />

S Immo erstmals zwei große heimische Immobiliengesellschaften<br />

Green Bonds platziert.<br />

Den Auftakt machte Ende Oktober 2020 die CA<br />

Immo mit einer 350 Millionen Euro schweren<br />

Emission (Kupon: 1 Prozent; Laufzeit: 5 Jahre),<br />

deren Nettoerlös für die Finanzierung und<br />

Refinanzierung von nachhaltigen Gewerbeimmobilien<br />

gedacht ist. Diese müssten – im Einklang<br />

mit dem Sustainability Bond Framework<br />

– entweder über Nachhaltigkeitszertifikate,<br />

wie LEED- oder DGNB-Gold-Standard, verfügen<br />

oder deren Primärenergiebedarf müsste<br />

mindestens 25 Prozent unter den nationalen<br />

Standards, wie etwa der deutschen Energiesparverordnung,<br />

liegen.<br />

„Durch etablierte<br />

Nachhaltigkeitszertifikate<br />

bekommen<br />

Investoren Planbarkeit<br />

und Sicherheit.“<br />

Eva Aschauer,<br />

RBI<br />

Mit der Premiere kann die CA Immo jedenfalls<br />

zufrieden sein – die Emission wurde von<br />

insgesamt 150 Investoren um das 5,4-Fache<br />

überzeichnet. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim<br />

Mitbewerber S Immo. Aufgrund der hohen Investorennachfrage<br />

wurde die Zeichnungsfrist<br />

des Green Bonds mit einem Volumen von 150<br />

Millionen Euro (Kupon: 1,75 Prozent; Laufzeit:<br />

7 Jahre) nach nur wenigen Tagen vorzeitig geschlossen.<br />

Ernst Vejdovszky, damals noch CEO<br />

und seit Mitte März unter anderem Vorstand für<br />

Finanzen bei der S Immo, sah im hohen Investoreninteresse<br />

eine Bestätigung des strategischen<br />

Fokus der Gesellschaft auf moderne, energieeffiziente<br />

Gebäude als wichtigen Wettbewerbsvorteil<br />

und wesentlichen Baustein für die nachhaltige<br />

Wertentwicklung des Portfolios.<br />

Finanzinstitute die ersten Emittenten<br />

Das Besondere an den Green Bonds der beiden<br />

Unternehmen ist, dass damit erstmals zwei<br />

Branchenplayer direkt für Emissionen mit<br />

Immobilien-Konnex verantwortlich zeichneten.<br />

Bislang traten hierzulande in dem Bereich<br />

ausschließlich Finanzinstitute in Erscheinung.<br />

Den Auftakt machte 2017 die Hypo Vorarlberg<br />

mit einem Green Bond, mit dem energieeffiziente<br />

Wohnungen und Gewerbeimmobilien<br />

im „Ländle“ finanziert beziehungsweise refinanziert<br />

wurden. Im selben Jahr folgte die BKS<br />

Bank mit dem 0,85 Prozent BKS Bank Green<br />

<strong>Frühling</strong> 2021<br />

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